PlattenkritikenPressfrisch

KULT KOMPASS Februar 2022

Werte Leserschaft, herzlich willkommen zum Februar-KOMPASS.

Da die Welt aktuell wieder im puren Wahnsinn rotiert, wollen wir uns hier in aller Liebe und Mitmenschlichkeit sowie in trauter Gemeinschaft vereinen, um uns dem Hören von grandioser Musik widmen zu können.

Der vergangene Monat hatte nämlich mehr als nur eine überragende Scheibe zu bieten, möglicherweise war es der beste Veröffentlichungsmonat seit Jahrzehnten. Wir hatten 40 WATT SUNBLACK COUNTRY, NEW ROADDARVAZA, MARILLION, SCORPIONS, STAR ONE, T oder VOIVOD. Alles neue Werke, die es verdient hätten, als Monatsherrlichkeit gekrönt zu werden. Dennoch haben wir uns für einen aufstrebenden Newcomer entschieden.

Wie immer wünschen wir Euch viel Spaß beim Entdecken weiterer Schönheiten.

Auf bald. Peace.

 

M o n a t s h e r r l i c h k e i t

 

 

 

 

 

Q u i c k – R e v i e w s

 

 


ACRANIUS – Mercy Denied
2022 (Blood Blast) – Stil: East German Premium Slam

Auch das vierte Scheibchen von ACRANIUS liefert nichts Neues. Die Rostocker spielen ihren Death Metal so wie sie ihn schlicht mögen und lieben. Zumeist nicht allzu schnell, dürfen sich zwei Männer für die Growls an das Mikrofon stellen, Kevin und Marcus, damit die Riffs und angedeuteten Melodien auch an die richtige Stelle rücken. Die Tiefe und die Schwere ist jederzeit spürbar und damit unüberhörbar. Dennoch, nichts Neues aus dem Staate Rostock, das Du oder ich in dieser oder ähnlicher Form bereits viel eindringlicher gehört haben. Doch beim nächsten Mal werden uns ACRANIUS so richtig überraschen. Da lassen sie alle Hemmungen fallen.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/Acranius


BURNING DEAD – Fear & Salvation
2021/2022 (M&O Music) – Stil: Heavy Metal/Thrash

BURNING DEAD können vier Jahre nach ihrer ersten EP ihr erstes Full-Length-Scheibchen präsentieren. Dieses trägt den Namen ´Fear & Salvation´, damit die Franzosen mit Gesang und Geschrei (!) auch den schläfrigsten Kuttenträger wieder erwecken können. Denn das Quartett, angeführt von Sängerin Drina Hex, bietet einen Heavy Metal an, der sich auch gerne den Rhythmus und die Wucht des Thrash Metal ausleiht. Daher könnte man wage von einer Mischung aus, na ja, üblicherweise IRON MAIDEN und normalerweise METALLICA sprechen. Doch ganz so einfach ist der Heavy Metal mit ein paar progressiven Spritzern doch nicht zu fassen. Wenn BURNING DEAD Szenen aus dem Film „The Burning Dead“ (aka „Volcano Zombies“) in ihren Kompositionen verarbeiten, können sich trotz aller Old-School-Einflüsse auf allen Ebenen auch Modern Metal-Krieger an diesem guten, ein Jahr nach dem Independent-Release jetzt auf einem Label veröffentlichten Material erfreuen.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/Burning-Dead-165482637582709/


THE DOGS – El Verdugo
2022 (Drabant Music) 

Schweinerock, oder schweinischer Rock des Teufels, das ist die Spezialität von THE DOGS. Denn alles was aus der Rock-Hölle kommt muss natürlich schmutzig und derb sein. Dieser obszöne Scandi-Rock wird also ausgerotzt und punkig dahingekotzt.

Die Norweger könnten bei aller Show sogar Komiker oder Schauspieler sein, allein Sänger Kristopher Schau ist nicht nur Songwriter, sondern auch Komiker und Moderator. Der richtige Mann also für das nächste Präsidenten-Amt Norwegens.

Allerdings muss er jährlich mit den DOGS ein Album veröffentlichen, aktuell schon das zehnte. Und das ist gut geworden. Und es ist bei aller Urwüchsigkeit und Räudigkeit melodisch produziert. Norwegischer Sechs-Mann-Punk-Rock-Folk-Roll – sozusagen.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/thedogsoslo/


ELIMINATION – Echoes Of The Abyss
2021 (Independent Release) – Stil: Thrash Metal

Die Jungs aus Ipswich, UK, legen mit ´Echoes Of The Abyss´ ihren dritten Longplayer vor, der es in sich hat. Nach der schon recht beeindruckenden ´Of Gods And Beats´-EP von vor zwei Jahren, was wie eine Art Comeback zu sehen ist, geht man jetzt in die Vollen und lässt seiner Kreativität freien Lauf. Die Briten, mit nur noch einem Originalmitglied Neil Stevens (Vocals, Bass), brettern wie ein Schnellzug über einen hinweg. Nicht dieses langweilige Harder, Faster, Brutal-Geballer, im Gegenteil, souverän komponierte und ausgearbeitet Songs mit Spielwitz und einer unglaublichen Power sowie einem unfassbar großen Catchy-Effekt. Bei diesem fetten Sound erwartet man kein Trio, aber dem ist so. Und so ist auch das eigentliche Festnageln auf „Thrash Metal“ nur suboptimal. Ich würde dem Ganzen lieber den Power Thrash-Stempel aufs Auge drücken. Schon in der ersten Nummer ´Disciples Of The Beast´ offenbaren sich die aktuellen Stärken der Briten, die sich letztendlich durch acht infernalisch geile Nummern pflügen, und immer wieder mit unfassbaren guten Melodieparts ihr hochwertiges Geballer aufwerten. Das Album wirkt in sich enorm kompakt, lässt keinerlei Schwächen erkennen und unterscheidet sich doch gewaltig vom normalen Thrash Metal-Geschehen. Power Thrash Metal-Fans mit hohen Qualitätsansprüchen werden mit ´Echoes Of The Abyss´ exzellent bedient und sollten sich das gut aufgemachte Digi nicht entgehen lassen.

(glanzvolle 8,5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://eliminationuk.bandcamp.com/album/echoes-of-the-abyss


GO GO GAZELLE – Instinkte
2022 (Drabant Music) – Stil: Songwriterpunkrock

Ist diese Musik flink – oder hat sie Beine – wie eine Gazelle? Bleibt am Ende nur der Dackel wackelnd im Gedächtnis?

Go! Go! Rufen wir! GO GO GAZELLE! Go! Denn die Augsburger sind mit zwölf neuen Songs auf der Auslaufwiese angekommen und spielen ihren Songwriterpunkrock noch erfrischender und präziser als auf dem Debüt ´Flaschenpost an Morgen´.

Ganz gleich, ob diese Musik jemand Punk oder Rock oder durstigen Pop nennt, das Trio kredenzt keine proletenhaften Punk-Hymnen, sondern skizziert wohlüberlegte Gedankengänge in auch nachdenklich machenden, aber niemals düsteren Kompositionen. Wenn sie über Politik, Alltagsprobleme und das Beziehungsleben singen, sind Thees Uhlmann als auch ELEMENT OF CRIME gar nicht so viel geworfene Stöcke entfernt.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/GoGoGazelle/


GIA G. – Cosmic Wave
2022 (Sliptrick Records) – Stil: Instrumental Rock

Das nenne ich mal mutig. Eine Instrumental-EP ist ja nichts alltägliches und Instrumentalalben haben eh einen faden Beigeschmack. Aber Madame Gia Federico, auch GIA G. genannt, wenn sie mit ihrem Instrumentalprojekt unterwegs ist, legt schon ihren zweiten Release vor. 2019 hatte sie wohl einen Release mit dem Titel ´The Ladder´ am Start. Auf ´Cosmic Wave´ agiert man als Trio, wobei Madame für die Gitarre und Keyboards zuständig ist. Dass sie spielen kann, steht außer Frage. Die drei Nummern sind sauber arrangiert, klingen satt und wirken exzellent gespielt. Stilistisch gibt es Rock mit einem erheblich jazzigen Einfluss. Und trotzdem wirkt das alles ziemlich flüssig und locker. Die Selbstdarstellungsorgien halten sich in Grenzen, man harmoniert eher mit den restlichen Instrumenten als gegen sie anzukämpfen, was ja bei nicht wenigen Saiten-Akrobaten gang und gäbe ist. Der Titeltrack überzeugt umgehend mit einem flotten Upbeat, wogegen ´Reminiscing´ eine teilakustische Nummer darstellt. ´Intricate Fusion´ ist ein interessant aufgebautes Stück, das mit einer großartigen Gitarrenarbeit und vielschichtigen Rhythmen und Tempos überzeugt und zudem beweist, Instrumentalmusik kann auch ihren Reiz haben. Sicher nichts für die breite Masse, aber die Dame hat Talent und das sollte man unterstützen.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/SalinaFederico/


GREAT AMERICAN GHOST – Torture World
2022 (MNRK Music) – Stil: Hardcore

Auch GREAT AMERICAN GHOST haben die vergangenen Jahre überlebt, obwohl eine frustrierte Bandauflösung im Bereich des Möglichen lag. Zur Freude ihrer Anhänger schieben sie jedoch derzeit im Anschluss an das letzte Album ´Power Through Terror´ die Vier-Song-EP ´Torture World´ schnell nach.

Als kleines Lebenszeichen der Bostoner hätte man daher einen massiven Brocken Hardcore aus Hass und Wut erwarten müssen, doch GREAT AMERICAN GHOST klingen über einige Wegstrecken sogar wie Death Metaller. Das heißt nicht, dass sie keine Power mehr ausstrahlen, ganz im Gegenteil. Vier Songs, vierzehn Minuten lang, mischen GREAT AMERICAN GHOST, die neuerdings Gitarrist Will Putney (FIT FOR AN AUTOPSY) mit an Bord haben, die Welt kräftig auf.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/GreatAmericanGhost


KATERINA GÖTTLICHOVA – Zimnice
2022 (Indies) – Stil: Folk / Gypsy

Sängerin/Multiinstrumentalistin und Komponistin Kateřina Göttlichová ist als Mitbegründerin von der traditionellen Folk/Ethno-Band BRAAGAS bekannt. In Zusammenarbeit mit Produzent Jan Balcar konnte sie ihr neuestes Projekt umsetzen, das bereits für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominierte ´Zimnice´.

Darauf präsentiert sie eine folkloristische Musik mit der von ihr neu entdeckten Nyckelharpa an ihrer Seite und slawischen Volksliedern, etwa Romani, Balkan und hispanischer Musik. Doch Produzent Jan Balcar, auch von BRAAGAS oder dem Theaterstück „Isole des Ensembles Cirk La Putyka“ bekannt, fügt zur Traditionsmusik Loops aus Geräuschen und Klängen, derweil David Göttlich noch Keyboards und Gitarre, Petr Tichý sogar Kontrabass und Posaune beisteuern.

Wer diese alte Musik und literarische Stimmen aus dem 19. Jahrhundert im 21. Jahrhundert erleben will, legt ´Zimnice´ auf.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/KaterinaGottl/


GTARZEE – Nine Tracks
2022 (Secret Entertainment) – Stil: Rock

GTARZEE ist das Soloprojekt des finnischen Gitarristen/Songwriters Tim Norgrann, der, wenn man ihn denn kennt, von der Band FORTH bekannt ist. Das gefühlt zweihunderttausendste Soloalbum eines Gitarristen? Tut das Not? Zumindest tut es nicht weh. Es macht sogar über weite Strecken Spaß. Zumindest schafft es, in den momentan schweren Tagen, für ein wenig Abwechslung zu sorgen. Nach der Begrüßung in der Show folgen noch acht recht gut ins Ohr gehende Rocksongs, die schnell auf den Punkt kommen. Bei Klampfern selten, es wird nicht übertrieben soliert, sondern sehr songdienlich gewirkt. Klar, es darf ein stimmungsvoller ´Intermission Waltz´ nicht fehlen. Franz Schuberts ´Ave Maria´ ist auch schon ein echt ausgelutschtes Thema, dafür aber ziemlich spannend umgesetzt. Danach aber verbreitet der ´Sunday Blues´ tatsächlich das Gefühl eines langweilig entspannten Sonntagnachmittags mit Kaffee und Kuchen. Mit ´Päivänsäde ja Menninkäinen´ gibt es dann auch noch traditionelles finnisches Liedgut, eine Ballade mit einer Geschichte der Reihe „Die Schöne und das Biest“. Da kommen Männer ins Träumen…

(7 Punkte – Mario Wolski) – https://gtarzee.bandcamp.com/


SON HOUSE – Forever On My Mind
2022 (Concord) – Stil: Blues

Eddie James „Son“ House, 1902 geboren und 1988 gestorben, ist weit weniger bekannt als John Lee Hooker oder Muddy Waters, ist aber ein sehr einflussreicher Musiker, dem mit dieser Veröffentlichung eine Hommage erbracht wird. Es handelt sich durchwegs um unveröffentlichte Aufnahmen. Sie bestehen nur aus dem rauen Gesang von Eddie James und seiner spartanisch eingesetzten Gitarre.

Klassischer, ursprünglicher Blues ist hier zu hören. Eddie James versuchte sich als baptistischer Pastor, seine Vorliebe für Frauen und Alkohol waren allerdings inkompatibel mit dem Job. Er erschoss einen Mann in Notwehr, machte dann aber endlich auch was Vernünftiges, nämlich Blues zu spielen. Das war so ab den 30er Jahren, aber richtig für Aufmerksamkeit sorgte er dann bei verschiedenen Festivals in den 60er Jahren, als der Blues dank „weißer Bands“ wie den STONES oder YARDBYRDS zu boomen begann. Die Songs stammen auch zu einem großen Teil aus dieser Zeit. 1971 war es aus gesundheitlichen Gründen mit den Auftritten für Eddie James vorbei, 1980 wurde er in die „Blues Hall of Fame“ aufgenommen (hoffentlich ein besserer Laden als die unnötige Quatsch Rock-Hall).

Vielleicht klingen einige Songs wie ´The Way Mother Did´ etwas zu spartanisch oder eigenbrötlerisch. Man kann durchaus mitunter das Gefühl haben, Eddie James hat die Musik vor allem für sich selbst gespielt, intrinsisch motiviert, was ja kein Fehler ist. ´Louise McGhee´ hat recht hohen Unterhaltungswert. Etwas „Talkin‘ Blues“ mit mehr Leidenschaft als bei einigen anderen Songs. Eddie James ist durchaus stimmgewaltig und ein Blueser durch und durch. Da gibt es keinen Zweifel.

Für Blues-Liebhaber einen Testversuch auf jeden Fall wert. Mir hat die Platte gut gefallen, aber es gibt doch ein paar andere Blues-Helden (siehe z. B. oben genannte), die mir interessanter erscheinen.

(Harald Pfeiffer)


KUOLEMANLAAKSO – Kuusumu
2022 (Svart Records) – Stil: Death/Doom

KUOLEMANLAAKSO haben bislang zwei Studioalben veröffentlicht. Dabei sahen Sänger Mikko Kotamäki (SWALLOW THE SUN) und seine Mitstreiter ihre bisherigen Werke als Herbstalben an, jetzt folgt mit ´Kuusumu´ ein Winteralbum. Acht Jahre haben sie sich dafür Zeit gelassen. Doom kennt schließlich keinen Sprint. KUOLEMANLAAKSO loten dabei ihre musikalischen Grenzen aus. Der finnische Death-Doom weitet sich auch mal bombastisch und auch mal schnell aus, nutzt die Merkmale der Trauer und des Leids, basierend auf den Katastrophen der Jahre 530–540. Gänzlich finnisch eben.

Co-produziert, gemischt, gemastered wurde das Werk jedoch vom KUOLEMANLAAKSO erfahrenen deutschen V. Santura (TRIPTYKON, DARK FORTRESS). Zudem freuten sich Gitarrist/Songwriter Laakso, Gitarrist Kouta, Bassist Usva und Schlagzeuger Tiera über den fantastischen Gesang von Lotta Ruutiainen (LUNA KILLS) bei einigen Songs. Doomig mitreißend.

(Michael Haifl) – www.facebook.com/kuolemanlaakso


THE LOYAL CHEATERS – Long Run… All Dead!
2022 (Dead Beat Records) – Stil: Hard-/Classic Rock/Punk Rock

Das italienische Quartett um Sängerin Lena McFrison legt mit ´Long Run… All Dead!´ ein fluffig-lockeres Debüt vor, das man musikalisch zwischen CHEAP TRICK, THE RUNAWAYS, THE HELLACOPTERS und THE DONNAS ansiedeln kann. Die klassischen Hard Rock-Einflüsse lassen sich ebenfalls nicht verbergen, ebenso wie die eine oder andere Classic Rock-Note. Und wer gleich zwei Coverversionen auf seinem Erstling verbrät, CHEAP TRICKs ´Surrender´ sowie SLADEs ´Lock Up Your Daughters´, die beide einen essentiellen Einfluss auf den Sound der Band haben, beweist, er hat Geschmack. Aber auch die Eigenkompositionen überzeugen. Allen voran das treibende ´Me,Myself And I´, das an THE RUNAWAYS erinnernde ´No Saturday Nites´ oder die punkige Klatsche ´Money And Shame´. Sicher gibt es keinen Innovationspreis abzugreifen, aber die Mucke ist klassisch cool, schlicht und macht Laune. Sehr gefällige Kiste für Fans die nicht nur True Metal den ganzen Tag inhalieren, sondern auch mal weniger seriöses just vor Fun hören. Ich hätte ja Bock auf Vinyl, aber das kommt dummerweise aus den USA und das Porto liegt bei 25 Tacken. Ähm, sorry, da bin ich dann leider raus….

(7 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/theloyalcheaters


JIMMY MC CRACKLIN – Rocks
2022 (Bear Family Records) – Stil: Rock’n’Roll

Pianist/Sänger Jimmy McCracklin hat in seiner Diskografie viele Blues- und Soulplatten, doch das große Talent aus der Bay Area konnte auch anders.

´Rocks´ packt nicht nur seinen 1958er Kracher ´The Walk´ auf diese Kompilation, sondern auch die Songs mit den doppelten Gitarrenläufen von Robert Kelton und Lafayette Thomas sowie seinen 1961er Hit ´Just Got To Know´ und seinen 1965er ´Think´.

Weitere Kanonen wie ´Rockin‘ All Day´, ´The Wobble´, ´Let’s Do It (The Chicken Scratch)´ oder ´Georgia Slop´ bringen Leben in die Bude und jede Party auf die Spur des Rock’n’Roll.

(Michael Haifl)


METALUCIFER – Heavy Metal Ninja
2022 (Iron Oxide Records) – Stil: Heavy Metal

Muttersprachliche Songs nochmal in englisch aufzunehmen, ist nicht neu. Das kennt man von P.F.M., OMEGA, TRUST oder auch GRENDEL’S SŸSTER. Jetzt gibt es, sozusagen als Doppel-EP vier neue Songs in englisch und japanisch. Verbrochen hat das ein gewisser Gezolucifer. Den kennt man (vielleicht) von den Japan-Blackies SATAN, der 1995 dieses Projekt gestartet hat. Nun zur richtigen Band gereift haben sie drei Alben in der Hinterhand. Mit dieser Band lebt also Gezolucifer zusammen mit drei weiteren irren Pseudonymen sein Fanboytum aus. Vier vordergründig erst einmal dahindilettierte HM-Songs allerfrühester Schule. Sie klingen zunächst unausgereift und roh und leicht rumpelig. Aber dann merkt man, dass jeder Ton überlegt und jede Note nötig ist. Echte Cracks finden ganz sicher alle Zitate und Verweise. Aber selbst Otto Normalhörer dürfte das ein oder andere Grinsen nicht vermeiden können. Man muss es eben zu schätzen wissen.

Oberknaller, ein Songs namens ´New Wave Of Britsh Heavy Metal´ gesungen auf japanisch. Unschlagbar.

(Mario Wolski) – https://www.facebook.com/metaluciferofficial


MIND PATROL – Milking The Masses
2022 (Sonic Attack/SPV) – Stil: Thrash Metal

Das Schweizer Thrash Metal-Quartett legt nach dem 2018er Einstand ´Against All Predictions´ ein weiteres Album vor, das über weite Strecken sehr gefällt. Tendenziell wirkt man im Vergleich zum Debüt etwas verspielter, feingetuenter und somit auch etwas eigenständiger. MIND PATROL spielen hier nicht die Karte a la „Voll-auf-die-Fresse“ aus, sondern gehen etwas anspruchsvoller zur Sache. Zwischen netten Hooklines und progressiven Einlagen hat man sich abendfühlend positioniert. Bei einer Nummer wie ´Surveillance: Approved!´ zeigt sich die ganze Breite des MIND PATROL`schen Songdesigns.  Die ruppig-old-schooligen Riffs sind gut verpackt in eine energische Spielweise. Die Ideen gehen den Jungs auch nicht aus und so finden sich in den Songs genug eigenwillige Ideen und schön ausgearbeitete Passagen, die etwas auf Distanz zu den typischen Thrash Metal-Bombengeschwadern gehen. Hier und da kommt man gesanglich DESTRUCTIONs Schmier immer mal wieder nahe, aber ansonsten auch hier ein deutliches Bemühen zur Eigenständigkeit. ´Milking The Masses´ ist ein schön gepflegter Abriss mit einigen echten Hammernummern. Mit 13 Songs gibt es zudem Value for money. Kann man anspruchsvollen Thrash Metal-Maniacs absolut empfehlen.

(7,5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.mindpatrol.ch/


MUDDY GURDY – Homecoming
2022 (Chantilly Negra) – Stil: Blues / World / Rock

Perkussionist Marc Glomeau gründete 2012 MUDDY GURDY und konnte das anvisierte Trio mit Sängerin/Gitarristin Tia Gouttebel und Drehleiherspieler Gilles Chabenat vervollständigen. Zwei Jahre später erschien bereits ihr Debüt ´Hypnotic Wheels´ mit Eigenkompositionen. Den echten Blues fingen sie mit den Aufnahmen in Mississippi Hill Country für ihr Grammy Awards und Blues Music Awards nominiertes ´Mississippi Sessions´ ein. Denn sie konnten ihr zweites Album mit den Nachfahren der Country Blueser aufnehmen.

Das Besondere an MUDDY GURDY aus Zentralfrankreich ist allerdings nicht der traditionelle Blues, sondern ihre weiteren Einflüsse aus dem Afro-Karibischen. Denn die Mixtur aus Blues, Country und Rock wird erst mit den World Music-Elementen zu etwas Außergewöhnlichem. Nachzuhören auf ihrem neuesten Studioalbum ´Homecoming´, für das sie sich in die französische Berg und Vulkan-Region, in die Auvergne-Region mit mobilen Aufnahmegeräten zurückzogen und in Kapellen oder Bistros aufnahmen.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/muddygurdy/


ORSAK:OSLO – Skimmer / Vemod
2021 (Kapitän Platte) – Stil: Doom Blues / Scandi Psych / Post Noi

ORSAK:OSLO veröffentlichen mit ´Skimmer / Vemod´ ihr erstes Studioalbum in abendfüllender Länge. Ob sie allerdings bereits 67 Songs aufgenommen (oder auch nur komponiert) haben, entzieht sich meinen Kenntnissen. Denn den sechs Liedern des Werkes ist jeweils eine dreistellige Nummer vorgestellt, die niedrigste ist die 057, die höchste die 067.

Eines ist allerdings bekannt, die schwedische Formation hat bereits elf EPs veröffentlicht, allerdings bislang nur digital. Die letzten beiden Veröffentlichungen finden hier nun ihren Widerhall in einem physischen Produkt.

Da jeder Anhänger des Post Rock nach dem ausgiebigen Genuss von ´Skimmer / Vemod´ danach streben wird, auch das andere Songmaterial ausfindig zu machen, steht einer großen, melancholischen, psychedelischen und apokalyptischen Entdeckungsreise nichts im Wege. Bemerkenswert. Post Noi.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/orsakoslo


THE RISEN DREAD – Night Hag
2022 (M&O) – Stil: Groove Metal/Metalcore

THE RISEN DREAD haben ein Konzeptalbum mitgebracht. ´Night Hag´ befasst sich mit Geisteskrankheiten und drückt sich musikalisch im Groove Metal und Metalcore aus, gerne auch Thrashcore genannt.

Also, die Moderne vor drei Dekaden trifft auf die Moderne der Gegenwart. Da der Rezensent allerdings ein massiver Verehrer gerade dieser Genres ist, erfreut er sich umso mehr, wenn die Kompositionen noch nicht mal das Gelbe vom Ei anzubieten haben. So ehrenwert auch die Ausführungen zu Psychosen und Neurosen sind, der musikalische und der Mundauswurf können dabei nicht mithalten.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/TheRisenDread


ALMA NAIDU – Alma
2022 (Leopard) – Stil: Singer-Songwriter / Jazz

Die Sängerin/Multiinstrumentalistin, Komponistin/Texterin Alma Naidu wuchs als Tochter eines Dirigenten und einer Opernsängerin auf. Mit fünf Jahren nimmt sie Klavierunterricht. Sie lernt auch Geige, Gitarre, klassischen und Musical-Gesang. Mit 20 Jahren studiert sie Jazzgesang (Hochschule für Musik und Theater München sowie Royal Academy of Music London).

Von Schlagzeuger und Jazz-Legende Wolfgang Haffner wird sie 2019 entdeckt, der auch ihr Debüt ´Alma´ produziert. Zuvor konnte sie bereits auf Haffners Album ´A Kind Of Tango´ und im Musical „Rosaly – das Mädchen aus Glas“ in der Hauptrolle ihr Talent beweisen. Jetzt ist sie ganz sie selbst. Denn aus den Lautsprechern ertönt ihre wunderbare Stimme in einer von federleichten Jazz-Arrangements – leichte Percussions, Jazzbesen, Klavier und mal Posaune – umrankten Singer-Songwriter-Atmosphäre. Geheimnisvoll. Stilvoll.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/almanaiduprivate


MICK PAUL – Parallel Lives
2021 (Independent) – Stil: Prog Rock

Natürlich kennt ihr Mick, nicht Mick Shark, sondern Mick Paul, als Sänger/Bassist von der DAVID CROSS BAND. Doch der von KING CRIMSON, Frank Zappa und YES beeinflusste Musiker spielte bereits mit unzähligen Künstlern.

Auf seinem seit Jahren vorbereiteten Solo-Werk konnte er sich der Unterstützung von David Cross (Violine, ex-KING CRIMSON) und David Jackson (Flöte, VAN DER GRAAF GENERATOR), aber auch von Sheila Maloney (Piano, Keyboards), Steve Roberts (Schlagzeug), Jinian Wilde (Gesang), Craig Blundell (Schlagzeug, STEVEN WILSON), Paul Clark (Gitarre), Dennis Mahon (Gesang) und Geoff Winkworth (Gitarre) sicher sein.

Gemeinsam präsentieren sie vierzehn knackige Prog-Songs, die Mick Paul bis auf wenige Ausnahmen natürlich selbst komponiert hat. Dennoch werden sich schwer die erwarteten Parallelen zu KING CRIMSON und DAVID CROSS finden lassen, denn Mick Paul geht seinen eigenen Weg im Progressive Rock, der irgendwo zwischen der Leichtigkeit von ASIA und YES sowie dem Anspruch von Künstlern wie Steve Hackett und Steve Howe zu finden ist.

(Michael Haifl) – https://www.mickpaulbassist.com/


ROLO TOMASSI – Where Myth Becomes Memory
2022 (MNRK Heavy) – Stil: New Mathcore

Die mit ´Grievances´ (2015) und ´Time Will Die And Love Will Bury It´ (2018) begonnene Trilogie schließt ´Where Myth Becomes Memory´ ab, die musikalische Entwicklung von ROLO TOMASSI vorerst ebenfalls.

Anno 2022 wissen ROLO TOMASSI, welche Saiten sie quälen müssen, um Lust zu empfinden. Die Hardcore-Lastigkeit der Vergangenheit schaut nur noch selten vorbei. Das britische Quintett ist erwachsen geworden. Sie sind heutzutage fähig, emotionale Schichten aufzubauen. Da tauchen Tech Metal- und Djent-Riffs auf, schaut der Deathcore kurz vorbei und Melodien im Sinne des Post Rock breiten sich süffisant aus. Eva Spence trällert dazu neben Growls auch wunderbare Cleanvocals in das Mikrofon.

Die Vereinigung von Brutal Metal mit Jazz und Progressive Rock zeigt sich 2022 in ROLO TOMASSI.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/rolotomassiofficial/


SEE YOU AT SUNSET – See You At Sunset
2022 (M&O Music) – Stil: Elektro Rock

Auf SEE YOU AT SUNSET hat die Menschheit gewartet. Gegründet 2018 von Frédéric Labudka (Gesang, Gitarre, Piano, Percussion, Programmierung) und Grégory Romming (Bass, Percussion), konnten sie mit Schlagzeuger Joan Massing an ihren ersten Aufnahmen im kanadischen Studio der „Union Sound Company“ des amerikanischen Produzenten Dave Schiffman (RHCP, RATM, SYSTEM OF A DOWN, AUDIOSLAVE, Adele…) basteln. Das Ergebnis ist die selbstbetitelte Fünf-Track-EP ´See You At Sunset´, die Dave Schiffman in seinem Studio in Los Angeles abgemischt und Howie Weinberg gemastert hat. Musikalisch fühlen sie sich dabei im Elektro-Rock heimisch und landen mit den Bezugspunkten aus Rock und Elektro-Pop bei MUSE, THIRTY SECONDS TO MARS, PANIC! AT THE DISCO und LINKIN PARK. Keine schlechten Referenzen; kein schlechter Einstand für SEE YOU AT SUNSET.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/SeeYouAtSunsetBand/


ST. PAUL PETERSON – Break On Free
2022 (Leopard) – Stil: Funk

Paul Joseph Peterson präsentiert uns wieder die Musik, die wir von ihm erwarten und lieben: Funk, Soul und Disco. Er wurde 1983 als 17-jähriger von PRINCE für den Posten des THE TIME-Keyboarders entdeckt, agierte in der Folgeband THE FAMILY gar als Lead-Sänger und trat im Film „Purple Rain“ auf. Chart-Hits wie ´Jungle Love´ und ´Nothing Compares 2 You´ liegen bis heute in den Ohren. Doch ST. PAUL PETERSON startete alsbald eine Solo-Karriere mit den Hits ´Rich Man´ oder ´Stranger To Love´ und verstärkte seine Tätigkeiten als Songwriter/Produzent für Projekte und Künstler, etwa für STEVE MILLER BAND, KENNY LOGGINS, PETER FRAMPON oder PAULA ABDUL. Mit fDELUXE feierte er obendrein ein THE FAMILY-Comeback unter neuem Namen. Doch jetzt verfolgt er unter ST. PAUL PETERSON wieder die von seiner Anhängerschaft geliebten Pfade der Musik. ´Break On Free´ ist natürlich auch ein großer Tipp für PRINCE-Anhänger.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/StPaulFanPage/


TAUMEL – Now We Stay Forever Lost In Space Together
2022 (Noisolution) – Stil: Dark Jazz

Befand sich das Projekt TAUMEL mit ´There Is No Time To Run Away From Here´ noch in geschlossenen Räumen mit mächtiger Schwerkraft, entfernen sich Jakob Diehl (Piano, Rhodes) und Sven Pollkötter (Schlagzeug) nun in die Weiten des Raumes. ´Now We Stay Forever Lost In Space Together´ driftet durch die Schwere, holt Boris Nicolai (Gitarre) und Manuel Viehmann (Trompete, Flügelhorn) an Bord, um dem Astronautenpaar noch weiter ins All zu folgen.

Erneut lauschen wir fünf Kompositionen, numerisch minimalistisch fortgeführt, also jetzt die Songs sechs bis zehn dieser Traum-Werkreihe, und lassen uns in der Dunkelheit des Alls von Kraut, Psychedelic und Space Rock, aber auch Jazz und Americana umhüllen. Traumwandlerisch sicher.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/taumelofficial


TORMENTOR – Crown Of Shame
2021 (Iron Shield Records) – Stil: Thrash Metal

Fazit vorweg. Gute Männer machen gute Musik. TORMENTOR aus dem brandenburgischen Guben machen klassischen Heavy Metal, der seine Mächtigkeit aus dem völlig klassischen Thrash Metal bezieht. Doch mittlerweile ist Old-School im Sinne der entschiedenen Retro-Geschichten out. TORMENTOR besitzen die Heavyness und noch den Funken Melodie, aber sie musizieren niemals in langweiliger Einförmigkeit und überraschen restlos mit dem schwerfälligen, neunminütigen Boliden ´The Burden And The Grief´ zum Finale der EP. Großartig, Männer, Ihr, die Ihr Euch „TormentoR“ nennt.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/tormentor.guben


V/A – Mister Folk Compilation Vol. 9
2022 (misterfolk.com) – Stil: alles mit Folk

Zutaten in veränderlichen Anteilen: schwere Gitarren von Heavy bis Black, eine böse Männerstimme, tiefergelegte Saiten, brutale Growls, schwelgende Geigen und zarte Flöten, sanft dahinhauchende Frauenstimmen, sakrale Chöre, epische Orchestrierungen, Tanz um den Dorfanger, Blast Beats, Schwerter, Krieger, Schlachten und Valhalla. Unter der unten genannten Adresse findet man all das. Mister Folk ist eine italienische Seite, die sich dem Folk Metal in allen Spielarten widmet. Dazu gehören ein Radiochannel, Albenkritiken und Interviews. Und mittlerweile neun Kompilationen zum selber runterladen, dafür for free.

Auf Nummer 9 finden sich 15 Tracks aus all diesen Zutaten, die meist sehr, manchmal leider auch weniger gut funktionieren. Wirklich gut zum Beispiel ist der Opener ´Sentinum´ der Italiener DYRNWYN., die, im positiven Sinne, die RHAPSODY des Folk Metal sein könnten. Tiefe Trauer beeindruckt in ´Mjin Oude Volk´ der Niederländer NODFYR. Sehr tanzbar hingegen die Franzosen SORCIERES mit ´Les Yeux Verts´. Auf der anderen Seite ist (mir persönlich) der Black Metal-Anteil in ´Essere Dio´ von DUIR zu hoch und ´The Prey´ von BLOODSHED VALHALLA ist mit 15 Minuten zu lang und langweilig. Die Norditaliener CELTIC HILLS passen textlich sicher auch ins Programm. Sie besingen ja doch oft historische Begebenheiten ihrer Heimat Friaul. Musikalisch sind sie mit ihrem rohem Thrash in ´The Slamming Of 1000 Shields´ sehr weit von allen Folk-Anteilen entfernt. Dafür ist diese Nummer bisher unveröffentlicht. Und, was mir besonders gefällt, sehr viele Songs sind in Landessprache. Ach, und man verzichtet auf die wackeren Wackinger von FEUERSCHWANZ.

(Mario Wolski) – https://misterfolk.com/mister-folk-compilation-vol-9/


VIRGIN IDOL – Virgin Idol
2022 (Super Sargasso) – Stil: Heavy Metal

Wenn von neun Tracks einer ein Intro, einer ein Outro und ein dritter ein uninspiriertes Gitarrengegniedel ist, das gerne eine ´Eruption´ wäre, dann bleiben noch sechs Songs übrig. Wenn diese sechs Songs (leider) auch noch klingen, wie zu unterschiedlichen Zeiten in verschiedenen Studios in komplett diversen Besetzungen aufgenommen, wenn diese sechs Songs alle trotz gelungener Anfangsriffs nicht in die Puschen kommen, sondern in Langeweile verharren, wenn diese sechs Stücke von einem Sänger, der gerne eine Sirene wäre, mit einem schmerzhaften Falsett verziert wird, vor dem selbst der KING D. erschrecken würde, dann hat man eventuell VIRGIN IDOL im Player. Ich sage es nicht gerne, hier hätte ein Verantwortlicher noch einmal bremsen müssen, den Release verschieben, damit die vorhandenen Stärken des sympathischen Trios aus Champaign mitten in Illinois, ausgebaut und hervorgehoben werden. Mit ein wenig Spannung mehr, ein paar ausgebügelten Schwächen, dann wäre ´Virgin Idol´ vielleicht ein gutes Album geworden.

(6 Punkte – Mario Wolski) – https://virginidol.bandcamp.com/

 

 

 

Bis zum nächsten Klick.
Euer
Michael und das gesamte SaitenKult-Team

 


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