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PRIMAL – Humachine

~ 2023 (NoLifeTilMetal Records) – Stil: Heavy Metal ~


Falls wem die Stimme bekannt vorkommt, hier singt ein nicht Unbekannter. PRIMAL ist die (neue?) Spielwiese von Sänger Alberto Zamarbide. Sagt Euch nichts? Das ist die Stimme der argentinischen Legenden V8 und LOGOS. Letztere bitte nicht verwechseln mit den Proggern aus Verona. In meinem Regal finden sich tatsächlich beide Bands dieses Namens. Ich gestehe, ich mag auch beide, gerade weil sie auch musikalische Welten weit auseinander liegen. Doch zurück zum Schwermetall.

Natürlich musiziert es sich besser im Team. So hat Alberto natürlich Begleiter. Am Schlagwerk betätigt sich etwa HIRAX Jorge Jacobellis. Für die sechs Saiten zuständig ist Glenn Rogers (DELIVERANCE). Den Bass zupft „Killer“ Ceregati, der sonst die tiefen Töne bei STEEL VENGEANCE beiträgt. Schon 2016 gab es das selbstbetitelte Debüt, dem heute ein Nachfolger zur Seite gestellt wird.

Es ist heute bestimmt nicht ganz leicht, mit traditionellem Metal an den Fan zu kommen. Zu viele Bands sind da unterwegs. Wenn die Qualität nicht stimmt, wird kein Hahn danach krähen. PRIMAL sind aber mit ´Humachine´ auf einem guten Weg. Sie bewegen sich sicher zwischen den Polen Melodie und Härte. Schon der Opener ´The Cage´ kommt mit Elementen aus der Bay Area, dabei aber kommen wir nie wirklich im Thrash an. Mit einem stampfenden Groove walzt sich der Titeltrack durch die Boxen. Eine Double Bass Granate darf mit ´Firefight´ auch nicht fehlen. Ebenfalls ziemlich unwiderstehlich ist der Banger ´Unleash In Madness´.

Die Marching Drums, die zum letzten Song und Finale einleiten, hätte ich vielleicht nicht als extra Track ausgezeichnet. Dadurch wirkt das Epos ´Ever´ doch etwas abgeschnitten. Doch der Genuß wird schlußendlich nicht getrübt, wenn ein MAIDENesker Bass auf Elemente von METALLICAs ´One´ treffen. Die Halbballade ´Ever´ ist jetzt schon einer der gefühlvollsten Songs des Jahres.

Das alles wäre aber nichts ohne Gesang. Alberto hat eine etwas belegte, raue aber auch eigenständige Stimme. Sicher nicht jedermanns (und -fraus) Geschmack, dafür, wie ich finde, mit ziemlichen Wiedererkennungswerk ausgestattet. Das wertet den energiegeladenen powervollen Metal des internationalen Projekts weiter auf. Ich hoffe, da kommt noch was.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/primalmetalband


(VÖ: 24.03.2023)