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TANK – Filth Hounds Of Hades

~ 1982/2022 (High Roller Records) – Stil: NWoBHM ~


England im Jahr 1982: Die „Eiserne Lady“ herrscht über ein von hoher Arbeitslosigkeit geplagtes Land mit harter Hand, ihre Wirtschaftspolitik ist höchst kontrovers, und auch das Debakel um den Falklandkrieg liegt nicht allzu weit entfernt. Unterdessen erreicht eine neue Welle des britischen Heavy Metal mit IRON MAIDENs ´The Number Of The Beast´ ihren kommerziellen Höhepunkt, und es haben sich zwischenzeitlich immer mehr bedeutsame Bands des Genres etabliert, seien es nun DEF LEPPARD, SAXON, RAVEN oder etwa VENOM.

Das britische Trio TANK war damals nicht nur stilistisch mit Lemmy Kilmisters MOTÖRHEAD verwandt, deren damaliger Gitarrist „Fast“ Eddie Clarke machte sogar seine ersten Gehversuche, indem er TANKs Debüt-Single ´Don’t Walk Away´ produzierte, und auch für ihr erstes Album verschanzten sie sich gemeinsam mit ihm in den Londoner „Ramport Studios“.

Die Band war das dreiköpfige Hangover-Biest des Bassisten/Sängers Alasdair „Algy“ Ward, der sein einzigartiges Talent zuvor den Punk-Legenden THE SAINTS und THE DAMNED zur Verfügung gestellt hatte, was sich durch dessen Teilhabe an den deutlich besten Alben dieser beiden Acts auch zweifelsfrei belegen lässt.

Nachdem er von THE DAMNED geschasst worden war, nahm Ward jedenfalls eine Handvoll Demos auf, bevor er die beiden Brüder Peter Brabbs (Gitarre) und Mark Brabbs (Schlagzeug) rekrutierte, und ´Filth Hounds Of Hades´ verbindet schließlich vor allem die raue Punk-Attitüde aus Wards Vergangenheit mit der immer stärker aufkommenden Heavy Metal-Bewegung. Für viele ist es immer noch ihr mit großem Abstand herausragendes Album – und das auch völlig zurecht!

´Filth Hounds Of Hades´ wurde im März 1982 veröffentlicht und explodierte aus der britischen Hölle mit all den Reißzähnen und der Wut des dreiköpfigen Kerberos auf dem ikonischen Album-Cover! Mit unaufhaltsamen, rauen Bierkrachern wie ´Struck By Lightning´, ´Turn Your Head Around´ oder ´Shellshock´ beeinflusste TANK nicht nur METALLICA in deren Frühphase maßgeblich, sondern es ging als Legende in die Annalen der Heavy Metal- und Hardrock-Geschichte ein.

Unnötig zu sagen, dass eine qualitativ hochwertige Wiederveröffentlichung längst an der Zeit war, um das Album nach all den Jahren am Leben zu erhalten. Diese neue Edition von „High Roller Records“ wurde von Patrick W. Engel restauriert und neu gemastert, wobei die CD-Version nicht weniger als zehn Bonustracks von den frühen 7″-Inches, darunter Demoversionen von ´Run Like Hell´ und ´Blood, Guts And Beer´, enthält. Plattitüde hin und her – ein absoluter Pflichtkauf!

(9,5 Punkte)

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