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HITTEN – State Of Shock

~ 2016 (No Remorse Records) – Stil: Heavy Metal ~


Die in HITTEN gesetzten Hoffnungen können sie mit ihrem Zweitling nicht mit einer weiteren Leistungssteigerung erfüllen. Ein erneuter Qualitätssprung ist nach ihrem Debüt ´First Strike With The Devil´ heuer leider nicht in Sicht. Die zweite Schlacht mit dem Teufel nennt sich geradewegs ´State Of Shock´ und hat logischerweise weder etwas mit den JACKSON BROTHERS noch TED NUGENT am Hut.

In den 90er Jahren hätten HITTEN womöglich als Bewahrer des wahren Stahls gelten können. Denn mit krachenden und fetzigen Songs wie ´Wrong Side Of Heaven´ springt anfangs ein leicht südländischer Touch über, den in den guten Tagen des Italo Power Metals LABYRINTH – denke dabei schlicht an ´Return To Heaven Denied´ – zur Genüge vortragen haben. Insbesondere der Gesang von Aitor Navarro lässt zudem erkennen, dass Englisch nicht unbedingt seine Muttersprache ist. Erst recht, wenn Todd Michael Hall (RIOT V) am Ende auf dem Track ´Eternal Force´ ein kleines Stelldichein gibt. Prächtig hingegen sind Ostküsten-Stahl Hymnen wie ´Can´t Bring Me Down´. Da fällt jeder Nagel aus der Hand, der Hammer muss geradezu erbarmungslos geschwungen werden und Aitor Navarros Gesang, mit einer etwas rauen Konsistenz aber dennoch schönen Höhe, lässt den Banger strahlen. Bei ´Victim Of The Night´ dürfen alle obendrein ordentlich in den Schlachtruf „Fight, Fight“ mit einstimmen und natürlich haben ebenfalls die spärlich in Fell sowie Leder gekleideten Herren im Sound von HITTEN einen Eindruck hinterlassen.

Also sollten alle Musik-Junkies zwischen STALLION oder WIZARD, hierzu einmal ´State Of Shock´ und ´Rites Of The Priest´ in die Rotation legen, HITTEN wenigstens anschnüffeln. Ansonsten haben wir bereits größere Werke von der Generation der Jungen Wilden gesehen. Glenn Tipton sowie Steve Harris müssen somit weiterhin zumindest den Schein wahren und dürfen die Rente nicht beantragen.

(7 Punkte)

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