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GREGORY PORTER – Christmas Wish

Weihnachts-Special-2023-Teil 2
~ 2023 (Blue Note) – Stil: Christmas ~


Weihnachten ist nicht mehr fern. Heiligabend kann kommen. Denn das nächste Schmuckstück für die Heiligabendfeier stellt Gregory Porter in die Plattensammlung. Der Mann mit der dunklen Ballonmütze ist seit seinem 2010er Debüt und spätestens seit seinem internationalen Durchbruch mit seinem 2013er Album ´Liquid Spirit´ ein gefragter Sänger und Komponist.

In Deutschland trat er schon vor Jahren bei „Inas Nacht“ auf, sang mit Helene Fischer ein Duett und aktuell in Carmen Nebels Fernsehshow. Immerhin muss er in der diesjährigen Adventszeit die Veröffentlichung seines ersten Weihnachtsalbums unterstützen. Der Hobbykoch hat schließlich im Laufe des Jahres, hauptsächlich im März und April, mit seinem langjährigen Partner Troy Miller dieses festliche Album mit bekannten Soul- und Jazzstandards von Marvin Gaye, Nat King Cole, Ella Fitzgerald und Dinah Washington sowie obendrein drei Eigenkompositionen für die schönste Jahreszeit produziert.

Dementsprechend folgt Gregory Porter mit einem zwölf Lieder umfassenden Weihnachtsalbum in die großen Fußstapfen anderer, früherer Jazzgrößen. Dabei wird er von seiner Stammband begleitet und von Streicher-/Harfen-Arrangements umrankt.

Eine große Stimme, die der ehemalige Football-Spieler besitzt, kann sich daher auch gleich zur Begrüßung an den großen Klassiker ´Silent Night´ wagen. Die von Frank Sinatra bekannte Komposition ´Christmas Waltz´ sowie Gregory Porters hoffnungsvolles Original ´Everything’s Not Lost´ schließen sich zauberhaft und hinreißend an. Gänzlich mitreißend ist Stevie Wonders ´Someday At Christmas´ über eine friedvollere Zukunft.

Eine weiße Weihnacht wird dank Marvin Gayes sensationellem ´Purple Snowflakes´ und diesem brillanten Gesangsvortrag noch schöner. Da können sich selbst die Elfen nicht mehr zurückhalten und klopfen im Rhythmus mit. Somit schließt ein wohlbekanntes ´Little Drummer Boy´ eine herausragende A-Seite von ´Christmas Wish´ ab.

Die B-Seite dieser güldenen Scheibe beginnt allerdings ebenso famos mit einem Duett von der mehrfachen Grammy-Gewinnerin Samara Joy und Gregory Porter zu Frank Loessers ´What Are You Doing New Year’s Eve?´, das zuvor Ella Fitzgerald oder Nancy Wilson an den Festtagen zum Besten gegeben hatten. Zum Mitklatschen animiert sogar das nächste Gregory Porter-Original ´Christmas Wish´, ehe er unbedingt das durch sein Vorbild Nat King Cole bekannt gewordene Lied ´Cradle In Bethlehem´ vortragen mag.

Noch lieblicher ist das durch Bing Crosby berühmt gewordene ´Do You Hear What I Hear´ und entpuppt sich als eine der Glanznummern, während Vince Guaraldis ´Christmas Time Is Here´ bislang seltener in den Ohren wog. Bei einer weiteren, der dritten Gregory Porter-Eigenkomposition ´Heart For Christmas´ brennen zu guter Letzt in der Heiligen Nacht alle Lichter und keine Wünsche bleiben offen.

(8,5 Punkte)

 

 

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