~ 2022 (Coast To Coast/Mellotone) – Stil: Melancholic Songs ~
Justin Kniest ist mit 53 Jahren ein später Debütant im Show-Business, doch der niederländische Musikkünstler ist kein Unbekannter in der Szene, er hat sich vielmehr als Produzent der „Dutch Battle of the Bands“, als Booker beim „Paradiso Amsterdam“ und als Gründer von „Fabchannel – concerts online“ um diese verdient gemacht.
Dass er diverse Instrumente selber spielen, singen und Songs schreiben kann, wussten bislang nur wenige. Als er sich allerdings bei einem „Songwriter-Bootcamp“ in Spanien traute, zwei äußerst melancholische und ergreifende Songs zu komponieren und vorzutragen, war das Eis gebrochen. Er nahm diese umgehend in seinem Heimstudio auf und veröffentlichte sie unter dem Namen JUST. Dem niederländischen Radio waren sie fortan ein ständiger Begleiter.
Sein herbeigesehntes Debüt-Album ´Deep Cycles´ konnte er in der Folge mit Minco Eggersman (UNIFONY, ME, AT THE CLOSE OF EVERY DAY) samt Arrangeur René de Vries und Engineer/Mixer Theodoor Borger (UNIFONY) produzieren. Justin Kniest spielte Gitarre, Bass und Klavier ein, einige Sounds kamen vom deutschen Session-Gitarristen Lothar Kosse (NIR Z., BROTHERS BISSIONETTE, ABRAHAM LABORIAL) und Keyboards von Stephen Smith (ABC, DIRE STRAITS). Das Schlagzeug übernahm letztendlich Produzent Minco Eggersman. Dabei entstand ein melancholisches Werk, das von Traurigkeit und Verlust geprägt ist und von Hoffnung spricht.
Die Kompositionen werden allesamt von einer gewissen Gelassenheit getragen, die Melancholie bricht sich jedoch nicht immer Bahn. Natürlich ist ´Deep Cycles´ von den Achtzigerjahren und frühen Neunzigerjahren beeinflusst, obwohl die Lieder auch einfach dem entspannten Indie- und Alternative Rock der Gegenwart entsprungen sein könnten. Die Intimität dieser persönlichen Songs wird allerdings spürbar. Konkrete Vergleiche mit David Sylvian, TEARS FOR FEARS, NO-MAN, Mark Hollis und TALK TALK – das Artwork von ´Deep Cycles´ wurde von James Marsh entworfen, der für seine Arbeiten mit TALK TALK weltberühmt wurde – greifen nicht wirklich. Justin Kniest aka JUST hat sich bereits jetzt seinen eigenen musikalischen Weltenraum erschaffen.
(7,5 Punkte)
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