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DAMNATIONS DAY – Invisible, The Dead

~ 2013 (Nightmare Records) – Stil: Heavy Metal ~


Das Jahr 2013 wird uns zweifelsfrei noch lange beschäftigen und musikalisch weiter in Atem halten, denn selten gab es so ein Jahr mit solch hochkarätigen Veröffentlichungen aus allerlei kreativen Bereichen. Die Australier DAMNATIONS DAY sind daher ein weiterer Favorit für die Top Ten, für die eigene Bestenliste des Jahres.

Als Thrash-Combo gegründet, hat sich der Stil der Band im Laufe ihres Bestehens in eine eher melodischere und etwas progressivere Ausrichtung des Heavy-Metal entwickelt. Die thrashigen Einflüsse sind zwar immer noch minimal vorhanden, doch als energiegeladene Power-Metal-Combo können DAMNATIONS DAY viel vortrefflicher beschrieben werden.

Und dieser Power-Metal hat es zu jeder Sekunde in sich. Er klingt weder old-school, noch irgendwie bemüht modern. DAMNATIONS DAY könnten letztlich auch eine Band aus den späten 90ern sein, denn selten findet man heutzutage solch ein durchdachtes, abwechslungsreiches und trotzdem prägnantes Metal-Werk. Auf knapp 40 Minuten – in der Kürze liegt die Würze – brennt die Band durchgehend ein Songfeuerwerk ab, das nur in der Mitte des Albums durch das ruhige `A Ghost In Me` unterbrochen wird und am Ende mit `A World To Come´ den passenden Abschluss findet.

Mit Mark Kennedy hat die Gruppe zudem einen tollen Sänger zu bieten, der sich dem Abwechslungsreichtum ebenfalls wunderbar anpassen kann. Von der Semi-Legende TERAMAZE bearbeitet ferner sein Bruder Dean Kennedy die Drums.

Wer nun eine gewöhnliche Prog-Metal-Band erwartet, wird allein von der bedingungslosen Power der Band überrascht sein. Die Schweden von HOLLOW kommen einem vielleicht in den Sinn, doch DAMNATIONS DAY lassen sich gar nicht so leicht vergleichen. Zweifelsfrei kommen alle Fans von JUDAS PRIEST und QUEENSRYCHE ebenso auf ihre Kosten wie die von NEVERMORE, SYMPHONY X, EVERGREY und Konsorten, obwohl man keinerlei Anknüpfungsmerkmale direkt nennen mag und die Musik einem auch keineswegs von einer dieser Bands her bekannt vorkommt.

Summa summarum haben wir durchgehend prachtvolle Songs auf einem spektakulären Album vorliegen, das Australien endlich, neben all den aktuellen modernen Alternativ- und Post-Rock-Combos, im Heavy-Metal und Power-Metal weit vorne platziert.

(9 Punkte)