Redebedarf

METALBÖRSE

~ Das Comeback einer Institution ~


2023 ist das Jahr, in dem die legendären „Metalbörsen“ wieder in einer gewissen Regelmäßigkeit stattfinden sollen. Und da am 16.04.2023 in Langen (nahe Frankfurt) die Metalbörse zusätzlich als „Metal Connvention“ angekündigt ist, haben wir bei Veranstalter Matthias Lotz angeklopft, um ein paar Infos abzugreifen und ein paar generelle Infos abzufragen.

 

Matthias, es gibt Plattenbörsen und die „Metalbörse“. Du bist der Veranstalter der „Metalbörsen“. Was unterscheidet diese Börsen voneinander?

Es gab 1994 die Idee, eine Plattenbörse nur mit Metal Tonträgern zu veranstalten, das habe ich am 20. Februar 1994 dann zum ersten Mal in Darmstadt gemacht. Du hast dann als Metal Fan die geballte Auswahl in einer Location.

Mit dem Begriff „Metalbörse“ limitierst du aber auch die interessierte Klientel, oder nicht?

Das stimmt, da Heavy Metal aber sehr vielfältig ist, hast du Fans aller Sparten zu Gast, von Melodic Rock bis Black Metal.

 

 

Über die Corona Jahre gab es keine Metalbörsen soweit ich weiß. Ist 2023 so etwas wie ein Neuanfang für dich?

Wir haben im letzten Jahr bereits die ersten Börsen veranstaltet, diese liefen sogar besser als vor der Pandemie. Die Besucher sind happy, wenn es endlich wieder Veranstaltungen gibt und man sich untereinander trifft. Am Anfang war ich etwas nervös, denn niemand weiß, ob sich die Interessen der Fans verändert haben und ob überhaupt noch jemand kommt zur Börse.

Hat sich oder wird sich an dem Konzept „Metalbörse“ was ändern?

Bisher sind keine Grundlegenden Veränderungen geplant.

Am 16.04.2023 wird in Langen die nächste Metalbörse laufen, allerdings steht in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Metal Connvention“ im Raum. Was kann man dort erwarten?

Wir hatten eine ähnliche Veranstaltung bereits vor zehn Jahren in der gleichen Location. Es gibt neben Verkaufsständen auch einen Old Shirt Contest, hier suchen wir das älteste Konzert T-Shirt, das der Besitzer auf einem Konzert erworben hat. Also keine Reprints oder auf Ebay gekaufte Shirts.

Des Weiteren haben wir HOLY MOSES zu Gast mit einem Meet & Greet, Gerre von TANKARD ist ebenfalls mit von der Partie und Jen Majura mit einer Gitarren Klinik. Capricorn Rockwear stellen zudem einige Projekte aus, die bereits als Premium Hoodies für diverse Künstler produziert wurden. Ein Tag rund um den Metal.

Am Abend zuvor spielen übrigens MYTALLICA in der Stadthalle, damit wird das Metal Weekend komplettiert.

 

 

Du warst vor Corona auch auf Festivals mit der Metalbörse anzutreffen. Wie z.B. beim Bang Your Head Festival. Wirst du das auch in Zukunft weitermachen?

Es gab vor der Pandemie eine Metalbörse beim BYH, ganze 24 Jahre lang. Ob es dieses Jahr eine Metalbörse geben wird, kann ich nicht sagen, bisher habe ich noch keine Info darüber.

Neben den Metalbörsen verkaufst du auch über deine Homepage einiges an exklusivem Merchandise. Sind das spezielle Deals, die du mit den Bands aushandelst oder wie muss man sich dein Geschäftsmodel diesbezüglich vorstellen?

Seit 2014 produziere ich unter „Capricorn Rockwear“ Premium Hoodies und Jacken für viele Bands und Festivals. Die Produkte werden allerdings meistens von den Künstlern selbst vertrieben. Im Herbst kommt allerdings eine eigene Signatur Jacke von MOTÖRHEAD auf den Markt. Es wird die erste Kollaboration zwischen MOTÖRHEAD und „Capricorn Rockwear“ sein.

Du warst bzw. bist ein absoluter MOTÖRHEAD/Lemmy Fan. Wie ist das Leben ohne MÖTÖRHEAD und Lemmy inzwischen? Oder hast du einen Ersatz gefunden?

Wenn du einmal Fan von einer Band bist, endet das nicht mit dem Tod des Künstlers, die Musik bleibt, und zwar für immer. Es gibt viele neue junge Bands, ich würde das aber nicht als Ersatz bezeichnen. In zehn Jahren werden wohl nahezu alle „großen“ Bands verschwunden sein, die Fans werden die Musik trotzdem weiter hören. Der Metal wird nie aussterben.

 

 

Hat sich aus deiner Sicht die Metal Szene positiv oder negativ verändert (schon vor Corona)? Und wie würdest du die Metal Szene nach Corona beschreiben?

Ich denke, dass diejenigen, die sich aktiv in der Szene bewegen, sehr froh sind, dass endlich wieder Konzerte und Festivals stattfinden, wie man es vor der Pandemie gewohnt war. Die Konzerte, die ich in diesem Jahr bisher besucht habe, waren sogar alle sehr gut besucht, was natürlich auch für die Bands super ist.

Wenn man etwas als negativ nennen möchte, dann sind es bisweilen die Ticketpreise, das ist aber der Entwicklung der letzten Jahre zu verdanken. Wir werden uns daran gewöhnen, dass ein Club Konzert eben mal 40 Euro kostet. Wir wollen uns aber darüber nicht beklagen, denn letztendlich sind wir froh, dass es weitergeht, wie es Anfang 2020 geendet hat.