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KULT KOMPASS Juni 2024

Hello again,

pünktlich zum Ende des Monats Juni können wir Euch den entsprechenden Kompass präsentieren – und natürlich die Monatsherrlichkeit.

Enjoy und Peace!

 

 

M o n a t s h e r r l i c h k e i t

     

 

Q u i c k – R e v i e w s


BIRD’S EYE/DAVID LEON – Bird’s Eye
2024 (Pyroclastic Records) – Stil: Jazz

Der in Miami geborene Komponist David Leon liebt das Saxophon und Holzbläser im Allgemeinen. Heutzutage lebt er in Brooklyn, New York, und leitet das Doppeltrio LOCOMOTIVE und ist Mitglied bei Lisa Hoppes Third Reality, Lesley Mok: The Living Collection sowie Adam O’Farrills For These Streets & Bird Blown Out Of Latitude.

Doch derzeit steht bei ihm das BIRD’S EYE-Trio mit seinem selbstbetitelten Debüt im Mittelpunkt. ´Bird’s Eye´ ist die Symbiose aus kubanischer Musik (aufgrund von David Leons Vorfahren) sowie koreanischer Klänge durch seine Mitspielerin DoYeon Kim. Lesley Mok fügt diesem noch äußerst experimentierfreudige Percussions hinzu.

´Bird’s Eye´ ist ein abenteuerlustiges Album, das seine Freunde finden wird.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/dleon


CRYSTAL VIPER – The Silver Key
2024 (Listenable Records) – Stil: Heavy Metal

Auch auf dem neunten Album aus dem Hause CRYSTAL VIPER überragt einmal mehr der Gesang von Marta Gabriel, die erneut beweist, dass sie zu den talentiertesten und herausragendsten Sängerinnen der Metal-Szene gehört. Ihre gesangliche Vielschichtigkeit ist das Ass im Ärmel auf diesem Album. ´The Silent Key´ gehört zur Gattung Konzeptalbum und wurde von ihrem Mann Bart Gabriel produziert. Glasklarer, drückender Sound, allerdings für meine Begriffe mit einer leicht modifizierten Note, gerade was den Drumsound angeht. Nach einem Keyboard-lastigen Intro geht es mit dem schnellen ´Fever Of The Gods´ zur Sache. Hier zeigt sich schon, dass das Songwriting nicht ins Schema 08/15 passt, auch durch Doublebass-Attacken, gekoppelt mit leicht epischen Chören. Auch das folgende ´Old House In The Mist´, mit einer durchgängig großartigen Melodie, gehört zu den Höhepunkten des Albums. Grundsätzlich kann man behaupten, dass dieser Longplayer  bisher einer der schnellsten von CRYSTAL VIPER darstellt. Man bewegt sich souverän zwischen klassischen Gitarrenläufen, satten Chorgesängen und einer leicht kommerziellen Ausrichtung ohne seine Roots in Frage zu stellen. Das ganze Album klingt schlüssig, gut durchdacht  und liefert für den geneigten Power Metal-Fan ein ordentliches Pfund. Und dieser Gesang…

(8 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/crystalviperofficial


D.D.VERNI – Dreadful Company
2024 (M-Theory Audio) – Stil: Punk

Schon 2018 überfiel uns OVERKILL-Bassist D.D.VERNI mit seinem ersten Soloalbum ´Barricade´. Ein tödlich langweiliges Album, das deutlich in Richtung Punk ausgerichtet war. Sechs Jahre später legt der Herr nach. Nun ein Album komplett voller Punk-Songs. Mit dabei als Backing Band, da VERNI selbst sich die Produktion, den Gesang, Gitarre und Bass zuwies, Mucker wie Charlie Benante (ANTHRAX) oder Michael Romeo (SYMPHONY X) als Gäste und OVERKILL-Bandkumpel Jason Bittner an den Drums. Klassische Punk-Nummern mit etwas Metalschlagseite und einer satten Produktion, die für echten Punk zu voluminös ist. Man bewegt sich teilweise im Windschatten von GREEN DAY oder schiebt Tracks wie ´Tears On My Heart´ mit ein, das unweigerlich an VOLBEAT erinnert. Im Vergleich zum Vorgänger sind die Songs deutlich reifer und auch besser eingespielt. VERNIs Gesang hat sich ebenfalls zum Positiven entwickelt. Tracks wie ´Wild Horses´, das rasante ´Red Flag´ oder ´Call Of The Highway´ sind gefällig, trotz dem Umstand, dass alles sehr bekannt klingt. Und wieder steht die Frage im Raum, wen will der Gute damit erreichen und überzeugen?

(6, 5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/ddverni/?locale=de_DE


EMERALD EYE – Night Without Day
2024 (Stormspell Records) – Stil: Progressive Power Metal

Band aus Kansas, die sich gesanglich am Progressive Metal orientiert, aber auch mit Power Metal aufwarten kann. Songs wie ´Revenge Of The Being´ oder das neunminütige (und für mich etwas unstrukturierte) ´Hellstar´ erinnern an die frühen FATES WARNING oder STEEL PROPHET – natürlich ohne deren Genialität zu erreichen. Das ist durchaus sehr hörenswert, aber beim Songwriting und der Produktion nicht durchgehend auf erstklassigem Niveau. ´Whirlwind´ oder ´Winged Woman´ sind durchaus auch mit einer gewissen Eingängigkeit ausgestattet, ersterer Song wartet aber mit Breaks in der Mitte auf, die die Eingängigkeit wieder etwas ausbremsen. Brett Scott singt zwingend traditionell im ziemlich höheren Bereich. Das finde ich okay, wird aber nicht jede und jeder mögen. Schön, dass es noch neue Bands gibt, die an die glanzvollen Zeiten des Genres in den 80er Jahren anknüpfen. Guter Start, aber noch Luft nach oben.

(7,5 Punkte – Harald Pfeiffer) – https://www.facebook.com/emeraldeyeband


KHRUANGBIN – A La Sala
2024 (Dead Oceans) – Stil: Funk/Surfrock

Auf ihrem vierten Studioalbum bleiben KHRUANGBIN erstmals unter sich. Gitarrist Mark Sperr, Drummer Donald »DJ« Johnson und Bassistin Laura Lee Ochoa haben für ´A La Sala´ keinerlei Gäste mitgebracht, um ihrem Chill-Funk zu frönen.

Locker und leicht wie nie zuvor lassen KHRUANGBIN ihre Töne in den Nachwehen einer stürmischen Nacht erklingen. Egal ob Western-Filmmusik, afrikanische Disco-Sounds, Funk, Noir-Soul oder Ambient, KHRUANGBIN leben sich selbstbewusst in ihren verschiedenen Sounds aus.

Jeder lächelnde Ton bringt den Hörer näher an eine innige Liebe zu KHRUANGBIN.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/khruangbin


MYRIAD DRONE – Arka Morgana
2019/2024 (Bird’s Robe Records) – Stil: Alternative Progressive Rock

Wiederveröffentlichung aus dem Jahre 2019 mit acht Songs und einer Spieldauer von über 50 Minuten. Der australischen Band gelingt ein atmosphärischer, eigener Sound mit einem Gespür für die Schaffung von Bildern und daraus resultierenden assoziativen Gefühlen im Kopf der Hörerin / des Hörers. Vieles ist instrumental und entwickelt sich langsam, aber klug, während des Songablaufs. Chorgesänge ringen mit den harten Gitarrenriffs und vertrackten Rhythmen um die musikalische Hoheit.

Es gehört schon etwas Geduld dazu (vielleicht finden es manche zu esoterisch), sich auf MYRIAD DRONE einzulassen, so ad hoc kann man ihre Musik nicht erfassen. Aber die Geduld wird belohnt mit einigen wirklich schönen Momenten und einer gewissen Nachhaltigkeit beim Entdecken von immer neuen Modulen ihres musikalischen Werkes. Auch die Eigen-Produktion von Shamus Maximus ist sehr passend und gelungen. Anspieltipps: der spannungsreiche Titelsong und das fließende ´Atonement´. Letztlich aber egal, denn jeder Song transportiert die musikalischen Gene der Band.

(7,75 Punkte – Harald Pfeiffer) – https://www.facebook.com/myriaddrone


NEW HORIZON – Conquerors
2024 (Frontiers/Soulfood) – Stil: Melodic Power Metal

Als Eric Grönwall und Jona Tee, beide zu dem Zeitpunkt noch bei H.E.A.T., mit ´Gate Of The Gods´ um die Ecke kamen, dachte der eingefleischte H.E.A.T-Fan, man will der eigenen Band mit diesem Sidekick namens NEW HORIZON Konkurrenz machen. Was auch legitim damals war und ist. Nach Grönwalls überraschendem Einstieg bei SKID ROW musste sich Jona Tee nach einem neuen Sänger für ein weiteres NEW HORIZON Album umsehen. Mit seiner Wahl, Nils Molin (DYNAZTY, AMARANTHE…) mit ins Boot zu nehmen, kann man ihm gratulieren. Zum einen, weil Molin Grönwall ziemlich nahe kommt, und zum anderen, da das neue Album durch sein Mitwirken deutlich knalliger ausgefallen ist. ´Conquerors´ ist ein einziger Ohrwurm! Klassische skandinavische Metal-Schule mit gutplazierten Frickeleinllagen, perfekt gelagerten Gitarrenattacken, megafetten Melodien und Chöre und ein Gesang, der einen geradezu wegbläst. Einige Nummern sind so heavy, dass man sie sicher dem Genre des melodischen Power Metal zu ordnen kann. Und gerade diese Tracks hauen einen komplett weg. Die orchestralen Passagen sind perfekt verknüpft mit den messerscharfen Gitarren, die dieses Album vor sich hertreiben.  Klar, eine Ballade darf nicht fehlen. In diesem Fall ´Before The Dawn´. Für einen Balladenhasser wie mich aber dennoch überraschend gut. Als Rauswerfer haben sich die Herren dann IRON MAIDEN vorgenommen und  liefern eine phänomenale Version von ´Alexander The Great´! Kurzum, ´Conquerors´ ist schlicht ein grandioses Melodic Power Metal-Feuerwerk !

(8,88 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/newhorizonworld/


SABÏRE – Jatt
2024 (Listenable Records) – Stil: Pure Concentrated Acid Metal

Die selbsternannten Vertreter des „Pure Concentrated Acid Metal“ sind endlich mit einem neuen Album zurück. Und mit was für einem Teil! Das 15 Songs umfassende Teilkonzept-Album war die sechs Jahre Wartezeit in jeder Sekunde wert. Konnte man schon mit ´Gates Ajar´ überzeugen, und live ebenfalls die Fans wegblasen, legen sie die Messlatte für künftiges Schaffen mit ´Jatt´ verdammt hoch. Die musikalische Bandbreite ist enorm und dennoch verlieren sie sich nicht in einem Irrgarten von Stilen. Das gesamte Album wirkt wohldurchdacht. Nach einem Intro fällt ´Pure Fucking Hell´ über einen her. Was sofort auffällt ist die eher ungewohnte, weiche, geschmeidige Produktion, die das gesamte Werk unheimlich mitprägt. Die Up-Tempo Granate offenbart die Eigenwilligkeit der Band in jeder Minute. Der Gesang wirkt wie mit einem leichten Hall unterlegt, was ein weiteres Alleinstellungsmerkmal darstellt. Jeder Song klingt wie ein Hit und ich überlege, wann mir schon einmal solch ein wohliges Gefühl unterkam? Richtig, als ich zum ersten Mal das Debüt von W.A.S.P. hörte – genau dieses Gefühl habe ich nun auch. SABÏRE haben mit diesem Album ein wunderbares Werk geliefert, das sich zwischen US Metal, Glam, sanften punkigen Elementen und einer enormen Eigenwilligkeit eine kleine eigene Welt geschaffen haben. Die Hitdichte ist unbeschreiblich, die Musikalität enorm. ´Jatt´ wird mit Sicherheit die Jahresendlisten dominieren, denn etwas exotischeres wird kaum noch kommen dieses Jahr.

(9 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/sabireacidmetal/?locale=de_DE


SHOTGUN MISTRESS – Kings Of The Revolution
2024 (Independent Release) – Stil: Hard Rock/Heavy Metal

Die Australier SHOTGUN MISTRESS legen mit ´Kings Of The Revolution´ ihr zweites Album vor und führen ihre musikalische Linie des Erstlings fort. Man liefert einen satten Hard Rock mit leichten Tendenzen zum Heavy Metal und schielt zugleich auf die Achtziger, sprich ein nicht unwesentlicher L.A. Strip-Einfluß ist ebenfalls herauszuhören. Die elf Stücke sind sauber produziert und zeigen zudem Mucker, die ihr Handwerk verstehen. Und dennoch will keine echte Euphorie aufkommen, auch wenn man vor seinem inneren Auge Bands wie LITTLE CAESAR, SKID ROW, AEROSMITH oder LYNCH MOB zum Vergleich aufziehen sieht. Gute Songs mit einer harten Rockkante, aber eben ohne Begeisterungseffekt. Selbst ´Mary Jane´ mit Rusty Brown von ELECTRIC MARY will nicht wirklich kicken und das ist noch einer der Tracks mit einem guten Refrain. Live dürfte die Band wohl eine echte Rockmaschine sein, aber hier auf Platte fehlt der letzte Kick. Beste Tracks: das treibende ´Down´, das souveräne ´It`Alright´, erwähntes ´Mary Jane´ sowie das pumpende ´Jude Judas´.

(6,5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/shotgunmistress/?_rdr


CHES SMITH – Laugh Ash
2024 (Pyroclastic Records) – Stil: Jazz

Ches Smith (u.a. John Zorn, Bill Frisell, Trevor Dunn, SECRET CHIEFS 3, MR. BUNGLE) ist Schlagzeuger, Perkussionist sowie natürlich Komponist und liebt das Ungewöhnliche.

Daher ist sein neuestes Album ´Laugh Ash´ ein Muss für alle Freunde der Avantgarde, des Jazz und der experimentellen Musik an sich. Ches Smith ist zwar mit einem zehnköpfigen Ensemble unterwegs, unter anderem mit Sängerin Shara Lunon (u.a. in ´Minimalism´) und Anna Webber (Flöte), James Brandon Lewis (Tenorsaxophon) und Nate Wooley (Trompete), lässt aber die mächtigen Bigband-Kompositionen oder auch die Kammermusikstücke mit den Grooves seines Schlagzeugs explodieren oder mit der einfallenden Elektronik kämpfen.

Echt Feurig.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/profile.php?id=100067640719122


ERIKA SPENCER – Go
2024 (recordJET) – Stil: Alternative Pop/Folk

Erst studierte Erika Spencer Jazz, fand jedoch bald heraus, dass sie eine geborene Singer-Songwriterin ist. Die Schweizerin mit südafrikanischen Wurzeln lebt diesen Traum auf ihrem Debütalbum aus, trotz aller Ängste und Selbstzweifel.

Doch die Kompositionen auf ´Go´ sind mehr als schlichte Singer-Songwriter-Stücke, sie atmen den Geist der großen Bühne, den Geist des alten Hollywood und sogar den Duft der staubigen Prärie. Daher lassen sich die zehn Kompositionen auch nicht einfach dem Pop, Folk oder Jazz zuordnen.

Dass sie ihr Debüt mit einer ordentlichen Bandbesetzung einspielen konnte, trägt nochmals zum eindrucksvollen Gesamtbild bei. Großartig.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/erikaspencermusic?locale=hi_IN


TURIN – The Unforgiving Reality In Nothing
2024 (MNRK Music Group) – Stil: Death Metal

Mit verkürztem Namen, aber genauso kompromisslos, erscheint mit ´The Unforgiving Reality In Nothing´ das neue Werk von TURIN aus UK (vormals als THIS IS TURIN unterwegs). Ihr Death Metal ist richtig fies und bindet immer wieder ruhigere, depressive Klavier- und Keyboards-Phasen in die Songs ein. Songs wie der Opener ´Envy´, der abgrundtiefe Titelsong oder das gewalttätige doppelt vokalisierte ´Hopeless Solutions´ sind Lehrbeispiele für nihilistischen Death Metal ohne Gnade.

Bei ´Loss´ gibt es Verstärkung vom ENTERPRISE EARTH-Frontman Travis Worland und es wird bei aller toten Dunkelheit ein wenig groovend im Rhythmus und bei den Gitarren zeigen sich leichte Nu Metal-Einflüsse. Ganz schön heftig. Für dunkle Pessimisten und nihilistische suizidale Apokalyptiker richtig gut. Ich fand es auch sehr interessant und habe auch immer wieder meine nihilistischen Phasen, aber auf Dauer war es mir zu eintönig. Muss aber vielleicht so sein.

(7,5 Punkte – Harald Pfeiffer) – https://www.facebook.com/thisisturin


THE WARNING – Keep Me Fed
2024 (Lava Rec./Republic Rec./Universal) – Stil: Alternative Rock/Metal

Man kann gerne darüber streiten, ob es sich bei den drei Geschwistern der All-Girl-Truppe THE WARNING aus Mexiko um einen Hype handelt oder ob sie sich nachhaltig etablieren können. Fakt ist jedoch, aktuell haben die Ladies einen guten Lauf und das Interesse an der Band nimmt eher zu. Mit dem neuen Album ´Keep Me Fed´ wird man wohl erneut ein paar Stufen auf der Karriereleiter nach oben machen. Und zwar locker. Musikalisch klingen die Damen modern, frisch, Alternative und auch Modern Metal beeinflußt. Die musikalische Vielfalt des Albums ist jedoch alles andere als konzeptlos. Da gibt es Tracks wie ´Escapism´ mit THE PRETTY RECKLESS-Parallelen oder fette, harte Alternative Groover wie das wuchtige ´Sick´, das flott nach vorne walzt und dazu noch radiokompatible Ansätze bereithält. Ebenfalls umgehend überzeugend ´Sharks´, das groovig rotzt und doch supercool klingt mit hohem Nachhaltigkeitsfaktor. 12 Songs, alle mehr oder weniger um die drei Minuten lang, zeigen drei junge Damen, die spielen und das Genre des „Alternative Rock“ wachrütteln können. Hype hin oder her, THE WARNING haben ein starkes Album am Start, das Puristen und Kleingeister hassen werden, aber alle, die Musik als Entertainment sehen, überzeugen wird.

(8 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://thewarningband.com


WAR MACHINE – Unknown Soldier
1986/2024 (Golden Core/ZXY) – Stil: Heavy Metal

´Unknown Soldier´ wurde schon 1986 im Vinyl-Format auf dem sterbenden „NEAT Records“ Label veröffentlicht und war bis zum Vinyl-Hype vor ein paar Jahren billig in den Second Hand-Kisten zu ergattern. Auch heute noch eher im preislich akzeptablen Rahmen, hat sich ein Label gefunden, welches das Album nun erstmals im CD Format liefert. ´Unknown Soldier´ hat man ein neues Master spendiert und dennoch klingt das Album dünn und recht blechern. Musikalisch bieten die Briten um Frontfrau Bernadette Mooney klassischen, britischen Mid-Achtziger Heavy Metal mit ganz vereinzelten Power Metal-Einlagen. Man eröffnet mit ´Sacred Hold´ sogar recht stark, verliert aber im weiteren Verlauf einiges an Stärke und geht in Mittelmäßigkeit unter. Keine Frage, Mid-Tempo-Nummern wie ´Power´ oder ´Dangerous´ sind nett, aber was mit der Zeit schon etwas nervt ist der gleichbleibende, monotone Gesang in einer erhöhten Tonlage, der in seiner Gesamtheit fast schon emotionslos klingt. Ein typisches Album, welches Fans mit schlichten Achtziger Metal-Tendenzen und Allessammler befriedigt, der Rest sollte vorher reinhören, um Enttäuschungen vorzubeugen.

(6,5 Punkte – Jürgen Tschamler)


 

Bis zum nächsten Klick. Euer Michael und das gesamte SaitenKult-Team

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