~ 2022 (Frontiers/Soulfood) – Stil: Hard Rock ~
Die Australierin mit Wahlheimat L.A. gehört zu den bekanntesten und besten Gitarristinnen im harten Rock, die nicht nur mit den Großen der Rock-Szene auf der Bühne steht und stand, sondern auch hart an ihrer Solo-Karriere arbeitet. Resultierend hieraus liefert sie mit ´Rock Candy´ ihr drittes Album innerhalb von zwei Jahren. Ein kraftvolles, aber auch angenehm leichtes Album, das zwischen Hard Rock und manchmal eingängiger Verschmelzung poppigen Rocks mit Ohrwurmgarantie pendelt.
Man kann ´Rock Candy´ schon als nahtlose Fortsetzung des Vorgängers ´O´ bezeichnen. Wer darauf hoffte, dass die Dame aufgrund des deutlich härteren Livealbums ´Live From Hollywood´ sich mehr in dieses Richtung bewegen würde, wird zwar nicht wirklich enttäuscht, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass die Dame ihren eigenen Weg geht.
´Rock Candy´ ist für mich starkes, wohlklingendes Hard Rock-Entertainment mit hohem Ohrwurmpotential. ORIANTHIs Gitarrenspiel thront über allem, dass die Dame aber auch gesanglich einiges zu bieten hat, ist nicht zu überhören. Wenn nach einem kurzen Intro namens ´Illuminate (Part 1)´ Madame mit einem groove-dominierten Riff ´Light It Up´ einläutet, eines der Album-Highlights, wird klar, wie moderner Hard Rock zu klingen hat. Vom Ohrwurm-Effekt dieses Songs ganz zu schweigen. Der Track verbeißt sich böse im Gehör. Nicht viel schwächer ´Red Light´, welches zwischen knalligen Metal-Passagen und groovigen Ohrwurmelementen pendelt und für einen „Doppelwumms“ (Copyright Scholz) sorgt. Mit ´Burning´ liefert man eine moderne Glam-Hymne die T-REX ins neue Jahrtausend beamt. ´Getting To Me´ ist eine klassisch-modern gehaltene Heavy-Nummer, geprägt von einem exzellenten Gitarrenspiel. Aber es geht auch gediegen und emotionaler, wie ´Where Did Your Heart Go´ beweist. Auch hier zieht die Stimme einen in den Bann.
´Rock Candy´ ist ein modern geprägtes, enorm abwechslungsreiches Hard Rock-Album, das sich jedem Kommerz verweigert und dennoch eine ganze Tüte hervorragender Tracks beinhaltet, die unbewusst kommerziell zu Ohrwürmern werden. Ich habe nach dem Hören dieses Album eigentlich immer gute Laune. Und das will schon viel heißen.
(8 Punkte)
Ebenfalls lesenswert:
