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VAST CONDUIT – Always Be There

~ 2022 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Sanfter Prog ~


Bill Jenkins, dem einen oder anderen von ENCHANT und THOUGHT CHAMBER geläufig, packte in diesen Tagen die Gelegenheit beim Schopfe, ein Album über das menschliche Wohlbefinden zu komponieren. Die Thematik schloss das urmenschliche und zwischenmenschliche Glück mit ein, das in jedem Fall mit einer guten Eltern-Kind-Beziehung beginnt, aber schnell durch Scheidung oder Tod, durch Krankheit oder Arroganz gestört werden kann. Diese Philosophie auf dem Weg hinein in das Leben eignete sich Bill Jenkins von seinem Vater an, dessen 40. Todestag der Veröffentlichung des Debütalbums ´Always Be There´ dieser neuformierten Gruppe mit dem Namen VAST CONDUIT dient.

Denn aus einer angedachten Drei-Song-EP wurde schließlich ein vollständiges Album, aus einem musikalischen Projekt entstand eine frische Musiker-Formation. Zu VAST CONDUIT lud Keyboarder Bill Jenkins die Gitarren-Legende Michael Harris (ARCH RIVAL, DARKOLOGY, THOUGHT CHAMBER, ZANISTER, LEATHER) und Bassist Jeff Plant (THOUGHT CHAMBER, CITIZEN LANE) ein. Außerdem folgten Schlagzeuger Will Jenkins (GHOST AND THE CITY, GREAT WALL) und Geiger Jim Hurley (Ritchie Blackmore, TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA) der Einladung. Das Gesangstalent Friel soll hingegen einfach vom Himmel gefallen sein.

 

 

Aus einem gewöhnlichen Progressive Rock-Projekt entstanden VAST CONDUIT, die ihren Sound als „sanften Prog“ umschreiben. Die Kompositionen sind dabei eindeutig dem US-amerikanischen Prog Rock zuzuordnen und besitzen eine sanfte Melancholie, die sie dennoch etwas entfernt von ENCHANT entfalten. Im Eröffnungstrack ´Barrier´ bewegen sich VAST CONDUIT vielmehr in der näheren Umgebung von MAGELLAN und IZZ. Der mehrstimmige Gesang weckt sogar Erinnerungen an ECHOLYN, während beim Einsatz der Geige nicht sofort musikalische Bilder von KANSAS vor dem geistigen Auge entstehen. Zur Vielfalt trägt in diesem Song obendrein der kurze Auftritt von Sängerin Manon Roem bei.

Viele Lieder, etwa ´Always Be There´ oder ´Endless Days´, zusammen mit ENCHANT-Gitarrist Douglas Ott verfasst, beginnen mit den Klavierläufen von Komponist Bill Jenkins, doch bei ´Early Eclipse´ steht die Akustikgitarre im Mittelpunkt, die Bert Lams vom CALIFORNIA GUITAR TRIO beisteuert und auch Raum für den Gastgesang von Betsy Walter schafft. Ein sanfter Jazz-Ton tritt zudem in den Instrumentals ´Too Busy´ und ´Philly Etymology´ zutage, bei letzterem mit Tom Abraira an der Trompete. Während ´Odessa´ eine weitere sanfte, diesmal äußerst leichtfüßige Prog Rock-Nummer darstellt, beendet die einzige draufgängerische Komposition namens ´Wesley Save Us´ das Werk.

(7,5 Punkte)

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