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MARTA GABRIEL – Metal Queens

~ 2021 (Listenable Records) – Stil: Heavy Metal ~


Coveralben, nichts Neues heutzutage mehr. Und echte Verkaufsschlager waren diese Veröffentlichungen in der Vergangenheit auch nicht wirklich. Keine Frage, es gab und gibt einige wirklich gelungene Beispiele in diesem Segment, aber wirklich lieb hat sie keiner gewonnen. Die meisten kaufen nicht gezielt solche Alben, eher nimmt man diese mal mit, wenn man sie billigen stehen sieht. Also insgesamt eher ein Tretminen-Thema.

Dass sich ausgerechnet eine der besten europäischen Metal-Sängerinnen auch zu solch einem Coveralbum hat breitschlagen lassen, ist überraschend. Dass MARTA GABRIEL, bekanntermaßen CYRSTAL VIPERs Frontdame, eine tiefe Bindung zum klassischen Achtziger Heavy Metal hat, sieht man an den Alben aus dem genannten Hause.

Anyway, die Songauswahl für ´Metal Queens´ zeugt von einem exzellenten Geschmack. Wobei sicher auch Ehemann Bart Gabriel nicht wenig beeinflussend gewirkt bzw. beraten hat.

 

Tracklist des Albums:

Max Overload (ACID)
Metal Queen (LEE AARON)
Call Of The Wild (BLACKLACE)
Light In The Dark (CHASTAIN)
Rebel Ladies (ZED YAGO)
My Angel (ROCK GODDESS)
Count Your Blessings (MALTEZE)
Goin’ Wild (WENDY O’ WILLIAMS)
Bad Attitude (HELLION)
Reencarnacion (SANTA)
Mr. Gold (WARLOCK)

 

Band- wie Songauswahl benötigen verschiedene Stimm- sowie Gesangs-Facetten, die Madame wunderbar rüberbringt. Selbst bei einer Nummer wie ACIDs ´Max Overload´ gefällt sie gut, wobei ihre Stimme eigentlich Meilenweit von Kate De Lombaert entfernt ist. Einen Ausfall gibt es nicht zu verzeichnen, haben doch alle gewählten Tracks mehr oder weniger Stücke mit Kultpotential. Mir persönlich gefallen die Versionen von ACID, ROCK GODDESS, SANTA sowie MALTEZE am besten. Wobei sie den MALTEZE Überhit ´Count Your Blessings´ brillant wiedergibt. Hier merkt man sehr, wo Frau Gabriel gesanglich am besten funktioniert. Am wenigsten gibt mir ´Goin´Wild´ (WENDY O`WILLIAMS), wo der Dreck und Rotz fehlt. Nett gemacht, aber deutlich zu Power Metal-lastig umgearbeitet.

Gäste gibt es auch. Zum einen gibt sich RAVENs Bassist John Gallagher bei ´My Angel´ (ROCK GODDESS) die Ehre. Während Harry „The Tyrant“ Conklin (JAG PANZER, TITAN FORCE) unauffällig bei CHASTIANs ´Light In The Dark´ agiert und RIOT V-Sirene TODD MICHAEL HALL sich beim BLACKLACE Song ´Call Of The Wild´ kurz outet.

Alles gut soweit, außer das kitschige Cover. Darüber kann man jedoch aufgrund der starken Songauswahl hinwegsehen. Dass sich das Album zum Verkaufsschlager im Untergrund entwickelt, ist eher auszuschließen, denn dann sind wir wieder beim Thema zu Beginn des Reviews. Grundsätzlich aber zu empfehlen.

(ohne Wertung)