2017 (Steamhammer/SPV) – Stil: Groove-Metal/Industrial/Hardcore
Tommy Victor lässt nicht locker. Keine anderthalb Jahre nach ‚X – No Absolutes‘ wuchtet uns Mr. PRONG mit ‚Zero Days‘ das neue und insgesamt zwölfte Album seiner Stammband auf den Teller. Und wer den Vorgänger mochte, der wird auch dieses Mal nicht enttäuscht sein.
Die PRONG der Jetztzeit stehen nicht mehr für Innovation und Überraschungen, sie versuchen mit songdienlicher Vielfalt im selbstgesteckten Feld aus Hardcore, Djent, Industrial- und Nu-Metal zu punkten. Die Extreme werden dieses Mal stärker betont. ‚However It May End‘, ‚Zero Days‘ und ‚Off The Grid‘ bilden ein Eröffnungs-Triple, dessen Thrash- und Hardcore-Ruppigkeiten schon beim Anhören Aua machen. Im Kontrast zu diesen Wutbatzen stehen die in Teilen fast schon zu anbiedernden Hook-Boliden ‚Divide And Conquer‘, ‚Blood Out Of Stone‘ ,’The Whispers‘ und ‚Rulers Of The Collective‘, bei denen auch Fans von PAPA ROACH und älteren LINKIN PARK auf ihre Kosten kommen dürften. Der Rest ist übersichtlich spannend arrangierte Riffware im Stil der späten Neunziger, die trotz einiger gelungener Soundexperimente nicht über das Prädikat okay hinauskommt. Trotzdem: Ein Fortschritt gegenüber dem füllerlastigen Vorgänger ist ‚Zero Days‘ allemal. Zumal PRONG die meisten ihrer Epigonen immer noch kalt-stechenden Blickes in die Gesäßtasche verfrachten.
(gute 7 Punkte)
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