
THEN COMES THE NIGHT – Metal World
2025 (Metalapolis) - Stil: True Metal/ Heavy Metal
Beim Titel des Albums war ich schon etwas hellhörig geworden und auch das Covermotiv sah sehr einschlägig aus. Und dann geht das Album los: “Metal…Metal…Metal…” – Das Wort wird öfters als bei den selbsternannten Metal Kings in einem Song genannt. Das ist wahrlich eine große Leistung. Nun, zumindest kommt das Wort ´Beer´ auch noch ein paar Mal vor. Dazu hört sich ´Headbangers Heaven´ auch insgesamt musikalisch verdammt nach einer MANOWAR-Coverband an, nimmt aber auch Einflüsse von ACCEPT bis zu Hair Metal auf. Na ja. Ob das ernst gemeint ist, war das erste Fragezeichen, das sich bei mir bildete. Auf ihrem Debüt 2022 waren einstige “Größen” wie Tim “Ripper” Owens oder Ralf Scheepers zu Gast. Dieses Mal hat man zumindest alles alleine eingespielt.
Deutlich schneller und mir auch viel sympathischer ist das folgende ´Stay In Hell´. Allerdings wird für meinen Geschmack beim Refrain wieder zu viel Chor eingesetzt. Dabei ist Sänger Selin Schönbeck von guter Begabung und setzt an klassischen Metal-Shoutern an. Und dann bei ´Metal World´ kommt wieder das Wörtchen vor. Ich habe als sozialisierter Metaller ja da gar nichts dagegen. Aber gegen zu viel metallischen Chor. Das ist zu viel des Guten. Die längere Halbballade ´Here Is The Sun´ ist etwas spannender, durch manch gelungenes Break.
´Where Is Our Life´ mit Klavier ist mir persönlich dann aber wieder zu dick aufgetragen. ´Light The Night´ hat allerdings gute Hooks. Das ist anhörbar. Das relativ harte deutschsprachige ´Wie In Stein´ weicht bis auf die Sprache nicht weit vom Mindset der anderen Songs ab. Sehr “true”, sehr traditionell, sehr dick aufgetragen. ´Metal World´ der Schwaben aus Riedlingen setzt sehr stark am True Metal an, bevorzugt sehr eingängige Refrains, Songs voller Klischees und halbharte Riffs, die nicht wehtun, zu denen man aber trotzdem die Fäuste schwingen kann. Abwechslung gibt es vereinzelt in Richtung melodischer Speed Metal wie bei ´Paradise´.
Ich mag den klassischen und den True Metal meistens gerne, aber insgesamt sind mir THEN COMES THE NIGHT etwas zu berechenbar und dadurch auch zu eindimensional. Und – die genannten – zu vielen Chöre zum Mitsingen sind mir persönlich deutlich zu nervig in der hohen Anzahl. Technisch durchaus solide und nicht wirklich unsympathisch. Es gibt einen Markt dafür. Doch, da bin ich mir sicher.
(6 Punkte)
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(30.05.2025)