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LAURENCE JONES – Bad Luck & The Blues

~ 2023 (Marshall Records) – Stil: Blues Rock / Hard Rock ~


Auch hier ist ein klassisches Power Trio unterwegs. Mit dem Briten Laurence Jones als Frontmann, der sowohl gesanglich als vom Gitarrenspiel eine Menge Begabung mitbringt. Das konnte er schon auf dem Vorgänger ´Destination Unknown´ 2021 beweisen. Tatsächlich ist er allerdings schon seit 2012 plattentechnisch aktiv und mehrfach preisdekoriert.

Gleich beim Opener hört man die kräftige Rockspielweise mit deutlichen Blueswurzeln. Und beim Gitarrensolo zeigt Laurence seine Stärken. ´I’m Gone´ erinnert gar an den vergessenen Helden Frank Marino und hätte auf einem seiner Alben stehen können. Frank Marino? Klar, da sind auch die Parallelen zu Jimi Hendrix nicht weit. Der Gitarrenverstärker ist bis zum Anschlag aufgedreht und ab geht die Post. Starkes Solo – einmal mehr. Jimi gehört neben Stevie Ray Vaughan, Rory Gallagher oder Eric Clapton auch zu seinen Einflüssen. Nicht die schlechtesten Vorbilder. Allerdings hat er schon sehr stark einen eigenen Stil entwickelt.

´Lonely Road´ ist Blues Rock der Moderne mit Wurzeln und mag auch harten Rockern gefallen. Das Wahwah-Solo kommt bullig und virtuos zugleich rüber. Auch beim bleischweren ´Don’t You Leave Me This Way´ brennt die Gitarre lichterloh. Der Song erinnert an Glanztaten von Robin Trower zu ´Bridge Of Sighs´ Zeiten. ´Out In The Distance´ setzt auch auf eine harte Rockspielweise. ´Woman´ ist ein kompakter Heavy Boogie Shuffle, wo Laurence auch seine gesanglichen Stärken zeigt. ´You’re Not Alone´ beendet das Album so kräftig wie es begonnen hat. Auf Balladen wartet man (wer eigentlich?) hier vergeblich.

Nicht alle Songs sind in puncto Songwriting allererste Wahl, aber die Glanzpunkte überwiegen auf ´Bad Luck & The Blues´ klar. Die Produktion passt mit ihrem rauen Charme perfekt zum musikalischen Vortrag. Laurence Jones. Den muss man sich merken. Was für ein Talent. Die Gitarrenhelden sterben glücklicherweise nicht aus.

(8,25 Punkte)