~ 2023 (Peaceville / Edel) – Stil: Avantgarde Black Metal ~
Wenn von der Avantgarde im Black Metal die Rede ist, bleibt die Erwähnung der einst urigen Schwarzmetaller um Yusaf „Vicotnik“ Parvez zwingend.
DØDHEIMSGARD veröffentlichen seit ihrem dritten Studioalbum ´666 International´ aus dem Jahre 1999 zwar nur in äußerst regelmäßigen Abständen, nur alle acht Jahre ein neues Werk, doch acht Jahre nach ´A Umbra Omega´ vermögen es die Norweger ein weiteres Mal, ihren Black Metal harsch und erhaben zu präsentieren, ihn urig als auch atmosphärisch sowie mit elektronischen Elementen weiter in die ureigene Progressivität zu führen.
Auf dem sechsten Studioalbum gehören zudem Leitgedanken wie der freie Wille und die Moral zu den konzeptionellen Begleitumständen von ´Black Medium Current´. Dabei überrascht ihre Musik immer wieder mit unvorhersehbaren und spannenden Wendungen zwischen atmosphärischem und Tremolo-Feuer Black Metal sowie experimentellem Ideenreichtum.
´Et Smelter´ wechselt auf einer Länge von zehn Minuten zwischen atmosphärischem Widerhall und Feuer-Feuer, gönnt sich eine Flöte und Background-Chöre, Klavier und Post Rock- sowie Prog Rock-Gitarren. Dagegen hat ´Tankespinnerens Smerte´ neben dem Feuer-Feuer auch singende Gitarren, jazzige Ansätze und einen OPETH-Abschnitt.
Die beiden auf Englisch gesungenen ´Interstellar Nexus´ und ´It Does Not Follow´ besitzen zeitweise entweder einen modernen Rhythmus oder gebären sich kurz orientalisch sowie im Psych Rock. Das kurze Intermezzo ´Voyager´ zeigt sich am Klavier, wohingegen ´Halow´ nach seinem Klavier-Einsatz in den Gefilden von LEPROUS verschwindet.
Auf Norwegisch als auch Englisch gibt es mit ´Det Tomme Kalde Mørke´ abermals Feuer-Feuer und im englisch gesungenen, elfminütigen ´Abyss Perihelion Transit´ nochmals Chöre, ehe das ´Requiem Aeternum´ beinahe klassisch musikalisch ein letztes Ausrufezeichen setzt.
(8,5 Punkte)
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Pic: Ole Martin Halvorsen & Pudder Agency
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