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SPARKS – A Steady Drip, Drip, Drip

~ 2020 (BMG Rights Management) – Stil: Adult Pop ~


Die SPARKS gelten als Synonym für intelligente Pop-Musik. Das Bruderpaar Ron und Russell Mael hat sich in über 50 Jahren immer wieder neu erfunden. Russell Maels breites Stimmvolumen ist dabei bis heute erhalten geblieben. Unverzichtbaren Scheiben aus den 1970ern, ´A Woofer In Tweeter’s Clothing´ (1972), ´Kimono My House´ (1974) oder ´No. 1 In Heaven´ (1979), folgten in jeder Dekade weitere, sogar in den Nullerjahren.

´A Steady Drip, Drip, Drip´ ist das mittlerweile 24. Album und der Nachfolger zum 2017er ´Hippopotamus´. Die aus ihrem 1974er Charthit ´This Town Ain’t Big Enough For Both Of Us´ bekannte Theatralik konnten die SPARKS glücklicherweise bis in die Jetztzeit konservieren.

 

 

´All That´ schwebt aus den Sechziger-/Siebzigerjahren in die Gegenwart, ´I’m Toast´ folgt krachend aus dem Post Punk und ´Lawnmower´ im Pop mit Endlosschleifen-Backgroundgesängen. Einem klassischen Pop-Hit folgt geradewegs der nächste. Das sind die SPARKS im 54. Jahr ihres Bestehens.

Sophisticated Pop darf es im epischen ´Pacific Standard Time´ sein, gar progressiv in ´The Existential Threat´. Im Drogenrausch mit ARCADE FIRE tönt ´Sainthood Is Not In Your Future´. Womöglich finden sie nach der Kollaboration mit FRANZ FERDINAND unter dem Banner FFS nochmals mit anderen Musikern zusammen. In demselben Varieté zelebrieren ´Stravinsky’s Only Hit´ und ´Onomato Pia´ ihre exaltierte Darbietung.

Der Gesangsvortrag des nächsten Höhepunkts ´Left Out In The Cold´ ist schlichtweg nicht erlernbar, ebenso der von ´Self-Effacing´, sondern wird allein während der Schöpfung in die Wiege gelegt. Als höhepunktarm dürfte niemand das gesamte Werk ´A Steady Drip, Drip, Drip´ bezeichnen, sogar im Art-Pop von ´iPhone´ oder Synth-Pop eines ´One For The Ages´ selbstredend nicht. Zu guter Letzt haben die SPARKS obendrein einen gewichtigen Ratschlag parat:

Please don’t fuck up my world
I’d have nothing to live for
Please don’t fuck up my world
I need something to live for

Rivers, mountains, and seas
No one knows what they’re there for
Still it’s easy to see
That they’re things to be cared for

Please don’t fuck up my world
All that you are pursuing
Please don’t fuck my world
Can’t you see what you’re doing

Please don’t fuck up our world
All God’s children are singing
Please don’t fuck up our world
To a hope we are clinging

Deserts, forests, and fields
No one knows what they’re there for
Feel the soft summer breeze
Summer air we must care for

Please don’t fuck up our world
So much now needs addressing
Please don’t fuck up our world
So much now is depressing

Please don’t fuck up my world

 

(9 Punkte)

https://www.facebook.com/sparksofficial/


(VÖ: 15.05.2020 digital / 3.07.2020 physisch)