~ 2015 (10T Records) – Stil: Melodic Prog ~
MARS HOLLOW und HELIOPOLIS sind zwei Namen, die in den letzten Jahren im progressiven Underground ein klein wenig für Furore sorgten. Mittlerweile ist jedoch auch letztere Band nicht mehr aktiv, dafür beteiligten sich die Musiker nun gemeinsam an einer neuen Bandgründung. BOX OF SHAMANS sind Multi-Instrumentalist Michael Matier (HELIOPOLIS, TEN JINN), Sänger Scott Jones (HELIOPOLIS, ROCKET SCIENTISTS) sowie Drummer Jerry Beller (HELIOPOLIS, MARS HOLLOW) und haben sich dem rhythmisch äußerst starken Prog Rock in seiner melodischen, aber gleichwohl break-durchsetzen Art und Weise angenommen.
Vollkommen ausgefallene Keyboards zieren den Opener ´Belief´, der anfangs den Hörer kurz in Richtung JETHRO TULL fehlleiten will. Eine Akustikgitarre weist ihm dennoch in vertrackten und einschmeichelnden Abschnitten, die mit SAGA und den YES der 90er-Jahre liebäugeln, den richtigen Weg. Sänger Scott Jones erinnert hier zuweilen äußerst stark an Geddy Lee, darf allerdings sogleich im kurzen, in Himmelsphären schwebenden ´All For You´ genau wie Jon Anderson über den Wolken hochjauchzen. In ´Circumstances Divide´ packt Michael Matier kurz seine Jimmy Page-Gitarre aus, bevor der Song sogar ein klitzekleines PORCUPINE TREE-Feeling hervorzaubert. Während ´The Search´ mit seinem Kanon-artigen Gesang an GENTLE GIANT-Gesangsparts gemahnt, erneut wunderbare Drums vorweisen kann und wie weiland PINK FLOYD über allerlei Pfade davon schwebt, dürfen bei ´Intruder´ abermals Verbindungen zu MAN OF FIRE gezogen werden. Elektronische Percussions führen hier das überragende Lied voran, wobei das anschließende ´Tune In´ kompositorisch als qualitätsmäßig nicht zurückstehen will.
´Belief And Illusion´ ist mit neun Songs ein unglaublich kurzweiliges Album, das durchgehend die Spannung aufrechterhalten kann, bis es bereits nach etwas über 40 Minuten bedauerlicherweise zu Ende geht. Zudem ist die gesamte Band ausgezeichnet aufeinander eingespielt und egal ob Gitarre, Drums oder Gesang, alle präsentieren sich in Hochform.
Großartige Band, großartiges Album – Herz, was willst du mehr?
(8 Punkte)
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