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IN AEVUM AGERE – Darkness, Then Light

~ 2024 (Metal on Metal Records) – Stil: Power Doom ~


´Darkness, Then Light´ ist in der Tat erst das vierte abendfüllende Werk von IN AEVUM AGERE, denn fürwahr liegen zwischen dem göttlichen 2007er Demo ´From The Depth Of Soul´ und dem 2019er Beginn der Umsetzung von Dantes göttlicher Komödie zwölf Jahre, die Meistersänger und Meistergitarrist Bruno Masulli mit zahlreichen EPs füllen konnte.

Jetzt schließt der italienische Ausnahmekünstler mit seinen zwei Mitstreitern, Bassist Marcello D’Anna und Schlagzeuger Michele Coppola, die mit ´Canto III´ und ´Canto XXXIV´ auf den Weg gebrachte Trilogie mit dem finalen ´Darkness, Then Light´ ab. Hölle, Fegefeuer und Paradies, basierend auf der „Divina Commedia“ des italienischen Dichters Dante Alighieri, begründen auch im Abschluss der Trilogie durch IN AEVUM AGERE die Zutaten für einen erlesenen epischen Metal, der einen äußerst mächtigen Power Doom zwischen aufopfernder Langsamkeit und mitreißender Geschwindigkeit in vielen Wendungen zelebriert.

In ´Kerberos´ kracht der Rhythmus derart heftig und fortwährend ins Gebälk des Opernhauses, dass sich der Doom-Hörer schon in landläufig speedig bekannten Gefilden wähnt. Entzückend ist bei der durchgängig großartigen Gitarrenarbeit in diesem Falle der überirdische Einzug von psycho-walz’schen Gitarrenläufen.

Dagegen wechselt ´The Harpies And The Suicides´ zwischen schleppenden als auch massiv böllernden Rhythmen und lässt die Melodie wunderschön bis in alle Ewigkeit schwingen. Sodann zeigt ´Antenora´ markerschütternd die Heavy-Seite des wahren Metal, indes sich die Stimme niemals aus der Ruhe bringen lässt, und ´Phlegyas´ ohne vorgefertigte Erhebungen in vielen überraschenden Abfahrten die ganze Pracht des epischen Metal auskostet.

Der Titelsong ´Darkness, Then Light´ ist eine herausstechend riffige und ´The Descent´ eine todtraurige Angelegenheit sowie ´Itinerarium Mentis In Deum´ eine erleuchtende, höher schwebende Macht. Das wahre Feuer des Metal brennt sogar weiterhin in den letzten Atemzügen von ´The Mountain Of Purgatory´ gefährlich heiß zum Verbrennen. Obacht: Wer hört, sieht auch das Licht.

(8,5 Punkte)

 

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