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MARCHELLO – Destiny

~ 1989/2024 (Arkeyn Steel Records) – Stil: Melodic Metal ~


Gitarrenhexer und Sänger Gene Marchello soll im New York der späten Achtzigerjahre eine echte Live-Attraktion gewesen sein, doch sein Debüt ´Destiny´ wurde nur in den USA und Japan, der Nachfolger ´Power Of Money´ hingegen überhaupt nicht veröffentlicht. Dabei beeindruckt nicht nur das ausgewiesen erlesene Gitarrenspiel von Gene Marchello, sondern ebenso seine Kompositionskunst auf ´Destiny´.

Der Musiker aus Long Island kultivierte einen weiten musikalischen Horizont zwischen AOR/Melodic Rock und Hardrock/Melodic Metal. Mit 13 Jahren begann er schon, Eddie Van Halen- und Randy Rhodes-Licks zu spielen, stieg in die Gruppe POPZAROCCA seines Vaters Peppi Marchello, der in der lokalen Legende THE GOOD RATS gespielt und für FIONA sowie andere Künstler Lieder entworfen hatte, ein und spielte sogar im Vorprogramm von MEAT LOAF. Gene Marchello wurde erstaunlicherweise auch zu einem Vorspielen bei Ozzy Osbourne eingeladen.

Als POPZAROCCA von „Atlantic Records“ fallen gelassen wurden und zu „CBS Records“ wechselten, wollten diese nur noch Gene Marchello fördern. Peppi Marchello konzentrierte sich fortan auf das Schreiben und die Produktion des Albums, das unter dem Bandnamen MARCHELLO erscheinen sollte. Die Kompositionen stammten aus den Sessions von Gene und Peppi sowie aus Sessions zu Peppis Soloalbum. Seine Mitmusiker fand Gene Marchello in der High School, Schlagzeuger John Miceli und Keyboarder Gary Bivona, den Gitarristen Nick DiMichino überredete er Bass zu spielen.

Mit dem Album im Gepäck ging es auf eine zweimonatige Tournee durch den Mittleren Westen, derweil das Video der ersten Single ´First Love´ regelmäßig auf MTV lief. Da ihn seine Plattenfirma allerdings lieber in der Richtung eines Bruce Springsteen oder Jon Bon Jovi gesehen hätte, sollte auch diese Geschichte kein positives Ende nehmen.

 

 

Das Debüt ´Destiny´ ist allerdings ein echtes Vorzeigeexemplar für Liebhaber von melodischen Klängen. Gitarrenliebhaber, nicht unbedingt von Yngwie Malmsteen, sondern vielmehr von Spezialisten wie Randy Rhodes, Rik Emmett und John Sykes sollten gleichsam ihre wahre Freude an Gene Marchello haben. Sein Gitarrenspiel besitzt einen europäischen als auch US-amerikanischen Einfluss, der Vergleiche mit TRIUMPH und TNT, HEARTLAND und später auch FAIR WARNING ermöglicht, doch MARCHELLO besaßen zudem einen gewissen Reiz des Pop-Metal.

Ein ´Tight Pants´ tönt wie eine Mischung aus JOURNEY und DAVID LEE ROTH, während ´Brown Eyes´ und ´She’s Magic´ eher weitschweifend wie HEARTLAND und FAIR WARNING im Melodic Rock aufschlagen. ´Living For #1´ heißt allerdings nicht nur ein Lied, sondern allzeit das Credo. Die Mega-Songs des Werkes hören nämlich auf die Namen ´Destiny´, ´First Love´ und ´Love Begins Again´. Letzterer Song ist eine herausragend melodische Ballade und ´First Love´ stapft geradewegs in den Melodic Heaven. Doch allein die melodische Wundertüte ´Destiny´ rechtfertigt den Kauf und das Auflegen dieser Scheibe in aller Regelmäßigkeit.

(9 Punkte)

 

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