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RONNIE ATKINS – Trinity

~ 2023 (Frontiers) – Stil: Hard Rock / Melodic Metal ~


Bei neuen Veröffentlichungen von Ronnie freue ich mich jedes Mal aus drei Gründen: Erstens ist er einer der besten Sänger des Hard Rock- und Metal-Universums. Mit seiner unvergleichlichen Stimme kann er hart singen, aber auch sehr melodisch. Und immer 100 % Ronnie. Zweitens sind seine Alben – ob mit den PRETTY MAIDS oder solo – immer auf einem hohen Qualitätsstandard. Und drittens hat er seine schwere Krankheit, zumindest wohl teilweise überwunden. Er soll bald wieder live auftreten und seine Veröffentlichungen sind konstant. Das freut mich besonders.

´Trinity´ ist sein dritter Soloausflug, die EP von letztem November nicht mitgezählt. Es ist klar, wir sind nicht mehr Mitte der 80er Jahre und niemand erwartet ein ´Red, Hot And Heavy´ oder ´Future World´. Ronnie ist schon länger auf einem deutlich melodischeren Pfad, wobei auch schon bei den frühen PRETTY MAIDS Melodie genauso wichtig wie Härte war. Und ein Song wie ´Godless´ kommt ziemlich mächtig und heavy.

Aber von vorne: Der Titelsong ´Trinity´ beginnt stark, kräftig und trotzdem mit viel Melodie. Ein überzeugender Einstieg wie so oft. Auch die nächsten beiden Songs sind okay, aber jetzt keine Spitzenleistungen. Erst das sanfte (auch das eine wichtige Seite von Ronnie) ´Soul Divine´ kann wieder voll überzeugen. Ja, und dann nach dem kurzen Intro kommt mit ´Godless´ ein richtiger Höhepunkt des Albums und man fühlt sich – auch Dank des exzellenten Gitarrensolos – schon sehr stark an glorreiche PRETTY MAIDS-Tage erinnert. Der Song beendet die erste Seite mit einem Paukenschlag.

´Shine´ kann da nicht ganz mithalten, überzeugt aber durch das mächtige Riff, den guten Refrain und die melodischen Gitarren auch zu 100%. ´If You Can Dream It´ ist ein klassischer Hard Rocker mit einem Schuss Rauheit und viel Airplay. Nächster Höhepunkt das verschachtelte ´Raining Fire´ mit gitarristischen und gesanglichen Höchstleistungen. Auch ganz stark. Mit ´What If´ gibt es zum Schluss noch was Wärmendes für die beginnenden kalten Herbsttage.

Chris Laney hat wieder – wie auf den Vorgängern – mit Jacob Hansen Produktion und Mix zusammen übernommen. Dank der gesunden Härte bei Musik und dem Gesang von Ronnie, die hier deutlicher als auf den Vorgängern hervortreten und überzeugendem Songwriting gibt es bei der Wertung für den guten Ronnie ein kleines Plus. Wir freuen uns auf die Live-Konzerte. Einfach mal bei ´Godless´ oder ´Raining Fire´ vorbeihören. Lohnt sich.

(8 Punkte)