~ 2024 (Pride & Joy Music) – Stil: Melodic Metal ~
Keyboards im Metal und Hard Rock sind natürlich kein Tabu. Was ich aber nie richtig mochte, waren die AOR-Bands, bei denen die Keyboards den Sound zukleisterten. Andere Bands wie PRETTY MAIDS setzten auch von Anfang an auf Keyboards und waren trotzdem enorm heavy. Von Pionieren wie DEEP PURPLE ganz zu schweigen.
UNIVERSE III (hießen in den 80er Jahren UNIVERSE und kamen 2018 mit dem Album ´Rock Is Alive´ als UNIVERSE INFINITY zurück) setzen da an, wo Bands wie die PRETTY MAIDS so erfolgreich waren. Songs, die vor allem erst einmal auf guten Riffs basieren, auch mit Keyboards anzureichern. Der Opener ´I Am´ zeigt gleich die Trademarks der Band: gute Riffs, mit Andreas Eklund einen kraftvollen Sänger, eine knackige Rhythmus-Section mit dem oftmals kräftigen, pumpenden Bassspiel von Hasse Hagman und Freddie Kriström an den Keyboards, der den Sound erweitert und verdichtet und nicht in erster Linie einen kommerziellen Aspekt einbringen will.
Das mit Polizeisirenen startende ´To Serve And Protect´ ist hart und melodisch zugleich und sehr spannend aufgebaut, da darf dann auch das Keyboard solieren. Mit Song Nr. 4 namens ´Why´ gibt es dann schon die erste Ballade, die aber zumindest einen Teil der Klischees umschifft, aber nach meinem Geschmack ein wenig zu lange ausgefallen ist. ´Hanging By A Thread´ ist dann etwas moderner, wenn man bei dieser Art von melodischem Metal davon sprechen kann und hat leichte AOR-Spuren. ´Rise Above´ und ´Liquid Confidence´ sind dann wieder von härterer Machart und machen auch dem Metalhead sicher einen gewissen Spaß. Auch das stärker melodisch und wieder an den Tasteninstrumenten ausgerichtete ´Dream Of Better Days´ ist überzeugend.
´Too Late´ ist ein weiterer Song, der die Stärken der Band vereint und dazu noch ein gutes Songwriting vorweisen kann. Mit ´It’s Time´ gibt es einen etwas pomadigen Song zum Schluss, der orgelmäßig und vom Aufbau etwas an die 70er Jahre erinnert. Insgesamt machen die zehn Songs auf ´Universe III´ viel Spaß, die Band ist technisch sehr ausgereift, Andreas Eklund hält mit seinen Power-Vocals alles zusammen und die Produktion ist klar und trotzdem mit der notwendigen Härte ausgestattet. Hoffentlich bleibt die Band unter diesem Namen länger erhalten und legt noch ähnliche Qualitätsprodukte vor.
(Knapp 8 Punkte)
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(VÖ: 17.05.2024)
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