Livehaftig

KEEP IT TRUE RISING

~ 19. + 20.11.2021, Posthalle, Würzburg ~


Komplett überwältigt von dem letzten fantastischen, nahezu unter „Normalbedingungen“ abgelaufenen STORM CRUSHER Birthday Party Festival war die Vorfreude auf ein finales, großes Treffen mit Freunden und erlesenen Acts vor Ablauf dieses Jahres unter dem Prädikat KEEP IT TRUE plus „RISING“ dermaßen hoch, dass eine objektive Berichterstattung unmöglich schien und lediglich in Anlehnung an Marios legendäres KAMCHATKA Review das Experiment „Fotostrecke von Bands & Fans“ geplant war. Da jedoch die durch die rosarote Diplomaten-Euphoriebrille erlebten Momente bei Carlos und mir überwogen, entschieden wir uns doch dazu, auf minimal-invasive Weise mal mehr oder weniger Begleittext zu unseren fotografischen Eindrücken zu liefern. Lasst euch einfach ein wenig mitreißen, genießt eigene Erinnerungen und erwartet kein zu detailliertes „welcher-Künstler-mit-welchem-Bandmember-am-geilsten-geposed-hat“ . Also, oohzappt iss! (LL)

Im Gegensatz zur explosiv emotionalen, aber sehr sympathischen Art von Less, gehöre ich ja eher, wie ihr vielleicht bereits wisst, zur akribisch analytischen Art des wissenschaftlichen Arbeiters, dessen Berichte und Reviews manchmal etwas länger ausfallen können! 😉 Dieses Duett ist aus einer spontanen Idee zu Beginn des Festivals entstanden, wobei wir uns ausnahmsweise nicht die Bands für die Berichterstattung untereinander aufteilen, sondern dieses Mal jeder von uns beiden seinen Senf zu jeder Band dazugibt, die er gesehen hat. Eigentlich war hierbei verabredet worden, sich wirklich kurz und emotional zu halten, was mir aber komplett unmöglich gewesen ist. Möge sich also jeder oder jede das herauspicken was ihm oder ihr genehm ist. Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen! (DC)

 

ERSTER TAG:

The Road to Madness

 

 

Ich weiß nicht, wer beim Startschuss des Festivals aufgeregter war: Die ausgehungerte Menge oder die Band, die endlich mal wieder vor ersterer losfeuern darf. Da hätte ich mir diesbezüglich direkt zu Beginn eine kleine Ansage gewünscht, was eventuell für noch mehr Armageddon in der Halle gesorgt hätte. Einerlei – so viel Spaß kann ursprünglicher Metal mit großen Vorbildern abseits des Mainstream machen. Der Gesang war stark, Power & Passion konnten VENATOR mühelos versprühen und augenscheinlich saß „Weird Al“ Yankovics Sohn mit roter Kappe am Schlagzeug. Mehr Metal geht zu früher Stunde nicht. (LL)

Da unser Zug erst um 12:30 mittags eintrifft und ich davon ausgehen muss, dass das Prozedere am Einlass eine gehörige Zeit in Anspruch nehmen wird, habe ich nicht damit gerechnet, viel vom Auftritt der Österreicher VENATOR miterleben zu dürfen. Aber Dank einer guten Organisation am Einlass (und vermutlich auch aufgrund unseres späten Eintreffens) finde ich mich bereits kurz nach Beginn des Gigs vor der Bühne wieder. Der erste optische Eindruck den man von der Band auf der Bühne erhält bestätigt das Bild, welches man bereits beim Hören ihrer Musik vor dem geistigen Auge hatte. Ich kenne zwar bis zu diesem Zeitpunkt lediglich die drei Stücke vom Split mit den deutschen ANGEL BLADE, aber die Musik ist jener klassische 80er Heavy Metal in der Schnittmenge zwischen NWoBHM und US Power Metal, der so typisch für besonders viele aus Schweden (und Kanada) stammenden jungen Bands ist. Und wie um das zu unterstreichen, trägt der Sänger nicht nur einen Schnurbart, sondern auch ein Shirt von RANDY, der dänischen Kult-Truppe aus den 80ern. Da man mit den drei Songs vom Split und weiteren drei Songs vom Ende 2019 auf Kassette erschienen Demo gerade einmal auf eine Spielzeit von zusammen nicht einmal eine halbe Stunde kommt, verwundert es nicht, dass der Gig mit weiteren Songs aufgefüllt wird. Einer davon trägt den Titel ´Night Rider´ und wird vermutlich auf dem nächsten Output enthalten sein. Insgesamt ein locker flockiger und unterhaltsamer Auftritt, der angesichts des Restprogramms zwar nicht in die Annalen des KIT eingehen wird, aber VENATOR stehen ja auch erst am Anfang ihrer Karriere. (DC)

 

 

Wer‘s seinen traditionellen Metal etwas mehr in Richtung US mag, wird nun von THE NIGHT ETERNAL voll bedient. Die Augen wollen mir übrigens weismachen, dass Lenny Kravitz‘ Bruder hier singt. (LL)

Von den Essenern kenne ich bis dato nur die selbstbetitelte EP, die mich allerdings nicht vollends überzeugen konnte. Eine Meinung, die ich vermutlich revidieren muss, denn der heutige Auftritt überzeugt mich. Vermutlich waren es die Anklänge an IDLE HANDS (jetzt UNTO OTHERS), die mich beim ersten Hören zu diesem Urteil veranlasst haben. Hier in der Posthalle zu Würzburg erinnert mich allerdings nichts mehr daran. Ausgerechnet der für dieses vorschnelle Urteil vermutlich verantwortliche Gesang von Ricardo Baum tritt nun positiv in Erscheinung. So frisst sich ein Song wie ´Elysion (Take Me Over)´ von der neuen Scheibe so in das Kleinhirn, dass er noch lange nach dem Gig darin herumspukt. Hinzu kommt der in der Posthalle traditionell sehr gute Sound, der den knackigen Bass und die fließenden Gitarren besonders gut zur Geltung kommen lässt. Insgesamt kommen THE ETERNAL KNIGHT druckvoll rüber und können die Zuhörerschaft für sich begeistern. Ich werde mir dann jetzt wohl auch das gerade erschienene Debüt ´Moonlit Cross´ zulegen. (DC)

 

 

So, ihr Waveverleugner – wenn UNTO IDLE OTHERS HANDS mehr Heavy Metal statt ihrer ureigenen Verehrung vor dem ehemaligen Genre „Independent“ machen würden, würdet ihr so wie bei CENTURY gerade ausflippen statt immer nur zu nörgeln. BASTA. Übrigens war Sänger & Gitarrist Staffan optisch Schmiers Tochter. Als Dreierband gibt’s natürlich zusätzlich Extrapunkte. (LL)

Im Gegensatz zu VENATOR handelt es sich bei CENTURY tatsächlich um eine junge schwedische Band, die genau den von mir bereits oben bei VENATOR beschriebenen typischen Schweden Heavy Metal spielen. Auch CENTURY haben bisher noch nicht viel vorzuweisen, nämlich genau ein auf Kassette veröffentlichtes Demo aus dem letzten Jahr, kündigen aber an diesem Nachmittag in Würzburg ihr Debütalbum an. Das musste auch so sein, denn mit den auf dem Demo enthaltenen vier Stücken wären auch sie nicht weit gekommen. Ich hatte mir die in diesem Jahr bei „Gates Of Hell“ erschienene Vinyl-Version gekauft und das Demo in Recht guter Erinnerung behalten. Sorry Less, aber leider wird dieser Eindruck nicht von diesem Auftritt bestätigt. Was da aus den Boxen kommt klingt recht dünn und der Gesang geht ziemlich unter, was eindeutig am Sänger und nicht am Mischer liegt, denn die Ansagen zwischen den Stücken sind klar und deutlich zu vernehmen. Ein in meinen Augen enttäuschender Auftritt, aber vielleicht ist es ja auch der Unerfahrenheit und Nervosität der drei Jungspunde (das Demo wurde zu zweit eingespielt) zuzuschreiben. Der eigenen Aussage zufolge, handelt es sich nämlich um ihren allerersten Auftritt und da kann einem die recht anschauliche Menge in der Halle sicherlich schon Mal den Hals zuschnüren. (DC)

 

 

Dazwischen rangieren die SEVEN SISTERS mit äußerst abwechslungsreichen Material, bei dem ich nur sagen kann: Egal ob Powerhead oder Melodiker – alleine Wimps and Posers leave the Hall. Vom AOR Ballädchen über FIFTH ANGEL-Momenten bis hin zu beinhartem Metal war alles drin. Fuck, diese Briten können gerade ALLES. (LL)

Während es dem Sänger von CENTURY möglicherweise noch an Erfahrung fehlt, um mit hoher Qualität gleichzeitig Gitarre spielen und singen zu können, ist dies bei Kyle McNeill nach jahrelanger Bühnenerfahrung und dem bereits dritten, erst kürzlich erschienenen Album von SEVEN SISTERS natürlich nicht der Fall. Die Band legt nach dem Intro auch gleich mit einem Gitarrengewitter los und spielen zunächst so tight auf, wie ich sie von vorangegangenen Konzerten her kenne. Aber dann rächt sich meine diesjährige mangelhafte Vorbereitung auf das KIT, denn ich bin von den im weiteren Verlauf des Gigs gespielten Stücken, von denen sich für mich keines bekannt anhört, etwas irritiert und fühle mich dementsprechend nicht so recht mitgenommen. Man klärt mich nach dem Auftritt darüber auf, dass dies wohl daran gelegen hätte, dass der Gig ausschließlich aus Stücken der neuen Scheibe bestanden habe, was ja einiges erklärt (Kyle höchstpersönlich gibt diesen Umstand mitten im Gig kund, was mir offensichtlich entgangen ist). Dann werde ich mir mal hurtig die neue Scheibe zu Gemüte führen und schauen, welchen Eindruck sie nach vier bis fünf Durchläufen bei mir hinterlässt. (DC)

 

 

Mein persönliches Vergnügen abseits meiner Liebe zu Jutta und ihrer Historie von ZED YAGO bis VELVET VIPER bestand darin, mit einem echtem Männerdoomfan den ´Black Bone Song´ zu shouten. Grandiose Vorstellung einer Band um eine Powerfrau, die neben meiner eigenen Mom auch Blacky Lawless‘ Tochter sein könnte… mit doppelt so viel Energie (und das schreibt ein eingefleischter W.A.S.P.-Anhänger!). (LL)

Auch ich habe für die Grande Dame des deutschen Heavy Metal nichts als Bewunderung über, denn sie verfügt nicht nur über eine immer noch beeindruckende Stimme, sondern bewegt sich auch nach wie vor sehr agil auf der Bühne. Ich hoffe, dass ich in 18 Jahren noch so gut drauf sein werde, wie sie heute. Aber vermutlich hat sie mit ihrer Behauptung „Im Rock ‚N‘ Roll stirbt man jung, oder gar nicht!“ recht, der sie noch den Kommentar „Das erste kann mir ja schon mal nicht mehr passieren!“ nachschiebt. Dennoch bin ich froh, dass die Boa die sie sich in bester ALICE COOPER-Manier um den Hals schlingt nicht echt ist, denn das Gewicht von bis zu 30 kg sollte sie sich wirklich nicht zumuten. Egal ob man nun ZED YAGO/VELVET VIPER (VELVET VIPER tritt zwar auf, aber es werden ausschließlich Songs von ZED YAGO interpretiert) mag oder nicht…was an diesem Abend geboten wird, kann ganz locker mit jungen Bands mithalten, wenn nicht sogar in vielen Fällen übertreffen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Sängerinnen und Sängern (auch auf diesem Festival) trifft sie noch jeden Ton. (DC)

 

 

Wer nennt hier die heutigen OSTROGOTH eine Coverband? Ach krrrrgt euch! Wenn die Fackel des belgischen Metal so weitergetragen wird, so ist das mehr als würdig und maximal unterhaltsam. (LL)

Am heutigen späten Nachmittag haben OSTROGOTH die Ehre, den belgischen Reigen zu eröffnen, denn mit KATES´s ACID und KILLER sollen an diesem Wochenende noch zwei weitere Bands aus diesem kleinen Land, das mit nicht einmal 12 Millionen Einwohnern in etwa vergleichbar mit Baden-Württemberg ist, die Bühne erklimmen. Wie auch KILLER und ACID kann bei den Ostgoten von Old School Metal, egal ob Heavy, Speed oder Power, gesprochen werden, denn alle drei Bands wurden bereits 1980 gegründet, also zu einer Zeit, wo in den meisten Ländern Europas nur Hard Rock bekannt war. Auch wenn bei OSTROGOTH nur noch Schlagzeuger Mario Pauwels von der Originalbesetzung übrig geblieben ist, muss ich attestieren, dass ein starker Auftritt hingelegt wird und die Musiker so dynamisch auf der Bühne agieren, dass der Bassist sogar die KIT-Bühnendeko umwirft. Ganz besonders angetan bin ich aber von der Performance des seit 2012 am Mikro stehenden Weißschopfes Josey Hindrix, der mich wirklich komplett von sich überzeugt. Beim 2012er Gig auf dem KIT hatte er noch dunkles Haar und war brillen- und bartlos…oder war das ein anderer Sänger? Ist ja aber auch egal, denn dieser Josey hier intoniert auf jeden Fall den als letztes Stück dargebotenen Klassiker ´Full Moon’s Eyes´ von der gleichnamigen 83er Debüt-EP so, dass man nach diesem mit Klassikern vollgepackten Gig wohlig seufzt. (DC)

 

 

Tja, was wäre aus „uns Doro“ geworden, wenn sie mit WARLOCK weiterhin geile Mucke gemacht hätte wie Kate, die sich das ACID im Namen heute wahrhaftig verdient. Leck mich am Arsch – das ist Heavy Metal und eine echte Geschichtsstunde. (LL)

Die Belgier ACID sind ohne die energische und prägende Stimme ihrer Sängerin Kate de Lombaert eigentlich nicht vorstellbar und so ist es aufgrund des derzeit umstrittenen Status der Band nicht verwunderlich, dass diese heute als KATE’S ACID angekündigt wird. Bereits auf dem KIT des Jahres 2010 hatte sie zur Überraschung aller Anwesenden die Bühne erklommen und mit Musikern von LANFEAR und ETERNAL REIGN ´Max Overload´ vorgetragen. Seitdem haben die KIT-Gänger auf ihre Wiederkehr gewartet, denn das dies passieren würde, stand seitdem außer Frage. Das es aber bis 2021 dauern würde, um dieses Stück wieder auf einem Keep It True erschallen zu hören, damit hatte vermutlich niemand gerechnet. Auch wenn ich persönlich den Eindruck habe, dass die Stücke nicht mehr ganz so speedig wie von Platte wiedergegeben werden, so genieße ich es jedoch sehr, Stücke wie ´Hooked On Metal´, ´Black Car´ oder eben jenes ´Max Overload´, das mich den ganzen restlichen Abend noch als Ohrwurm begleitet, aus Kates Hals erklingen zu hören. Auch wenn sie an diesem Abend den Titel ´Prince Of Hell And Fire´ den zuhause gebliebenen widmet, so bin ich überaus froh darüber, zu den Anwesenden vor Ort zu gehören und mit einem finalen Arschtritt in Form des auf dem Debüt enthaltenen Stückes ´Heaven’s Devils´ verabschiedet zu werden. Bis hoffentlich bald Kate! (DC)

 

 

Eine Geschichtsstunde der anderen Art eröffnen HELLHAMMER mit ihrem Triumph des Todes, also TOM GABRIEL WARRIOR’s TRIUMPH OF DEATH. Was zum frrpp soll ich dazu sagen? Die Ursuppe des Rumpelblackmetal mit allem Gitarrenquietschen, infernalem Gebolze und was dazugehört. Kein Epikgetöse, kein Mädchenkram (oder doch, wie zumindest meine verehrte U. Violet aus unseren eigenen Reihen beweist?!). Tom war sich seiner Rolle als einer der wichtigsten Mitbegründer der harten Gangart über verschiedene Genres mehr als bewusst.

 

 

Keine Band mit weniger Outputs hatte wohl mehr Einfluss auf die Geschichte des tiefschwarzen Metalls als eben HELLHAMMER – auch schon mit vereinzelt doomigen Elementen der Nachfolger CELTIC FROST und TRIPTYKON. Und das wurde dir heute Abend bei diesem Trip auf eindringliche Weise eingedrescht. Wahnsinn und Atmosphäre. (LL)

Es gibt Kreise, in denen die Schweizer HELLHAMMER und damit auch ihr Mitbegründer Thomas Gabriel Fischer (alias Tom G. Warrior) einen Kultstatus genießen, obwohl die Band zu Lebzeiten lediglich ein paar Demos und eine EP herausgebracht hat. Hier und heute tritt Thomas als einziges verbliebenes Urmitglied des Trios (Bassist Martin Erich Stricker verstarb 2017 an einem Herzanfall) mit einer Band auf, die nach einem 83er Demo von HELLHAMMER benannt ist und bei der von vornherein klar war, dass sie ausschließlich Stücke von HELLHAMMER „covern“ würde (ein Stück von der Debüt-EP von CELTIC FROST hat sich dann aber doch eingeschlichen). Das tun sie dann auch in einer unnachahmlichen Art und auch Zuhörer, bei denen diese Art von rohem und urgewaltigem Speed-Black-Thrash Metal nicht zum üblichen musikalischen Beuteschema gehört, müssen anerkennend eingestehen, dass die live vorgetragenen Stücke eine rational nicht erklärbare Faszination ausüben und die Halle von einer düsteren und drückenden Atmosphäre heimgesucht wird. Am Besten kann man sich das an diesem Abend gebotenen sowohl atmosphärisch als auch musikalisch vielleicht als eine Mischung aus MIDNIGHT und TYPE O NEGATIVE vorstellen. Man kann dem Keep It True also dankbar sein, dass sie Bands aller Schattierungen einladen, denn dadurch bin zumindest ich um eine wertvolle Erfahrung reicher, die ich ohne dieses Festival niemals gehabt hätte. Vielen Dank KIT! (DC)

 

 

Was für ein Gefühl muss es für die zwei originalen Hutträger und ihre Kumpels von CANDLEMASS sein, vor einer Menge zu spielen, die nahezu jedes Wort mitsingen. Die Slow-Mo-Wikinger zeigen, mit welcher Urgewalt sie sich die Welt untertan gemacht haben, nachdem Ozzy & Co. einst den Brexit von ihren selbst entwickelten Doomweisen hinter sich hatten. Den spöttischen Namen CANCELMASS konnten die Männer in meiner Welt jedenfalls gewaltig rehabilitieren und nach einigen Experimenten – insbesondere mit der Fehlbesetzung Mats Levén (den ich ansonsten höchst verehre und der bei PRINS SVART wie die Faust auf’s Auge passt) – geht’s gerade nicht originaler, wenn der mighty Messiah eben nicht mehr will. (LL)

Es ist wirklich bewundernswert, mit welcher Hartnäckigkeit Oli Weinsheimer an einer Verpflichtung von CANDLEMASS für das Keep It True – Festival festgehalten hat, denn die Band musste bereits zwei Mal (2010 und 2019) aufgrund von Problem mit den Flügen für die Anreise auf den angekündigten Auftritt verzichten. Aber immerhin sind sie 2015 auf seinem „Hammer Of Doom Festival“ aufgetreten, wenn auch damals die Fans auf Mastermind Leif Edling verzichten mussten und Mats Levén den Gesang übernommen hatte. Gerade letzteres wurde nicht überall verständnisvoll aufgenommen, womit wir bereits beim leidigen Thema wären. Den einen war in der Stimme von Mats zu viel Power enthalten, um dem Geist der Musik von CANDLEMASS gerecht zu werden und den anderen war in der Stimme von Rob Lowe zu viel SOLITUDE AETURNUS. Natürlich verbinden die meisten Fans CANDLEMASS mit Messiah Marcolin, aber Tatsache bleibt auch, dass das bahnbrechende Debüt nicht von ihm, sondern von Johan Längquist eingesungen wurde, der damals allerdings nicht zur Band gehörte, sondern als Notlösung für die Aufnahme engagiert wurde. Seit 2018 ist er nun aber Teil der festen Besetzung von CANDLEMASS und gehört somit neben Leif und Mats Björkmann zur Originalbesetzung des Debüts. Und wenn nach der im Original von Messiah eingesungenen ´Nighfall´ auch noch die komplette ´Epicus Doomicus Metallicus´ gespielt wird, dann kann ich mir auch keine geeignetere Person dafür hinter dem Mikro vorstellen. Aber es kommt ja auch immer darauf an, wie die Performance ist…und die ist an diesem Abend einfach überragend und das gilt nicht nur für die Stücke vom Debüt. Nie habe ich ´Solitude´ intensiver erlebt und mit so viel Inbrunst mitgesungen wie hier und jetzt! Ich glaube diese Aussage ist hinreichend, um meine Bewertung dieses Gigs hieraus ablesen zu können. (DC)

 

ZWEITER TAG:

Metalhörnchen

 

 

Laut unserer dänischen Freundin Merete fällt eine Tätigkeit, die jedem Beteiligten enormes Wohlbehagen bereitet unter den Begriff „Tradition“ und sollte im regelmäßigen Turnus wiederholt werden. Dazu zählt seit Jahren die Stärkung des Körpers durch die fränkische Küche, auch wenn dies auf Kosten des vollständigen Konzertgenusses geht. Sorry, SPHINX. (LL)

 

 

Lieber Less, ein klein wenig kenne ich ja Deinen Musikgeschmack, weshalb Du mir glauben kannst, dass Du dies verschmerzen wirst. Zwar dauert der Einlass am zweiten Tag aufgrund der gründlichen Kontrollen fast eine halbe Stunde, aber ich bin so frühzeitig da, dass ich rechtzeitig zum Start des Gigs von SPHINX in der Halle bin. Rückblickend hätte ich mir aber ruhig Zeit lassen können. Zu vernehmen sind nämlich Töne, die in ähnlicher Weise aus dem Ruhrpott der 80er Jahre erklungen haben. Die Jungs kommen zwar nicht aus dem Ruhrpott, sondern aus dem nur knapp nördlich davon liegenden Münster, aber sie malträtieren ihre Instrumente wie die Bands aus jener Zeit und ich vermute mal, dass diese durchaus zu ihren musikalischen Vorbildern zählen. Für ihre gar nicht mal so lange zurückliegende Gründung im Jahr 2017 haben sie sich zwar bereits durch eine beachtliche Anzahl an Demos und Live-Alben geknüppelt, die sie alle selber auf Kassette vertrieben haben, aber in dieser Zeit noch kein reguläres Studiorelease auf die Reihe gebracht. Da der Sänger der vor der Bühne stehenden Meute mehrfach noch einen schönen Abend wünscht, ist es nicht ganz abwegig zu vermuten, dass es das für die Jungs auch war und sie die Nacht zum Tage gemacht haben. Dabei wurde vermutlich nicht nur Wasser getrunken, was die Band aber auch wiederum irgendwie sympathisch macht. Denn was wäre diese Art von Musik, ohne ein gewisses Maß an Authentizität, auch wenn ich diese Klänge zum Wachwerden nicht unbedingt benötigt hätte. (DC)

 

 

Die Schlange am Einlass trotz aller Bemühungen des Orga-Teams kostete dann noch MEGATON SWORD, deren Qualität ich glücklicherweise jüngst auf dem fulminanten STORM CRUSHER erleben durfte und damals am Gesang rein gar nichts auszusetzen hatte. (LL)

 

 

Ich hingegen hatte mich im Vorfeld des Festivals sehr darauf gefreut, endlich mal die Eidgenossen von MEGATON SWORD live zu sehen, denn ich finde den Epic Heavy Metal der sich auf EP und Debüt wiederfindet recht ansprechend, aber leider ist mir das an diesem Wochenende nicht vergönnt. Widrige Umstände im Zusammenhang mit einem Schnelltest und Missverständnissen beim Einlass, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte, führen leider dazu, dass ich erst eineinhalb Songs vor Ende des Gigs die Halle betrete und nur noch das Titelstück des Debüts in voller Länge miterlebe. Zu wenig, um hier eine fundierte Aussage über die Qualität des Gigs abgeben zu können. Da wie oben mitgeteilt auch Less nicht rechtzeitig in die Halle kommt, müsst ihr nun bei Bedarf die Information hierüber aus anderer Quelle beziehen. Sorry! (DC)

 

 

Auch WHEEL gehört zu den Bands, auf die ich mich sehr freue, denn ihr drittes Album gehört für mich zu den besten Neuerscheinungen des aktuellen Jahres. Ich hatte sie zwar bereits 2013 auf dem „Hammer of Doom Festival“ gesehen, kann mich aber kaum noch an den Auftritt erinnern. Das wird dieses Jahr bestimmt anders sein, was nicht nur am Sänger und am Basser liegt, die mich sofort an die etwas leichtgewichtigeren Varianten von Torsten Sträter und Jochen Malmsheimer erinnern, wohingegen der Gitarrist vom Erscheinungsbild eher in eine Thrash Metal-Kapelle passen würde, als in ein Epic Doom-Quartett. Aber die Band liefert genau das ab, was ich mir erhofft habe. Die Stimme von Arkadius verbreitet wohliges Unwohlsein und lotet dabei alle Höhen und Tiefen aus, die menschliche Stimmbänder in der Lage sind, von sich zu geben. Dazu wummert der Bass, dass es eine wahre Freude ist. Im Gegensatz dazu kommt die Gitarre glasklar rüber und das Schlagzeug gibt den für diese Art von Musik erforderlichen intensiven Grundtakt vor. Die Hälfte des Gigs stammt von ihrer letzten Scheibe, was ich in diesem besonderen Fall sehr begrüße. Einfach ein wunderbarer Auftritt! (DC)

Neben der bombigen Darbietung atmosphärischen QUEENSRYCHE-goes-Melo-Dooms bewies man bei WHEEL and der Gitarre auch treffsicheren Epic-Geschmack mit dem Shirt der kommenden KODEX-Mitbewerber GRAVETY… Bow down, Sisters and Brothers! (LL)

 

 

Beim ersten Hören des Debüts war ich – der ich seit den frühen 80ern alles, was in Sachen AOR passierte, kommen und gehen gesehen habe – noch ein wenig skeptisch. Klar, hat man alles schonmal gehört und auf einen Anspruch auf Innovation pfeifen die Männer sowieso. Aber das Herzblut und die authentische Darbietung mit solchem Wumms kriegt nicht jede alteingenistete Klassiker-Band hin. Alter Schwede, wenn die Backings von NESTOR live waren, dann bin ich mal hin und weg. Ist aber auch egal, denn der Stimmungspegel steigt bei dem zwar nicht originellen, aber locker flockigen Retro-AOR enorm und professionell sind die Ghostbuster-Lookalikes in ihren Overalls allemal. Ja leck‘ mich doch, denke ich eine Viertelstunde später, das ist ein Auftritt, den weder TOTO noch JOURNEY von der Spielfreude her toppen können. H.E.A.T. Festival, ick‘ hör‘ dir trappsen.

 

 

Der Mut zum Risiko, diese eher artfremde Combo unter dem KIT-Banner zu positionieren, hat sich für mich, meine Holde und die uns umgebenden Freaks mit den glücklichen Gesichtern zumindest gelohnt, was auch die Publikumsreaktion nahelegt. Das Duett mit unserer Marta von CRYSTAL VIPER wird erwartungsgemäß zu einer Lehrnummer für alle Castingshowtalente. Mit der letzten Nummer ´Firesign´ verabschiedet man sich im Uptempo beinahe schon wie zu Zeiten der zweiten FIFTH ANGEL. Was wohl daraus noch wird? Time will tell… und nein, Sänger Tobias Gustavsson sah definitiv NICHT aus wie Hartmut Engler von PUR in den 80ern! (LL)

Mein allerliebster Less…nein, ich lasse das lieber…
Bei der aus dem schwedischen Falköping stammenden Band NESTOR, die derzeit in Undergroundkreisen…man muss es wirklich so ausdrücken…doch ziemlich gehyped wird, stellen sich mir spontan drei Fragen:
Erste Frage: Was hat ein Argonaut und Held aus dem trojanischen Krieg mit 80er Melodic Rock zu tun?
Zweite Frage: Wie schafft es eine Band, deren Zielgruppe ich vornehmlich bei Sonntagsnachmittagsradiohörern vermuten würde, eine Halle voller Zuhörer, die zumeist in gesetzterem Alter und vorwiegend dem im Underground verwurzelten Heavy Metal zugetan sind, in eine derartige irrationale Ekstase zu versetzen?
Beim dem von Less erwähnten Duett ´Tomorrow´ mit Marta Gabriel (auf dem Album wird dieser Part von Samantha Fox übernommen) werden sogar vereinzelt Feuerzeuge in die Luft gehalten! Das ist wahrlich ein Anblick, den ich schon seit bestimmt 35 Jahren nicht mehr auf einem Konzert hatte.
Die Dritte und vielleicht wichtigste Frage des Abends lautet aber: Der Inhalt des Openers ´On The Run´ legt zwar deutlich ersteres nahe, aber trägt die Band nun Sträflingskleidung oder Pfadfinderuniformen?
Man muss der Band aber zu Gute halten, dass sie das was sie tut scheinbar ernst meint und mit Inbrunst tun. Auch dass sie, wie Sänger Tobias zu Beginn von ´1989´ verkündet, seit dem Jahr des Mauerfalls, wo sie alle gerade mal um die vierzehn Jahre alt waren, zusammen musizieren, verlangt meinen Respekt ab. Also bleibt mir nur noch zu sagen “Leben und leben lassen!” Ich gönne ihnen ihren jetzigen Erfolg, den sie nun nach so langer Zeit mit ihrem Debüt haben. (DC)

 

 

Heavy Metal? Heavy Metal! Hart, laut, klassisch. Geile Soli? Check. Mitgrölpart? Check. KILLER kratzen teilweise nahe an der guten, alten Beschallung für Motörenköpfe. Die klassische Dreierbesetzung bringt auch den Belgiern einen Extrapunkt. Übrigens könnte man auf den ersten Blick am Bass den Bruder von Roger Waters und an der Gitarre den Cousin von Jack Black vermuten. (LL)

Die belgischen KILLER sind einfach unkaputtbar und verbreiten ihren Heavy/Speed Metal seit nunmehr über 40 Jahren, in deren Verlauf die Urgesteine Spooky und Shorty nichts von ihrer Spielfreude eingebüßt haben und die Bühne auch weiterhin mit Energie fluten. Wenn man beim Titelstück ihrer dritten Scheibe statt ´Shock Waves´ am liebsten ´Motörhead´ mitsingen möchte, dann weiß man, welche Art von Musik hier zum Besten gegeben wird. Es macht einfach Spaß, dem Trio auf der Bühne zuzuschauen und sich dieser Art von wahrhaftigem Old School-Heavy Metal mit Haut und Haaren hinzugeben. Letzteres findet auch durch die dargebotene Setlist Unterstützung, denn der Großteil des Gigs wird mit Songs der ersten beiden Alben bestritten. (DC)

 

 

Endlich würdigt jemand mal wieder PRAYING MANTIS auf dem Billing! Mit John „Jaycee“ Cuijpers haben sich die Troy Brothers wohl den stärksten Sänger nach meinem Favoriten Tony O‘Hora geangelt. Für mich definitiv in Sachen Spiellaune und kraftvoller Darbietung ein Gewinner des Festivals und ein (hoffentlich nicht ewiger) Geheimtipp für die Saison nächstes Jahr. Nebenbei bemerkt könnte Mr. Cuijpers glatt als der Vater von HAMMERKINGs Titan Fox durchgehen. (LL)

Wie einige andere Acts an diesen beiden Festivaltagen ist auch PRAYING MANTIS eine der Bands, die seit einer Ewigkeit, in diesem Fall genau seit 1975 (!!), die Welt mit ihrer Musik bereichert und deren Werke in keiner gut sortierten Sammlung eines Liebhabers traditionellen Heavy Metal fehlen sollten. Und auch an diesem Abend beglückt das Gründungsgeschwisterpaar Chris und Tino Troy ihre Fans mit melodischen Klängen, obwohl der etatmäßige Drummer kurzfristig ersetzt werden musste. Dieser hatte sich die Hand gebrochen, was er dem Publikum demonstriert, als er für ein kurzes „Hallo“ auf die Bühne kommt. Ich muss an dieser Stelle Less absolut recht geben, dass der bereits seit einigen Jahren am Mikrophon stehende John Cuijpers, dessen Stimme mich frappierend an jene von Nils Patrik Johansson (u.a. ASTRAL DOORS) erinnert, ein ganz besonderer Ohrenschmaus ist. Wenn man weiß, dass John schon mal in einer Dio-Tribute Band gesungen hat und Nils immer wieder mal eine besondere Nähe zu Dios Stimme nachgesagt wird, ist diese Assoziation vielleicht nicht mehr weiter verwunderlich. PRAYING MANTIS spielen sich hier und heute einmal quer durch die Bandgeschichte, wobei das Debüt ´Time Tells No Lies´ auch aufgrund der Tatsache, dass es vor genau 40 Jahren veröffentlicht worden ist, einen besonderen Stellenwert einnimmt. Natürlich wird auch das darauf enthaltene ´Children Of The Earth´ zum Besten gegeben. Das bereits 1976 komponiert Stück besitzt einen nach wie vor hochaktuellen Text und hat auch damit, wie Tino selbst sagt, den ´Test Of Time´ bestanden. Es ist einfach mal wieder ein hervorragender Gig einer großartigen Band. (DC)

 

 

ATLANTEAN KODEX waren wohl – wie zuverlässige Quellen berichteten – gut wie immer, mussten aber dafür herhalten, dass ich mich endgültig im Außenbereich mit unzähligen Freunden austauschen konnte, bevor mal wieder alles rum war. Vorbei war dann leider tatsächlich auch ihr Auftritt, als ich die Halle erneut betrat. (LL)

Tja Less, ich habe ATLANTEAN KODEX bestimmt schon mindestens ein halbes Dutzend Mal live gesehen und es mir auch dieses Mal nicht nehmen lassen, denn live ist auf sie Verlass. Aber das habe ich alles schon mal hier geschrieben und dem habe ich auch nach diesem Gig nichts hinzuzufügen. Ach so…der Gig war selbstredend wieder sehr gut, obwohl mich schon ein Stück von der ´The Pnakotic Demos´ gefreut hätte, aber man kann es ja nicht allen recht machen. Und zum Schluss noch die Anmerkung von mir, dass der Hinweis von Markus Becker, er habe sich die Haare seit Beginn der Pandemie nicht mehr geschnitten ungefähr so überraschend ist, wie ein ein guter Gig von ATLANTEAN KODEX. (DC)

 

 

DEMON spielen tatsächlich von meinem heimlichen Lieblingsalbum mit ´The Plague´, ´Nowhere To Run´ und ´Blackheath´ fast die komplette erste Seite. Insofern bin ich nun noch enthusiastischer als ohnehin schon von meinem Naturell gezwungen und feiere die Band um den guten Dave – den ich auch schon mit weniger stimmlicher Gewalt erlebt habe – um so mehr ab, ohne Gefahr zu laufen, den Circle zu brechen. (LL)

Und auch über DEMON gibt es nichts zu berichten, was nicht bereits Drölf Millionen Mal berichtet worden ist. Und auch wenn sie seit zwei Jahren England nicht mehr verlassen haben und dementsprechend vermutlich auch nicht allzu viele (wenn überhaupt) Konzerte gegeben haben, so sind sie live einfach immer noch eine Bank. Ihre Songs und die charismatische Stimme von Dave Hill werden in der Historie des Metal mit Sicherheit einen bleibenden Fußabdruck hinterlassen. Da das Festival langsam seinen Tribut fordert und ich DEMON bereits unzählige Male live genossen habe, schaue ich mir die erste Hälfte des Gigs von links außen an, schmeiße mich dann aber mitten ins Getümmel, wo ich wieder einmal feststelle, welch positive Wirkung die Songs auf das Publikum ausüben. Aber das ist auch nicht sonderlich schwierig, wenn man Songs wie ´Blackheath´, ´Standing On The Edge´, ´Night Of The Demon´ oder das Mitsingstück ´Don’t Break The Circle´ im Gepäck hat. Ein wieder einmal gelungener Auftritt. (DC)

 

 

Ich bin davon überzeugt, dass viele der Anwesenden geradezu nach einem Gig von BLIND GUARDIAN gelechzt haben und ich gebe zu, dass ich die Band, obwohl sie seit ihrer Gründung ununterbrochen aktiv gewesen ist, möglicherweise seit Mitte der Neunziger nicht mehr live gesehen habe (Einen Schwur würde ich darauf aber nicht leisten.). Das mag aber auch daran liegen, dass ich kein ausgesprochener Liebhaber der Band bin und dass mir aus diesem Grund auch die Expertise für eine Beurteilung des Auftrittes fehlt. Daher übergebe ich an dieser Stelle lieber das Wort mal wieder an Less, einem ausgewiesenen Kenner der Materie. Allerdings möchte ich doch noch kurz anmerken, dass nach der vollmundigen Ansprache von Hansi Kürsch einige Fans doch etwas enttäuscht über die Setlist sind, die mit ´Majesty´ gerade mal ein Stück vom Debüt und mit ´Valhalla´ lediglich eines vom Nachfolgealbum enthält. (DC)

BLIND GUARDIAN halten mehr oder weniger das, was sie mit „oldschool“ versprochen haben und mir wird mal wieder klar, dass ´Lost In The Twilight Hall´ einer der geilsten melodischen Speed Metal-Songs aller Zeiten bleibt und auch ´Somewhere Far Beyond´ und ´Mirror Mirror´ mir immer noch fein reingehen, auch wenn nicht alles „oldschool“ ist, was metallisch glänzt.

 

 

Doch alles in allem ein fettes Dankeschön dafür, dass man diese Band inklusive Setlist mal wieder ohne Tausendschaften vor der Nase unter alten Fans erleben konnte – auch wenn natürlich jeder einzelne von uns ein paar persönliche Faves vermisst hat oder sich Überraschungen wie zum Beispiel ´Wizard’s Crown´ oder ´Banish From Sanctuary´ neben den obligatorischen Mitsingweisen ´Lord…´ & ´Bard…´, ´Majesty´ und ´Valhalla´ erhofft hätte. Dabei sahen die Männer zu drei Fünftel aus wie damals vier BLIND GUARDIANs (Mathematik ist eher Carlos‘ Stärke). Einerlei, es war mir dennoch ein Fest… (LL)

 

 

Es hat gut getan, endlich wieder unter normalen Leuten zu sein und in der Halle war dann auch alles so normal, dass man zwei Tage lang den ganzen Mist vergessen konnte, um den sich die Welt gerade dreht. Ich habe neue Bands erstmalig live und altehrwürdige in Höchstform erleben dürfen. Ich habe mich darüber gefreut, alte Bekannte nach langer Zeit mal wieder treffen zu können und mich mit Leuten zu unterhalten, die ich bisher nur aus den sozialen Medien kannte. Ich hoffe, wir können all das bei einem dann wieder regulären KIT im April 2022 fortsetzen. Und bis dahin…bleibt gesund!! (DC)

Ja, Carlos – ich pflichte jedem Wort bei und mir fangen gerade die Augen an zu wässern, wenn ich nur daran zurückdenke. Selbst an einen Toilettengang ohne Maske kann ich mich seit SAGA im März 2020 nicht mehr erinnern. Ewigen Dank an alle an der Organisation beteiligten und den Bands, die sich in diesen Zeiten trotz allen Damoklesschwerten über unseren Häuptern ins Zeug gelegt haben, um uns dieses (für mich) Abschiedskonzert von einem durchwachsenen 2021 zu bescheren. Last but not least eine Umarmung für alle Fans – bekannt und unbekannt – die mir persönlich gezeigt haben, dass die „Szene“ auf Festivals wie diesen noch Bestand hat und man sich einfach nur wohlfühlen kann. (LL)

KEEP IT TRUE has risen!