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TEMPEST – Tempest

~ 2021 (Independent) – Stil: Thrash Metal ~


Die junge holländische Truppe, ein Quintett, beruft sich musikalisch auf die klassischen Thrash Metal-Einflüsse á la SLAYER, EXODUS sowie VIO-LENCE und schiebt als weitere Einflüsse D.R.I. und die CRO-MAGS nach. Die Jungs können auf eine ganze Latte von kleinen Bands verweisen, bei denen sie sich ihre erste Sporen verdienten. Dementsprechend professionell und tight klingt somit der gleichnamige erste Release der Holländer. Sieben sauber produzierte Thrash-Bömbchen mit souveränen Riffs und jeder Menge Energie spritzen da aus den Boxen.

Das deutlich SLAYER-beeinflußte ´Sacrificial Rites´ überzeugt einen da im Handstreich. Die brachial nach vorne gehende Nummer ´No Mercy´ ist Old School as fuck, wie vieles was man auf dem Silberling hört, hat aber auch einen nicht zu leugnenden Old School-Hardcore-Touch. Dagegen wirkt ´Reign Of Terror´ geradezu filigran mit seinem Ufft-Uffta-Taktgeber. Allerdings ein sehr geiler Track muss ich zugeben. Die Gitarren sind das große Plus der Holländer, die deutlich bemüht sind, die ganze Kiste nicht in brachiales, derbes Geballer ausarten zu lassen. Rhythmik und Taktung haben teils melodische Momente und wirken so deutlich strukturierter als das übliche Gehämmere in diesem Genre. Klaro, auch schon alles gehört, aber durch die austarierte Härte hebt man sich doch etwas ab und gefällt weitgehend mehr als manche andere junge Thrash-Band.

Das Teil im Digi-Format gibt es für billig Geld, 10 Euro inkl. Porto, beim Metalcommander (Metalcommander@gmx.de). Be quick or dead. Nachtretend: Dass der Bandname inflationär oft benutzt wird, sollte auch den Holländern nicht verborgen geblieben sein. Etwas mehr Kreativität hätte man dahingehend schon walten lassen können.

(8 Punkte)