~ 2021 (Seacrest Oy/Just For Kicks) – Stil: Prog Rock ~
Nach einem Fantasy-Roman widmet sich THE SAMURAI OF PROG nun den Märchen: Es war einmal ein Trio, das von den Herren Marco Bernard (Shuker Basses), Kimmo Pörsti (Drums, Percussion) und Steve Unruh (Gesang, Gitarre, Flöte, Violine) repräsentiert wurde. Diese Instrumentalkönner aus den Sphären des Prog Rock luden sich gerne Musiker aus aller Herren Länder ein, um mit deren Kompositionen ein neues Werk des SAMURAI OF PROG einzuspielen.
Die einzelnen Bandmitglieder brachten sich mal mehr und mal weniger ein. Im aktuellen Falle war der Beitrag von Steve Unruh sehr gewichtig. Überraschend dahingehend, weil die Herren Marco Bernard und Kimmo Pörsti zuvor schon unter eigenem Namen das SAMURAI-Konzept weitergeführt hatten.
Auf ´The Lady And The Lion (And Other Grimm Tales I)´ nahmen sie sich den Märchen der Gebrüder Grimm an und drohen im Titel bereits mit einer Fortsetzung.
Jetzt aber geht es in den Wald. Kleine weiße Steine zur Orientierung sollte jeder für den Notfall aus den Hosentaschen werfen. ´Into The Woods´ ist ein dreiminütiges Instrumental von Keyboarder Alessandro Di Benedetti (MAD CRAYON, INNER PROSPEKT), der bereits öfters, mindestens viermal beim SAMURAI vorbeigeschaut hat. Gleichwohl stehen auch Flöte und Violine von Steve Unruh im Mittelpunkt der einführenden Unterhaltung, die Freunden von CAMEL als auch GENESIS zusagen sollte.
Mit Geigen werden wir auch in die Welt von ´The Three Snake Leaves´ eingeführt, doch der heftige Retro-Prog im Sinne von YES und später auch gerne im Sinne von MARILLION hält sich nicht zurück – diesmal instrumental aus der Feder des chilenischen Keyboarders Jaime Rosas, während sich Unruh für den Text zum Märchen „Die drei Schlangenblätter“ verantwortlich zeichnet. Der niederländische Keyboarder Ton Scherpenzeel (KAYAK, CAMEL) ist in den Reihen des SAMURAI auch kein Unbekannter, war er schließlich bei THE GUILDMASTER zugegen. Er komponierte das Instrumental ´Iron John´ über den „Eisenhans“ mit Fanfaren, etwas Folk und Prog im Sinne des GUILDMASTERS.
Zum elfminütigen ´A Queen’s Wish´ darf endlich eine Lady singen, neben Steve Unruh singt Valerie Gracious (PHIDEAUX). Im Stück von Alessandro Di Benedetti wird die Geschichte von „Schneewittchen“ schön im Retro-Prog, aber auch erzählerisch vorgetragen. Bevor jedoch bereits das Schlussstück beginnt, darf noch der, im Kreise des SAMURAI ebenfalls bekannte David Myers ein neuerliches Klavierstück namens ´The Lady And The Lion´ vortragen. Denn ´Blue Light´, die Komposition von Octavio Stampalia (JINETES NEGROS) schließt bereits mit dem Märchen „Das blaue Licht“ die Grimm’sche Märchenstunde, die diesmal nur eine knappe Dreiviertelstunde andauert, überraschend in ihrer Vorstellungsform ab.
Beinahe märchenhaft ist wie ehedem die Verpackung, mit glänzendem und entsprechendem Artwork, Illustration von Nele Diel sowie Design & Collage von Kimmo Heikkilä. Und so lebten Marco Bernard, Kimmo Pörsti und Steve Unruh weiter im Märchenland. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute und machen Musik unter dem Namen THE SAMURAI OF PROG.
(8 Punkte)
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