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JONAS ALASKA – Roof Came Down

~ 2020 (Backseat/Soulfood/Believe) – Stil: Singer-Songwriter ~


Jonas Alaska weiß genau, wie man Menschen glücklich macht: mit großer Musik, die dem Zeitgeist geschuldet allein digital und auf Vinyl erscheint.

Der 32-jährige Jonas Alaska, geboren als Jonas Aslaksen, veröffentlicht seit 2011 seine Solo-Werke und mit ´Roof Came Down´ sein fünftes. Das Besondere an dem Norweger sind seine Fähigkeiten, sich eine gewisse Tiefgründigkeit der Singer-Songwriter aus den Sechziger- und Siebzigerjahren zu bewahren.

 

 

Seine Liebe zu Paul McCartney lebte er bereits bei seinem Studium im „Liverpool Institute for Performing Arts“ aus, das einst von der BEATLES-Legende gegründet wurde, seine Wertschätzung für Künstler wie Bob Dylan und Elton John ebenso offensichtlich. Bisweilen ist er in seiner Ausdrucksform sogar den US Amerikanern WILCO nicht unähnlich.

 

 

Jonas Alaska versprüht einfach eine nostalgische Stimmung, wenn er in ´Finally Free´ mächtige Gefühlswallungen mit Klavier und Gesang bewirkt, wenn er diese aus Regen und Wolken in ´I Don’t Wanna Die´ erzeugt. Diese Stimme schmachtet förmlich ´Joey Poiriez´ an, einen hochtalentierten Skater, dessen Karriere anstatt in der Profi-Liga im Drogen-Sumpf endete und der tragischerweise frühzeitig verstarb. Diese Stimme geht im Soft Rock von ´Goodbye´ ganz aus sich heraus, in der Losgelassenheit des Folk Rock von ´Come Back Again´ sowie über den Wolken schwebend mit Organ-Tasten in ´I’ve Seen Heaven´.

Das Werk gipfelt schließlich im dramatisch überbordenden ´Oh My God´. Unbedingt erwähnenswert ist aber noch der wundervolle Titelsong, den Jonas Alaska direkt nach der Geburt seines Sohn schrieb. Berührend.

Aber fallt nicht vom Dach, wenn Euch die Flügel, die Euch beim Genuss von ´Roof Came Down´ verliehen werden, in die Höhe getrieben haben.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/JonasAlaska/


(VÖ: 25.09.2020)
Pic: Joe Wills