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OF FEATHER AND BONE – Bestial Hymns Of Perversion

2018 (Profound Lore) – Stil: Bestial Death Metal


OF FEATHER AND BONE aus Denver, Colorado: der Goldrausch, die Rocky Mountains – und nun eben volle Kanne Bestial Death! Der Name des US-Bundestaates leitet sich übrigens vom gleichnamigen Fluss ab, der seinerseits die spanische Bezeichnung für „rötlich“ enthielt. So auch der dominierende Farbton des Cover-Artworks von ´Bestial Hymns Of Perversion´: die Höllenbrut liegt ihrem diabolischen Meister zu Füßen, der mit finsterer Miene über ihnen thront. Wie in einem Gemälde von Hieronymus Bosch. Nur viel düsterer, abgründiger.

Analog dazu dann auch die überschäumende Brutalität der hier zu Ton gewordenen Perversitäten. OF FEATHER AND BONE verhackstücken auf ihrem zweiten Longplayer gleich mehrere Genres in ihren von Fäulnis befallenen Death Metal-Melting-Pot: grollenden Sludge und tosendes Grindcore-Gemetzel etwa – alles pechschwarz und mit einer von Blut getränkten Kruste versehen, als wolle man ein Schlachtfest für die ewige Verdammnis anrichten. Der gnadenlose Gewaltakt dieses Albums zielt dabei jedoch weniger darauf ab, dem Hörer einen verwirrenden Mindfuck zu verpassen, als ihm mit einem dauerhaften Hammer die Sinne zu rauben. Keine sperrigen Strukturen. Keine glanzvolle Virtuosität. Auch ansonsten keinerlei Schickschnack. Das ist schwarz gekochte Bosheit – Bare Bones!

Ob nun der mit stämmigen Hooks drauflosbrechende Opener ´Repulsive Obscurity´, das im Irrsinnstempo hämmernde ´Pious Abnormality´ oder das in sludgigem Mitteilteil pflügende ´Throne Of The Serpent´ – ´Bestial Hymns Of Perversion´ ist ein einziger Blutrausch in Sachen extremer Musik. Teuflisch brillant.

(8,5 Punkte)