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IGNIS HAERETICUM – Autocognition Of Light

2017 (Goathorned Productions) – Stil: Black Metal


Im Zusammenhang mit Kolumbien kommt mir als positiver Aspekt noch am ehesten ihr ausgezeichneter Hochlandkaffee in den Sinn. Man muss eben unweigerlich an die dort herrschenden Drogenkartelle oder die grundlegende politische Instabilität denken. Leider. In musikalischer Hinsicht ist die südamerikanische Republik für mich bis dato jedenfalls völliges Niemandsland gewesen.

IGNIS HAERETICUM stammen aus Cucuta, der Hauptstadt des Departamentos Norte de Santander, und treiben in ihren finsteren Kutten nun bereits seit 2008 ihr Unwesen. Aktuell ist der Totenköpfe verehrende Bruder-Kult auf ein Duo reduziert, mit Frater M.H. DCXVI (Vocals/Bass) und Frater D.M (Vocals/Gitarre). Das Trommelfeuer übernahm Luzifer wohl inkognito und höchstpersönlich – wundern würde es mich jedenfalls nicht.

´Autocognition Of Light´ ist nach ´Luciferian Gnosis´ von 2014 das zweite Machwerk der Satansjünger und gleichzeitig ihr erstes Konzeptalbum – und was für ein Böses! Der Opener ´Glorious Wounds´ bricht gleich los mit einem Gewaltausbruch an hämmernden Drums, festzurrender Riff-Dissonanz und Blut speienden Vocals. Wenn dann im Laufe des Songs das Tempo reduziert wird, entwickeln sich immer wieder Momente wie von fieberhafter Trance. Die Chords ertönen mit einem mystischen Widerhall und es dröhnen tiefe, getragene Stimmen. Geisterhaft. Durch und durch teuflisch.

´Lifting The Veil´ bringt einen dann später völlig aus dem Gleichgewicht und ist mit seiner Mischung aus wilder Explosivität und den Verstand raubender Unheimlichkeit einer der klaren Höhepunkte des Albums. Wenn sich hier die wütende Geschwindigkeit löst, verwandelt sich die Musik in eine Kälte verbreitende Halluzination – mit völlig verzerrt klagenden Tönen, die schließlich wieder in einem zügellos aufbrausenden, orgastischen Höllenspektakel gipfeln. Die Drum-Attacken sind hier dermaßen ratternd schnell und brutal niedermetzelnd, dass es einem das letzte bisschen Luft aus der Lunge saugt.

IGNIS HAERETICUM halten dieses Niveau über das gesamte Album hinweg und erinnern mich dabei immer wieder an die rasende Verrückt- und Vertracktheit von DEATHSPELL OMEGA oder die orchestrale Wucht von SCHAMMASCH. Spellbinding – und das auf ganzer Linie. In Kolumbien schießen eben nicht nur die Drug Lords ihre tödlichen Salven ab. So ein paar Teufelsanbeter zielen sogar noch besser.

(8,5 Punkte)

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