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MASTERS OF DISGUISE – Alpha/Omega

2017 (Limb Music) – Stil: Speed Metal


´Alpha/Omega´ nennt sich das dritte Album aus dem Hause MASTERS OF DISGUISE, die erneut ein rasiermesserscharfes Speed Metal-Album abliefern und ihrem Ruf „Deutschlands schärfster Waffe in Sachen Speed Metal“ zu sein, gerecht werden. Nach der letztjährig veröffentlichten Cover Version-EP ` The Fine Art Of Aging Gracefully` war es an der Zeit, einen neuen Langplayer vorzulegen.

`Alpha/Omega` bedient sich der Zutaten der beiden Vorgänger, sprich Speed Metal mit hoher Melodiedichte und dem unverwechselbaren Gesang von Alexx Stahl, der durch seinen Stil die Stücke erst so richtig geschmeidig macht. Dabei wiederholt man sich nicht, sondern stellt sich musikalisch dezent breiter auf – mit Schwerpunkt Speed Metal. Dieses „dezent breiter Aufstellen“ macht sich dahingehend bemerkbar, dass man hier und da deutlich progressivere Ansätze vernimmt oder bei einem Song wie `Shadows Of Death` eher im Mid-Tempo Segment tätig ist. Allerdings outet sich gerade dieser Track als Hymne mit breitem Refrain. Dafür gibt die Band bei `Witchhammer` bis zum Anschlag Gummi. Sicher einer der schnellsten Songs, der bisher aus dem Hause MASTERS OF DIGUISE kam. Was für eine Speed Metal Bombe! Kniefall. Nur kurz dahinter findet sich `Killer`s Redemption` im Speed Metal-Fahrstuhl ein. Bombe Nummer Zwei! Auch der Titeltrack gibt Gas, wird aber mit einem überraschenden Mittelteil klassisch ausgebremst, bevor sie bis zum Ende des Songs den Turbo erneut einschalten. Man ist fast schon geneigt, den Track als melodischen Thrash Metal zu betiteln. Interessant ist dabei die gesangliche Breite, die in diesem Song alles von Herrn Stahl fordert. Auch der „Knutson“ darf nicht fehlen. `Knutson III: Nemesis (I Am The Law)` wirkt für MOD Verhältnisse recht anspruchsvoll und man ist fast schon geneigt, den Song „progressiv“ zu betiteln. Einer der abwechslungsreichsten Songs des Albums, das die Speed Metal-Szene erneut befeuert und klarstellt, dass MASTERS OF DISGUISE zu den stärksten Waffen der europäischen Speed Metal-Szene gehören. Das rasende `The Leech` brilliert mit giftigen Speed-Riffs und wirkt als Ganzes wie ein böser Höllentrip auf Hochgeschwindigkeitsniveau und bestätigt das zuvor gesagte deutlich. Das Album beenden sie amtlich mit einer feurigen Cover-Version des EXCITER Klassikers `Blackwitch`, welcher durch Stahls Gesang eine ganz neue Breite erhält. Hat man das brachiale Original im Ohr, wirkt die MOD-Version fast schon melodisch.

Alles in Allem ist `Alpha/Omega` ein fulminanter Speed Metal-Ritt, der den geneigten Speed Metal-Fan vor sich hertreibt. Um das edle Teil meisterlich abzurunden, haben sie dem Album ein verdammt farb-starkes Artwork spendiert, das geradezu nach einem Vinyl Release schreit!

(9 Punkte)