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METAL CHURCH – Generation Nothing

2013 (Rat Pak Records) – Stil: Heavy Metal


Alle Lautstärke-Regler auf 10 … denn `Generation Nothing` von METAL CHURCH ist über den Atlantik gekommen. Schönes Digipack, aber keine Texte. FUCK! Was will man überhaupt noch erwarten? David Wayne ist tot. FUCK! Zur Seelenruhe muss man daher zumindest eine Gedenkwoche in jedem Jahr einlegen und Tag & Nacht nur `Metal Church`, `The Dark` und die REVEREND-Alben hoch und runter spielen. Yeaaah! Mike Howe hat keine Lust mehr, nach dem Desaster der Involvierung von Dritten beim Songwriting zu `Hanging In The Balance` Zeiten, überhaupt noch einmal auf eine Bühne und erst recht nicht in ein Studio zu gehen, um METAL CHURCH Songs aufzunehmen. FUCK! Doch METAL CHURCH wagen erneut ein Comeback, erneut mit Ronny Munroe am Mikrofon, der seine Sache – im Angesicht der zwei überdimensional riesigen Vorgänger – recht gut macht. Und seit `Hanging In The Balance` muss man die Band sowieso nur noch METAL CHURCH LIGHT nennen, denn nichts anderes ist der Sound geworden. Die böse Energie und Power früherer Jahre ist Vergangenheit. Vor allem wäre solch ein schönes Album wie `Hanging In The Balance` heutzutage ein echter Fortschritt. Denn die drei Rohrkrepierer der vorhergehenden Alben machen Angst vor einem neuen Werk unter dem Banner METAL CHURCH. FUCK! Doch `Generation Nothing` ist auf jeden Fall ein Fortschritt! Yeaaah! Alle Volume-Regler auf 10! Yeaaah! Die Euphorie ist groß, der Sound dröhnt aus den Boxen und eine kleine Unterzuckerung macht vielleicht noch zusätzlich aggressiv. Yeaaah! Los geht es … und tatsächlich fast so gut wie auf `Hanging In The Balance`, denn `Bulletproof` versucht zumindest an den Klassiker `Gods Of Second Chance` heranzukommen. Das Schlagzeug kommt satt und trocken rüber. Die Arme des Headbangers drehen sich zum Rhythmus im Kreis, falls es der Kopf nicht mehr schafft, kreisende Bewegungen durchzuführen. Flott geht es mit `Dead City` weiter, das durch seinen melodischen Mittelteil glänzen kann. `Generation Nothing` legt noch eine Schippe drauf, bevor ein kleines episches Teil namens `Noises In The Wall` direkt progressiv im Stile der 70s beginnt, um dann zum klassischen METAL CHURCH Banger umzuschwenken. Yeaaah! Danach folgt das äußerst eingängige und damit hittigste `Jump The Gun` und offenbart die gelungene Reihung der Songs auf dem Album. `Suiciety` hat zwar einen coolen Titel, aber außer einem ruhigen Break, das sich in ein genial gefühlvolles kurzes Solo steigert, ist der Song nicht überwältigend. `Scream` geht dann ordentlich ab und Munroe kann dem Songtitel alle Ehre machen. Während `Close To The Bone` ein weiteres gutes Lied ist, das von seinem hämmernden Rhythmus lebt, entwickelt sich `Hits Keep Comin` von seiner atmosphärischen und melodischen Bridge zum typisch fetten Refrain („ … and the hits just keep on coming“). Yeaaah! Zum Abschluss noch mal das schöne `The Media Horse`, auf dem Munroe eine überragend gesungene Zeile als After-Bridge singt. Gelungener Ausklang. Yeaaah! Komischerweise haben wenige Recken dieses Werk in den Jahresbestenlisten aufgeführt, womöglich ist das Album durch den fehlenden Europavertrieb noch nicht so weit verbreitet. FUCK! In der Euphorie und bei entsprechender Stimmung vermag das Album recht gut zu überzeugen. Doch wenn der Zuckerspiegel wieder normal ist und die Lautstärke nicht so heftig bläst, die Wirkung jeglicher Pilzsuppen verblasst, dann muss das Werk natürlich im Vergleich zum großen Backkatalog, zu den grandiosen Klassikern der Bandhistory gesehen werden und kann somit nicht ganz acht Punkte erhalten. Yeaaah!