
Es gibt viele Künstler, die in der Szene große Produktionen mit vielen Effekten auffahren – und dann ist da Raymz aus Roanne. Der Franzose hinter DEEP SPACE MASK geht bei seinem Studioprojekt einen anderen Weg: DIY, rau und direkt.
Nach ´Songs From The Dark Light´ aus 2020 und dem düsteren ´In Tenebris´ aus 2022 bringt er nun im Jahre 2025 ´Burn In Hell´ heraus. Schon beim ersten Hören erkennt man starke Einflussbereiche. Das Album schaut auf die eine Seite zu MOTÖRHEAD und METALLICA, JUDAS PRIEST und MÖTLEY CRÜE sowie auf die andere zu BLACK SABBATH und TROUBLE. Dazwischen gibt es fette Gitarrenriffs und einen Old School-Vibe, der an die Anfänge des Metal erinnert.
Der Titeltrack ´Burn In Hell´ startet rasant. Kurz, dreckig und voller Energie. Hier ist nichts überproduziert, die Instrumente knallen und Raymz’ Gesang klingt wie ein betrunkenes Thekengespenst. ´Teenage Dream´ haut gleichsam drauf. Der Song hat einen rebellischen Geist und zeigt, Metal kann auch Spaß machen, ohne albern zu sein. Hier gibt es kein Glam, nur Schweiß, Leder und abgefülltes Bier, mit thrashigem Unterbau.
´The King´ ist fast schon hymnisch. Wer Doom erwartet, bekommt eine groovige Midtempo-Hymne. Raymz versteht es, seine Songs an der Grenze zur Parodie zu halten, ohne drüber zu schießen. Der Hörer wird gleich mitgezogen. Dann kommt ´Like A Hurricane´ etwas düster und schwer. Obwohl der Titel eine Ballade vortäuscht, packt der Track einen und zeigt, dass man Geduld braucht, besonders für Doom-Stücke.
Mit ´A Price To Pay´ geht es zurück zur Metal-Urkraft. Hier hat Raymz sicher einen Deal mit dem Teufel gemacht. ´Heavy Metal´ ist eine Hommage an das Genre selbst, altmodisch, ehrlich, teutonisch und laut. ´Master Of Evil´ klingt, als wäre es wahlweise ein alter Schweden- oder ein Briten-Track neu aufgelegt. Er verbindet Doom und Heavy Metal in einem gelungenen Stück.
´Voices´ beendet das reguläre Album fast melancholisch. Hier wird der Doom spürbar und ehrlich. Man hört die Stimmen in Raymz’ Kopf und kann nicht aufhören zuzuhören. Das wirklich allerletzte Stück ist ein Cover von MANILLA ROAD. In ´Open The Gates´ zeigt Raymz gehörigen Respekt vor einer der großartigsten Underground Metal-Bands, einfach und roh, ohne großen Schnickschnack, aber mit viel Ehrfurcht.
´Burn In Hell´ ist ein Album ohne Kompromisse. Es ist nicht perfekt, und das will es auch nicht sein. Es will laut und echt sein. Raymz bleibt dabei seinem Stil treu und bewegt sich zwischen Doom und klassischem Heavy Metal. Während andere Bands alles auf viele Schultern aufteilen, bringt Rémy Lafontaine aka Raymz alles in einem zusammen. Manche Übergänge erscheinen holprig, aber genau das gibt dem Album seinen Charme. Wenn du Hochglanzproduktionen magst, bist du hier ohnehin an der falschen Adresse.
(7,5 Punkte)
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(VÖ: 15.05.2025)