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SCOTT H. BIRAM – The One And Only

~ 2024 (Bloodshot Records) – Stil: Americana/Blues/Outlaw ~


Scott H. Biram ist wieder im Lande, bald sogar mit einigen Club-Daten und Festivals in Europa. Sein sagenumwoben neues 13. Studioalbum hat der Mann aus Texas im Gepäck. Er spielt sich dabei auch wieder etwas zu seinen LoFi-Wurzeln zurück. Der in Austin geborene Singer-Songwriter bleibt wie eh und je auf den Spuren von Doug Sahm, Roky Erickson und Gibby Haines.

Traditionelle Musik direkt aus Herz und Seele, so hat Scott H. Biram dereinst seine musikalischen Wurzeln in San Marcos, Texas, kennengelernt. Dazu knurrt er seine authentischen und niemals zurückhaltenden Texte über das echte Leben. Eine gewisse Aggressivität bleibt dabei nicht aus, wenn er sich im Blues, Country, Folk oder Hard Rock auslebt. Natürlich bietet er auch Verwandtschaften zu Johnny Cash, Willie Nelson und John Prine an.

 

 

Scott H. Biram heult so laut wie seine Gitarre jaulen kann. Prüde Zeitgenossen bleiben seiner Musik lieber fern, auch wenn er wie in ´I’ll Still Miss Ruby´ einfach eine traurige Geschichte melancholisch erzählen kann. Schließlich hat er überwiegend wütende Songs wie ´Sinner’s Dinner´ auf seiner aktuellen Agenda, singt in ´No Man’s Land´ im Honky-Tonk-Stil über die Einsamkeit im Wald und grundsätzlich über die Verlierer sowie Einzelgänger auf der Welt, über den drogen- und alkoholsüchtigen in ´High & Dry´.

Der Blues ist dabei sein Ausgangspunkt, in ´Dig A Hole/Big Liar´ der Delta Blues. Neben seinen neun eigenen Kompositionen spielt er aber auch noch das wehklagende Leadbelly-Cover ´Easy Rider´ und die düstere Geschichte von Reverend Gary Davis unter dem Titel ´Death Has No Mercy´. Zartbesaitet ist weder er noch sein Publikum.

(7 Punkte)

 

https://www.facebook.com/ScottBiram/
https://scotthbiram.bandcamp.com/album/the-one-only-scott-h-biram


Pic: Scott H.Biram