PlattenkritikenPressfrisch

NAITAKA – Emergence

~ 2023 (Independent Release) – Stil: Thrash-/ Power Metal ~


Vor knapp zwei Jahren veröffentlichten die Kanadier mit ihrer selbstbetitelten 4-Track-EP  ein erstes Lebenszeichen, das sehr gefällig die Birne wegschoss. Nun hat ex-MORTILLERY-Frontfrau Cara McCutchen mit ihrer neuen Band ihr Debüt nachgeschoben, das schon nach den ersten Durchgängen zu gefallen weiß. Ich bin ja irgendwie vorbelastet, liebe ich doch MOTILLERY und vor allem den Gesang von McCutchen. Sie ist für mich immer noch eine der stärksten Stimmen des Thrash/Power Metal und hat auch als Mutter nichts von ihrer kräftigen Stimme und der wuchtigen Gesangsart verloren.

NAITAKA stehen für straighten, aber auch simpleren Thrash Metal mit Power- sowie Melo-Death Metal-Einlagen. Wobei letzteres keine fünf Prozent im Gesamtsound einnimmt. Grundsätzlich kann man hier aber auch eine Weiterentwicklung des MORTILLERY-Stils heraushören, was mich natürlich total freut. Die Überschneidungen MORTILLERY/NAITAKA sind einfach nicht zu überhören und so sind Riffs und Rhythmusstrukturen aus dem Power Metal-Bereich ein markanter Eckpfeiler des Sounds.

 

 

Schon im verdammt schnellen Opener ´Limestone Burial´ werden alle Duftmarken in Sachen NAITAKA gesetzt. Die bösartigen, aber auch immer wieder Power Metal-lastigen Riffs, liefern das Fundament für das hohe Tempo und den giftigen Gesang. Dazu im zweiten Teil des Songs die männlich eingestreuten deathigen Vocal-Passagen. Diese kommen aber bei den elf Songs eher seltener vor. Mit dem folgenden ´The Missing´ wird die Band trotz eines hohen Tempos deutlich melodischer. Auch hier ein Ohrenschmaus, der Gesang von Frau McCutchen, die zwischen Schreien, sauberen Klar-Vocals und biestigem Gesang überzeugend liefert. Mit ´Vacant Cache´ gibt es ein Stück, das eigentlich späte  MORTILLERY repräsentiert. Hier dominiert ein eher sauberer Gesang zu den schnellen Power Metal-Riffs. Das rasende ´Malevolent Storm´ hält sogar leicht melodisch, verhaltene Blast-Beat Einlagen bereit. Generell aber auch ein hart-galoppierendes Thrash Metal-Stück, das zum Abbangen geradezu herausfordert.

Große Teile des Reviews zur EP könnte man easy auf diesen Review übertragen. Sprich: „Die Songs sind weniger innovativ, setzen auf galoppierende Rhythmen, klassische Thrash Metal-Elemente und bauen, wie schon erwähnt, hier und da melodische Death Metal-Passagen ein.“ Ihr gleichzeitig melodischer wie harten Gesang ist Dreh- und Angelpunkt der Songs, und machen dieses Album so sympathisch. Man orientiert sich einfach nicht an irgendwelchen Normen und spielt aus dem Bauch heraus. Gefällt mir sehr gut.

(8 Punkte)

https://naitaka.bandcamp.com/album/emergence