PlattenkritikenPressfrisch

ANTHEM – Crimson & Jet Black

~ 2023 (Reaper Entertainment/Warner) – Stil: Heavy Metal ~


Nach der Absage der LOUDNESS-Tour muss man erst mal schauen, wie man seine Gelüste auf fernöstliche Kultur befriedigt. Natürlich kann man vor Zorn ein paar Hokkaido Kürbisse an die Wand schmettern. Oder man schaut mal wieder „Sieben Samurai“, besucht ein Sushi-Restaurant oder betrachtet Hokusais Ansichten den Fuji. Alles ist kein Ersatz, außer man hört das neue Album von ANTHEM.

´Crimson & Jet Black´ bietet aber auch viele Gründe zur Freude. Mit ein paar überwiegend flotten Songs heizen sie mächtig ein. Das Trio zur Eröffnung rast schon kräftig vorwärts. Da werden vorneweg die Gehörgänge von Staub und Schmalz befreit. Das schafft dann Platz für das mächtig stampfende ´Roaring Vortex´. Allein der Chorus sortiert sich (für mich zumindest) zwischen Größen wie DEEP PURPLE und SAVATAGE ein. Und danach wird mit ´Blood Brothers´ noch mehr Gas gegeben.

Da fällt mir wieder etwas auf. Der direkte Vorgänger ´Nucleus´ steht auch hier. Gekauft ob der vielen positiven Kritiken, wurde das Teil genau zweimal gehört, um dann in den Stapeln zu verschwinden. Warum nur nimmt man sich immer wieder so wenig Zeit? Warum nur schafft man es so selten, Musik anständig zu würdigen? Es wäre doch wirklich schade, so ein Stück wie das leicht proggig eckige Instrumental ´Void Ark´ nicht angemessen zu genießen, das sogar MARTY FRIEDMAN zur Ehre gereichen sollte.

Also jetzt, ab durch die Mitte, Sushi besorgt, den Bildband mit japanischer Kunst in die Hand und dies Album auf die Ohren. Da steht einem angenehmen Abend mit japanischer Kultur nichts mehr im Wege.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/heavymetalanthem