PlattenkritikenPressfrisch

WIRED WAYS – Wired Ways

~ 2022 (Waterfall Records) – Stil: Rock/Pop Art ~


Das von Multiinstrumentalist Richard Schaeffer und Produzent/Gitarrist Dennis Rux angeführte Künstlerkollektiv WIRED WAYS bestand seine öffentliche Feuertaufe bereits auf dem „Night Of The Prog Festival“ 2022. Die vor Ort neunköpfige Bandformation verwöhnte die anspruchsvollen Ohren in den Reihen des Amphitheaters mit Klängen, die besonders Liebhaber von RPWL und SPOCK’S BEARD angesprochen haben sollten. Denn WIRED WAYS wurden vor nicht allzu langer Zeit gegründet, um die goldenen Zeiten der späten Sechziger- und frühen Siebzigerjahre wieder aufleben zu lassen.

Bei diesem ursprünglichen Studioprojekt fanden sich zur Realisierung der Debütscheibe insgesamt über 40 Musiker ein, so dass das Künstlerkollektiv nicht mehr allein an seinen Standorten Berlin und Hamburg anzutreffen ist. Neben Richard Schaeffer (THE JOOLES, PURPLE CALLAS) und Dennis Rux (ANGELS OF LIBRA, RHONDA) gehören noch die Sänger Jean-Michael Brinksmeier und Daniel Albertus Brouns sowie Schlagzeuger Lucas Zacharias zum Gruppenkern, zum erweiterten Kreis obendrein Axel „Lexa“ Schäfer (BOBO IN WHITE WOODEN HOUSES, STERN MEISSEN), Jan Stolterfoht (BOBO IN WHITE WOODEN HOUSES, PAX NICHOLAS AND THE RIDIMTAKSI), Sebastian Düwelt (STERN MEISSEN, PAX NICHOLAS AND THE RIDIMTAKSI) und Rocco Rossbach (PAX NICHOLAS AND THE RIDIMTAKSI).

 

 

Das Debüt ´Wired Ways´ beinhaltet Kompositionen zwischen anspruchsvollem Poprock und Popart, samt fröhlichem Psychedelic und Prog Rock. Der harmonische und gerne mehrstimmige Gesang basiert natürlich oftmals auf dem Erbe der BEATLES sowie auf lyrischem Gedankengut, das seinem Schöpfer während seiner Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln in den Sinn kam.

Demzufolge reicht die thematische Spannbreite von Telekommunikations- bis zu Sendungs- und Kommunikationsproblemen, das musikalische Spektrum in Songs wie dem herausstechenden ´Ticket Tally Man´ im offensichtlichen Windschatten der BEATLES, QUEEN und DAVID BOWIE bis zu THE DOORS und CREAM bei ´Peacock On The Highway´. Ein balladeskes ´Lazy Daisy´ bgeistert erfahrungsgemäß nebstdem Bewunderer von SPOCK’S BEARD.

Der Variantenreichtum wird nebenbei mit asiatischen Klängen in ´Hanoi Tramway´ und einer südländischen Akustikgitarre in ´Mosquitoes´ erhöht. Letztgenannte Komposition dürfte sogar Jünger von KANSAS neugierig machen, wohingegen das Arrangement von ´Another Sad Man´, samt Gitarre und Flöte, nicht alle LED ZEPPELIN-Enthusiasten wiedererwecken wird. In Gänze brutzeln allerdings die niemals vergessenen und spannungsgeladenen Stromkabel im Vintage- und Retrograben bei WIRED WAYS ganz gewaltig.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/wiredwaysnet

https://wiredways.bandcamp.com/releases


(VÖ: 9.09.2022)