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HARD BLUE – Hard Blue 2

~ 2022 (CDBaby) – Stil: Blues Rock ~


Mehr hart als bluesig ist der Opener ´Bright White Light´ des Power Trios HARD BLUE aus Denver auf ihrem zweiten, schlicht ´Hard Blue 2´, betitelten Album. Craig DeWolf am Schlagzeug, Shaun Skillin, Gitarre und Gesang und Jim Hayek, Bass und Gesang, machen einen richtig druckvollen Powersound und haben schon einige Jahre als Musiker auf dem Buckel. Allerdings ist es selten, dass noch nicht einmal bei „discogs“ richtige Spuren hinterlassen wurden. Aber egal.

Entscheidend beim Trio ist, das weiß man seit CREAM, oft der Bassist, der den Sound zusammenhalten muss. Und der ist hier sehr extrovertiert aufgestellt und unterstützt sowohl die Rhythmusarbeit des klassischen Schlagwerks, sorgt aber auch für die Rückendeckung der Gitarre bei Instrumentalpassagen wie bei ´Going Down To Mexico´.

HARD BLUE können es auch melodischer, wie ´Tearin‘ Up My Heart´ beweist. Auch hier wieder starke Basstöne, aber auch eine Gitarrenarbeit, die sich an harten Bluesern wie dem späten Gary Moore, Stevie Ray Vaughn und den diversen Rockgrößen von den genannten CREAM, LED ZEPPELIN oder BAD COMPANY orientiert. Einmal mehr auf dem Retro-Highway, aber sehr frisch und inspiriert unterwegs. ´Get Your Groove On´ ist dann eher im Hard Rock angesiedelt und der Gesang kommt deutlich aggressiver. Auch der Gitarre gelingt hier trotz der fulminanten Rhythmusgruppe sich in den Vordergrund zu spielen. Der Song ist aber etwas schablonenhaft, bei aller musikalischen Virtuosität.

Besser ist dann wieder der ´Morning Time Blues´, das ist wieder pures Power-Trio-Futter auf der Spur von ZZ TOP und anderen Blues Rock-Größen. Das Instrumental ´Jelly Jam´ erinnert an Jimi Hendrix, einen weiteren wichtigen Einfluss der Band. Beeindruckend einmal mehr wie Jim Hayek am Bass losmarschiert und gleichberechtigt zur Wah-Wah-Gitarre den Schritt vorgibt. Das obligatorische Lagerfeuer-Lied heißt ´Keep Breaking´ und ist ganz okay. ´That’s All´ offenbart aus meiner bescheidenen Sicht etwas Songwriting-Schwächen und ist stark an ZZ TOP angelegt, aber nicht stark als Song. ´Right Between The Eyes´ bündelt dafür noch einmal alle Stärken und ist ein mächtiger Hard Rock-Titel. Etwas mehr noch in diese kraftvolle Richtung und ein konsequenteres Songwriting und meine Wertung wäre noch etwas besser geworden.

Fazit: Nicht gerade originell, aber sehr virtuos und meistens unterhaltsam.

(7,25 Punkte)