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DRIFT INTO BLACK – Earthtorn

~ 2022 (Black Lion Records) – Stil: Doom ~


DRIFT INTO BLACK spielen keinen gewöhnlichen Doom. Das Projekt des in New Jersey lebenden Multi-Instrumentalisten Craig Rossi zeigt sich bisweilen auch melodisch und progressiv. Während der Vorgänger noch stärker im Death/Doom-Metal verankert war, nutzt Mastermind Craig Rossi auf dem vierten Studioalbum ´Earthtorn´ das eigens entworfene Konzeptwerk, um auch musikalische Experimente zuzulassen.

Bei dem neuen Full-Length über zehn Etappen konnte Craig Rossi zudem den Bassisten Paul LaPlaca (OCTOBER THORNS) und den Schlagzeuger Klemen Markelj (THE VICIOUS HEAD SOCIETY) für ein wahres Rhythmus-Bollwerk verpflichten. Keyboards und Synthesizer des Meisters tragen allerdings die Handlung über einen Außerirdischen, der die Welt auf Erden bei ihrem Niedergang beobachtet, auch in die Gefilde des Prog Rock und Prog Metal sowie etwas in Ambient-Bereiche. Der Dark und Gothic Metal wird dabei nicht erst durch die zweimal auftretende Sängerin Melissa Hancock und die Violine von Ben Karas (WINDFAERER) angezapft.

 

 

Der Death/Doom, mit wunderbarem Klargesang von Craig Rossi als auch Growls, entwickelt sich wie die Storyline immer weiter in elegische und epischere Momente. Der Opener ´It Fell From The Sky´ nimmt noch die gewohnten Abwandlungen zwischen epischem Doom über progressive Abfahrten zum Death und wieder zurück vor. Den Refrain von ´The March To Oblivion´ übernimmt wie in der Regel der Klargesang, doch das große Finale dieser Komposition eröffnen die Klaviertasten, gefolgt von Frauengesang und Violine. Die Gothic-Elemente werden durch den spät einsetzenden Frauengesang in ´Angel Of Doom´ selbst in klassisch-progressiven Weiten betont. Die mit Vogelgezwitscher lange ruhig ausharrende Komposition ´The Ups And The Downs´ explodiert im Sinne des Post Rock gar erst am Ende, kennt dabei jedoch ebenso die progressiven Metal-Bestandteile. Die Geige zeigt sich dagegen im zehnminütigen ´Weight Of Two Worlds´ zu Beginn und zum Ende als treibendes Instrument.

Ergo: Der melodische und progressive Doom von DRIFT INTO BLACK kann sich 2022 auch mit einem Blick in Richtung MY DYING BRIDE, A PALE HORSE NAMED DEATH, OPETH und ANATHEMA mit stolz geschwellter Brust auf eigenem Terrain platzieren.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/driftintoblack/