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SMITH/KOTZEN – Smith/Kotzen

~ 2021 (BMG) – Stil: Classic Rock ~


Wenn sich Teilzeitnachbarn aus Los Angeles und ziemlich gute Freunde auf den Turks- und Caicosinseln treffen, gehen die Frauen tauchen und die Männer verschanzen sich im Studio, um endlich ein gemeinsames Projekt auf die Beine zu stellen. So im Februar 2020 im Falle von Adrian Smith und Richie Kotzen geschehen. Beides talentierteste Gitarristen: der eine ein mehr als bekannter Komponist solcher Großtaten wie ´22 Acacia Avenue´, ´2 Minutes To Midnight´, ´Stranger In A Strange Land´, ´Can I Play With Madness´ oder ´The Evil That Men Do´ bei IRON MAIDEN, der andere durch dutzende Solo-Alben und Aktivitäten bei POISON, MR. BIG und THE WINERY DOGS weltbekannt.

Vor allem die bekannten Vorlieben von Richie Kotzen für Blues sowie Rhythm and Blues verschmelzen bei SMITH/KOTZEN mit denen des bluesigen Hardrock von Adrian Smith. Gemeinsam kreieren sie einen Classic Rock, der sich, aus den Siebzigerjahren kommend, folglich mit Blues, Hardrock und R&B vereint. Da beide Gitarristen auch singen, führt insbesondere die soullastige Stimme von Kotzen in Verbindung mit dem blueslastigen Hardrock zu Vergleichsmöglichkeiten mit dem Spätwerk eines Glenn Hughes.

Smith & Kotzen teilen sich bei den Aufnahmen neben den Gitarrenattacken auch die Bass-Arbeit. Während auf der B-Seite die Kollegen Nicko McBrain (IRON MAIDEN) und vor allem Tal Bergman (Billy Idol, Rod Stewart, Loreena McKennitt, Eric Johnson, Joe Bonamassa) für das hardrockende Schlagzeugspiel sorgen, erledigt es Richie Kotzen auf der A-Seite während des Aufenthalts in Windermere, Turks and Caicos höchstpersönlich.

 

 

Adrian Smith und Richie Kotzen agieren auf ihrem ersten gemeinsamen Werk in blindem Vertrauen und scheinbar ewig bestehendem Verständnis zueinander. Sie legen einen unwahrscheinlichen Groove an den Tag, so dass die Kraft des Basses niemals hinter der der Gitarren verschwindet. Die Kompositionen wirken nie belanglos, eignen sich dennoch bereits für das Cabrio-Fahren ab dem Frühlingserwachen.

Daher sind alle Liebhaber von Mr. immerjung Glenn Hughes bis Mr. goodold Gary Moore aufgerufen, die echt großen Monster-Songs ´Taking My Chances´ und ´Running´ sowie ´Glory Road´ und ´Solar Fire´ in der Hitze des Tages zu bändigen. In der Nachfolge solch großer Kollaborationen wie HUGHES/THRALL und COVERDALE/PAGE lauschen wir bei klarem Nachthimmel dagegen im Midtempo ´Some People´ und ´I Wanna Stay´. Bei den balladesken Stücken hat zumindest ´You Don’t Know Me´ gegenüber ´Scars´ klar die Nase vorn. Und SMITH/KOTZEN selbst können sich in diesen Tagen grinsend über wenig gleichwertige Konkurrenz freuen.

(8,5 Punkte)

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