~ 2021 (Massacre Records) – Stil: Heavy-/Power Metal ~
Ich schwöre auf Mike Tirelli (u.a. JACK STARR, MESSIAH`S KISS) als Sänger. Der Ami hat eine unglaublich kraftvolle Stimme und da, wo er mit seiner Stimme als Sänger beteiligt war, ist er meist der Höhepunkt des Geschehens. Mit seiner eigenen Band HOLY MOTHER hatte er von Mitte der Neunziger bis ca. 2003 einige saubere Scheiben veröffentlicht. Der Erfolg blieb allerdings aus, leider. Auch nicht zu vergessen sein 2006er Auftritt beim „Keep It True Festival“ als Sänger bei RIOT, wo er für den kurz zuvor wieder einmal ausgestiegenen Mike DiMeo einsprang, und einen Hammer-Gig ablieferte.
Kürzlich hat er seine alte Truppe HOLY MOTHER wieder reaktiviert, obwohl er kurz zuvor mir RISING FIVE eine kleine EP veröffentlicht hatte.
HOLY MOTHER liefern 2021, wie schon auf den Vorgängern, drückenden Heavy-/Power Metal, der sich nicht ganz dem Old School unterordnet, sondern auch modernen Elementen Raum zugesteht. Und somit schafft sich die Band selbst Probleme. Denn mit den klassischen Power Metal-Nummern überzeugt sie im Handstreich. Andererseits liefert man auch recht modern gestaltete Songs wie `No Death Reborn` oder `Superstar`, die in Sachen Taktung, Melodie und Effekte für einen Old Schooler Schreckmomente darstellen. Nicht, dass die Tracks schlecht sind, im Gegenteil, diese besitzen sogar Ohrwurmpotential, wirken aber irgendwie etwas befremdlich, im Gegensatz zu souveränen Powerkloppern wie `The Truth`, `Love Is Dead`, `Today` oder der sauschnellen Granate `The River`, welches für mich den Höhepunkt des Albums darstellt. Hammer! Ebenso ist der Titeltrack eine monströse Power Nummer. Perfekter Edelstahl!
Gitarrensound und Produktion klingen im Gesamtkontext auch recht up-gedatet und werden echte Old Schooler nicht verzaubert zurücklassen. Der Gesang ist extrem klasse. Man merkt die Vielseitigkeit in Tirellis Stimme und diese nutzt er bei den unterschiedlichen Songs auch komplett aus.
Dennoch wirkt das Album in seiner Gesamtheit durchdacht und nimmt für sich in Anspruch, nicht alte, ausgelutschte Elemente neu aufzuarbeiten, sondern sich für neue Ideen zu öffnen und somit elf abwechslungsreiche Metalsongs zu bieten, die Aggressivität, Melodie und Heavyness hörenswert vereinen.
(7,5 Punkte)
(VÖ: 22.01.2021)
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