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RHETT FORRESTER – The Canadian Years

~ 2024 (High Roller Records) – Stil: Heavy Metal ~


Seine Legend lebt weiter. RHETT FORRESTER hat auch 30 Jahre nach seinem Tod seine Fans. Kein Wunder auch, seine magische Stimme ist unverwechselbar und hinterlässt nicht selten Gänsehaut. Sein kurzes Gastspiel bei RIOT und den daraus folgenden beiden Studioalben ´Restless Breed´ und ´Born In America´ sowie der Live-MLP ´Riot Live´ haben ihn unsterblich gemacht. Soloalben wie ´Gone With The Wind´ oder ´Even The Score´ stehen für exzellenten, zeitlosen Hard Rock. Auch wenn er nie wirklich auf kommerziellen Erfolg hat zurückblicken können, seine musikalischen Hinterlassenschaften haben auch heute noch Bestand.

So ist es geradezu erfreulich, dass „High Roller Records“ unter dem Titel ´The Canadian Years´ zwei eher unbekannte Studiosessions des talentierten Sängers nach seinem Ausstieg bei RIOT veröffentlicht hat. In den frühen Neunzigern zog es Rhett nach Kanada. Dort nahm er mit einer Truppe namens DR. DIRTY einige Songs auf, nachdem er eine andere kanadische Band verlassen hatte, BLACK SYMPHONY.

 

 

Die sechs Tracks der A-Seite, ich bespreche hier die LP-Version, bieten klassischen Hard Rock wie er Ende der Achtziger/Beginn Neunziger gespielt wurde. Songs mit einer leicht kommerziellen Ausrichtung und satter Eingängigkeit. Rhetts Gesang gibt den Nummern seine leicht raue Ausrichtung. Ein Teil der Stücke findet sich auch auf der raren ´Hell Or Highwater´ CD von 1996 mit einem anderen Gesangsmix. Dennoch machen die sechs Tracks am Stück mehr Sinn, weil sie ein ganz anderes Bild dieser Aufnahmen wiedergeben. Das äußerst rockige ´Redbone Rock´ ist feinster Hard Rock mit Langzeitwirkung und sicher DAS Highlight der ´Dr. Dirty Session´, wie die A-Seite der Platte genannt wird.  ´Smokin´Gun´ hätte auch auf einem RIOT-Album stehen können!

Auf der B-Seite findet sich die ´Black Symphony Sessions´ mit fünf Songs. Das Material ist etwas druckvoller und markant Hard Rockiger mit Anlehnung an die RIOT-Alben, würde ich mal glatt behaupten. Anderseits ist der Gesang hier auch deutlich bluesiger gehalten. So gesehen ist sein Gesang der Grundpfeiler der Stücke, dass eine Verwechslung nahezu ausgeschlossen ist. Generell unterscheidet sich das Material auch nicht von den Solo Alben Rhetts. Gerade die Gitarre ist hier der ergänzende Faktor um Rhetts Gesang hier noch einmal nach vorne zu pushen. First Class Hard Rock mit absolutem Hymnen Charakter. Großartige Songs! Als Rhett-Fan unverzichtbar!

Wer sich wundert, dass die Sessions ´Black Symphony Sessions´ heißen, es handelt sich hier um jene BLACK SYMPHONY, die über das deutsche Kleinlabel „Rising Sun Productions“ später zwei Alben am Start hatten.

´The Canadian Years´ ist für jeden RHETT FORRESTER-Fan ein absolutes Muss, gerade wegen der überragenden ´Black Symphony Sessions´. „High Roller Records“ haben das Ding in, wie üblich, verschiedenen Farben veröffentlicht. Die Platte gibt es mit einem Poster des Covers und einer informativen Bio zu den Sessions auf hartem, fettem Karton gedruckt. Geile Sache.

(ohne Wertung)