~ 2015/2018 (Tribal Stomp/Shack Media) – Stil: Rock / Krautrock / Psychedelia ~
Nach drei Jahren erscheint das bis dato ausschließlich auf Langspielplatte erhältliche und bislang einmalige Werk von SUN TEMPLE CIRCUS auf einem Silberling. Es beinhaltet den Zusammenschluss der beiden THE ELECTRIC FAMILY-Gründungsväter Tom „THE PERC“ Redecker (Gitarre, Gesang, Keyboards) und Harry Payuta (Sitar, Bass, Gesang) mit ihrem ehemaligen Bandkollegen und Gitarristen Jochen Schoberth sowie DISSIDENTEN-Schlagzeuger Marlon Klein. Aus einem spontanen Treffen in Bremen wuchs die Idee einer Tournee, die im Frühjahr 2015 vollzogen wurde und ihren Höhepunkt natürlich beim Abschlusskonzert in Bremen fand. Der Live-Mitschnitt dieses letzten Auftritts erschien einige Monate später als Vinyl unter dem Titel ´Sun Temple Circus´. Die Wiederveröffentlichung ist natürlich der großen Nachfrage geschuldet. Kein Wunder, bei solch einer prachtvollen musikalischen Live-Session. Denn nichts anderes waren die Live-Auftritte von SUN TEMPLE CIRCUS: Jam-Sessions, die sich in faszinierenden Songs austobten.
Das Set eröffnet Harry Payutas Sitar und sein Stück ´Out Of India´, bekannt von seinem Solo-Album ´Between A Rock And A Hard Place´ aus 2013. Wenn Krautrock und Weltmusik sich vereinen, strahlen Harrys alte und neue Friends um die Wette. Das von Tom gesungene, elfminütige ´Lighthouse´ rückt den Psychedelic Rock ins Rampenlicht. Die Spielfreude macht den krautige Sprechgesang vergessen. Die Zuhörerschaft packt aber ungleich mehr der Groove des französischen Lieds ´Et moi, et moi, et moi´, aus der Feder von Jacques Dutronc. Es entwickelt sich ein musikalischer Rausch, als ob VELVET UNDERGROUND auf einen Chanson träfen. Diesen Schwips nimmt ´Sun Madness´ auf und führt einen Krautrock-Musikkosmos-Beschwörungstanz in einem Zeitraffer von 14 Minuten auf. Derweil die Zuschauer bei der Vinyl-Veröffentlichung erfolglos „Zugabe, Zugabe“ rufen, hält der neue Silberling noch ´Sun Killer´ und ´Slide Our, Slide In´ bereit.
SUN TEMPLE CIRCUS stellen unter Beweis, dass natürlich auch Krautköpfe frisch, zeitlos sowie in eigener und nicht in abgekupferter US-Westcoast-Manier Jam-Sessions zelebrieren können. In Asia, in Africa, in America? In Bremen.
(transzendente 8 Punkte)
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