PlattenkritikenPressfrisch

TAU CROSS – Tau Cross

~ 2015 (Relapse) – Stil: Post-Punk/Thrash/Folk ~


Ein Freudenfest für alle KILLING JOKE-Fans ist dieses Debütalbum der Supergroup TAU CROSS. Rob „The Baron“ Miller, Sänger und Bassist der 2012 aufgelösten UK-(Post)punk-Legende AMEBIX hat sich vor zwei Jahren mit Michel „Away“ Langevin von VOIVOD zusammengetan und die Gitarristen der US-Crustler MISERY (Jon Misery) und WAR//PLAGUE (Andy Lefton) an Bord geholt. Herausgekommen ist eine Scheibe, die ob ihrer Feuerkraft und Hymnenwucht auch als Soundtrack des neuen „Mad Max“-Streifens eine gute Figur abgeben würde.

Das feist losballernde, von prägnanten Melodien durchzogene Eröffnungs-Doppel ‚Lazarus‘ und ‚Fire In The Sky‘ wäre auch Jaz Coleman und seinen Spießgesellen kaum besser von der Hand gegangen; ‚Stonecracker‘ klingt, als hätten sich MOTÖRHEAD 20 Jahre zurückgebeamt und NATO-Draht auf Bass und Gitarre gespannt. Grandios! Mit ‚Midsummer‘ folgt eine 1.000-Tonnen-Walze, die sogar die marode A93 Richtung Regensburg wieder einebnen würde. Instrumental kaum minder heftig, dezent ‚War Pigs‘-zitierend und von Rob Miller im Clean-Modus gesungen kommt ‚Hangman’s Hyll‘ über denselbigen gedonnert. Weitere Highlights: Der abgründige Folkrocker ‚We Control The Fear‘, das brachialpunkige ‚Prisoner‘, die thrashige Abrissbirne ‚Our Day‘, sowie das abschließende, an die genialen GIANT SAND erinnernde Akustikstück ‚The Devil Knows It’s Own‘, das den Hörer schief in den Rückspiegel lächelnd auf der flirrend heißen Landstraße zurücklässt.

Keine Fragen mehr? Doch, eine nur: Verdammtnochmal, wieviele geile Scheiben will uns dieses Jahr denn noch bescheren?

(8,5 Punkte)