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PRIPJAT– Sons Of Tschernobyl

~ 2014 (Bret Hard Records) – Stil: Thrash-Metal ~


Seit gut einem Jahr ist die Debütscheibe dieser in Köln ansässigen Thrasher bereits auf dem Markt, allerhöchste Zeit, das gute Stück auch auf unseren Gelben Seiten zu würdigen. PRIPJAT, benannt nach der ukrainischen Geisterstadt am GAU-Schauplatz von 1986, haben sich voll und ganz dem Thrash der Achtziger (SLAYER, frühe ARTILLERY) verschrieben. Auch der Albumtitel ist mehr als nur eine Metapher, schließlich stammen Sänger/Gitarrist Kirill Gromada und Gitarrist Eugen Lyubavskyy aus Kiew.

Zehn Songs haben PRIPJAT auf ihr – mit Abstrichen beim Drumsound – sehr solide produziertes Album gepackt. Ins Ohr sticht neben der flüssigen Gitarrenarbeit vor allem Kirills leicht hysterisches Gebrüll, das an die Herren Mille und Schmier erinnert, ohne die Altmeister zu kopieren. Da PRIPJAT zudem nicht den Fehler machen, die kompletten 42 Minuten durchzuprügeln, sondern Wert auf Dynamik legen, geschickt Cleangitarren und Moshparts einflechten (oder wie in ‚Destruction Manifesto‘ Blast-Passagen mit klassischem Metal-Riffing und elegischen Gitarrenharmonien kombinieren), ist der Qualitätsvergleich mit den Denver-Härtnern HAVOK nicht allzu hoch gegriffen. National gehören PRIPJAT schon jetzt zu den stärksten Newcomern ihres Fachs. Unbedingt unterstützenswerte Band!

(7,5 Punkte)

http://www.pripjat-thrash.de