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QUARTZ – Too Hot To Handle

~ 2015 (Skol Records) – Stil: NWOBHM ~


`Too Hot To Handle` stand auf der Einkaufliste fürs Metal Assault-Festival und konnte dort für freundlich 10 Euro eingetütet und somit schon auf der Heimfahrt einem ersten Hörtest unterzogen werden.

QUARTZ werden als Teil der NWoBHM Bewegung gesehen, dabei waren die Briten schon da bevor diese Welle losschlug. Um einen guten Überblick über das Schaffen der Band zu erhalten bietet sich die Do-CD-Compi `Satan’s Serenade – The Quartz Anthology` hervorragend an, sofern man sie noch irgendwo zu einem annehmbaren Preis findet. Wer dann Blut geleckt hat, darf sich auf einzelne Alben konzentrieren.

QUARTZ waren keine typischen NWoBHM Vertreter, ihr Stil war deutlich mehr vom Siebziger Jahre Hard Rock geprägt und dementsprechend bluesgetränkter. Mit `Too Hot To Handle` veröffentlichen Skol Records nun einen 16-Tracker der sozusagen als vollwertiges Album angesehen werden soll, da sich das Material auf die Jahre 1981 und 82 konzentriert. 16 bisher unveröffentlichte Stücke, zumindest in dieser Form. Einige der Tracks wurden später für das `Against All Odd`s`Album neu eingespielt.

Licht und Schatten liegen bei diesem Release sehr eng beieinander. Ein Teil der Stücke war es wert veröffentlicht zu werden, die zweite Hälfte braucht eigentlich kein Mensch. Manchmal ist es besser man veröffentlicht nicht jeden Kram von einer Band. Die Aufmachung des Album ist gewohnt gute Skol Qualität. Jede Menge interessanter Fotos. Dazu die Texte, wobei man im Falle Texte wirklich die Frage stellen muss – braucht man die Texte überhaupt? Es wäre sinnvoller gewesen aussagekräftige Linernotes zu dem Album bzw. Songs zu liefern, so dass man etwas über den Hintergrund der Stücke erfährt.

Musikalisch, wie schon erwähnt, gibt es hier mehr Hard Rock als Metal. Zwar können der Titeltrack, das souveräne `Silver Wheels`, das treibend-schwere `Buried Alive`(schlechte Soundqualität) oder das THIN LIZZY-hafte `Gold Digger` so wie das metallische `It`s Hell Livin`Without You` generell überzeugen, das Gros der Songs klingt doch über weite Strecken sehr bieder mit deutlichen Tendenzen zur Lageweile. Auch ist die Soundqualiät bei einem Teil der Songs sehr bescheiden. Eher ein Release für echte Fans der Briten oder für Komplettisten. Der Rest sollte sich eher das eine oder andere Album der Band zulegen – bei Interesse.

(5,5 Punkte)