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SAXON – Hell, Fire And Damnation

~ 2024 (Silver Lining Music) – Stil: Heavy Metal ~


Metal, Metal und nochmals Metal, natürlich auch gerne direkt im Sinne der NWoBHM, wird vom mittlerweile 24. Studioalbum von SAXON erwartet. Und die britische Legende schenkt ihrer alten und junggebliebenen Anhängerschaft auch einfach nur Metal und Metal.

Zehn Songs lang zelebrieren sie in markiger Form den Stahl wie er aus den Achtzigerjahren erwachsen ist, so wie sich auch heutzutage klassischer Stahl präsentieren muss. Zehn vorzügliche Lieder voller Geschichten und Mythen, denen mehr als ein Funken Wahrheit innewohnt.

Der englische Schauspieler Brian Blessed proklamiert in der kurzen Einführung ´The Prophecy´ den ewigen Kampf um die menschliche Seele, zwischen Gut und Böse, passend zur apokalyptischen Gegenwart, ehe sich der unheilschwangere Kampf um die weißen Seelen in dem True Metal-Knaller ´Hell, Fire And Damnation´ entlädt. So reiht sich eine Geschichte aus der weiten oder nahen Vergangenheit an die andere.

Weder die Stimme von Biff Byford und noch weniger die Gitarren von Doug Scarratt und Neuzugang Brian Tatler (of DIAMOND HEAD fame) haben in der Zwischenzeit Rost angesetzt. Mit der herausragenden Komposition ´Madame Guillotine´ feiern SAXON die französische Revolution und mit dem schnellen Double-Bass-Verabreicher ´Fire And Steel´ den siedend heißen Stahl, schlicht den echten Heavy Metal.

SAXON schwadronieren im sich flott einprägenden ´There’s Something In Roswell´ über den Zwischenfall in der Nähe der Kleinstadt Roswell im US-Bundesstaat New Mexico anno 1947 wohl über Flugscheiben und im erneut eingängigen ´Witches Of Salem´ über die Hexenprozesse von Salem aufgrund der Verfolgungen wegen Hexerei in Neuengland. Sie gedenken in ´1066´ der Schlacht bei Hastings, somit der Eroberung Englands durch französische Normannen, und in ´Kubla Khan And The Merchant Of Venice´ einem Treffen von venezianischen Kaufleuten und dem mongolischen Herrscher Kublai Khan im 13. Jahrhundert.

Mit ´Pirates Of The Airwaves´ geht es auch zurück zu den Anfängen der NWoBHM, als Sender wie „Radio London Town“ oder „Radio Luxembourg“, und nicht der „Piratensender Powerplay“, den britischen Stahl durch den Äther jagten. Daher eignen sich faktisch alle Lieder recht schnell zum Mitsingen. Quietschende Reifen, qualmende Motoren und ein durchgetretenes Gaspedal senden mit ´Super Charger´ einen letzten metallenen Gruß im Sinne von Denim and Leather aus England in die Welt.

Es bleibt der Ausgang im ständigen Kampf zwischen Gut und Böse zu klären. „Hölle, Feuer und Verdammnis“ oder „Höllenfeuer und Erlösung“? It’s only pure fucking Metal.

(8,25 Punkte)

 

www.facebook.com/SaxonOfficial/


(VÖ: 19.01.2023)