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ROCKA ROLLAS – The Road To Destruction

~ 2014 (Stormspell Records) – Stil: Speed-Metal ~


Cederick „Ced“ Forsberg ist eine Art schwedischer Chris Black. Mit BLAZON STONE, MORTYR und BREITENHOLD hat der erst 25-jährige Multi-Instrumentalist drei bemerkenswerte Projekte am Start, seine Hauptband bleiben indes die 2007 gegründeten ROCKA ROLLAS. Bei denen hat Forsberg nach zwei Alben und einer EP als Leadgitarrist nun erstmals auch den Gesang übernommen. Im Gegensatz zum stimmlich ausgebildeten US-Vorgänger Joe Liszt klingt Ced unkontrollierter, kann dieses Manko allerdings wie sein Vorbild Kai Hansen durch Leidenschaft (weitestgehend) wettmachen.

Auf ‚The Road To Destruction‘ verquirlen der junge Mastermind und seine Kollegen abermals teutonischen Melodic-Speed a la HELLOWEEN, RUNNING WILD oder SCANNER mit den namensstiftenden JUDAS PRIEST und einer Prise Dampfhammer-RIOT zu einem schmackhaft-süßen Cocktail, der gute Laune macht ohne großes Schädelweh nach sich zu ziehen. Die Highlights des fast durchwegs in Ramm(el)geschwindigkeit vorgetragenen Materials finden sich vorwiegend auf der B-Seite der Scheibe. ‚A Wave Of Firestorms‘ beinhaltet neben fein ausgearbeiteten Riffs und Melodic-Leads eines der spektakulärsten Gitarrenduelle des Metal-Jahres, ‚With Fire And Sword‘ bekommt durch ein RIOTeskes Riff einen auflockernden US-Metal-Touch. Bei ‚The War Of Steel Has Begun‘ blitzen neuere ACCEPT durch, ‚Guardians Of The Oath‘ lässt die jüngsten Ergüsse des Herrn Kasparek morsch aussehen. Ein besonderes Schmankerl hat sich Ced für den Schluss aufgehoben. ‚Kingdom Of Madness‘, das Titelstück vom 1978er MAGNUM-Debüt, bekommt in der ROCKA-ROLLAS-Version eine Adrenalin-Injektion verpasst, die Lust macht, das Original (wieder) zu entdecken. Feine Sache!

(7,5 Punkte – Genrefans dürfen bedenkenlos einen Zähler draufpacken)