PlattenkritikenPressfrisch

BLITZKRIEG – Back From Hell

~ 2013 (Metal Nation Records) – Stil: NWoBHM ~


Nachdem Sänger Brian Ross dieses Jahr schon ein mehr als nur beachtenswertes und letztlich völlig überragendes Comeback mit SATAN hingelegt hat, kommt überraschenderweise auch noch eine Veröffentlichung mit BLITZKRIEG aktuell hinzu. Obwohl BLITZKRIEG während all der Jahre ihres Bestehens mit unzähligen Besetzungswechseln zu kämpfen hatten, haben sie es erstaunlicherweise zumindest in den letzten beiden Jahrzehnten auf jeweils drei Full-Length Veröffentlichungen pro Dekade gebracht. Und mit diesem jüngsten Output `Back From Hell`, seit dem letzten Release in 2007 mit `Theatre Of The Damned`, können sie uneingeschränkt wieder an ganz große Zeiten anknüpfen. Die schon zuvor beliebte Jack-The-Ripper-Thematik wird gleich zu Beginn wieder mit dem Titelstück (“Painted ladies, dressed to thrill, cruelly bending to my will, I feel better when I kill, jack’s back… back from hell”) aufgegriffen und präsentiert uns die Band in glänzender und zudem klassischer Form. Britische Gitarrenmelodien, die einen echten Wiedererkennungswert haben, und einen großartig aufgelegten Sänger, der es sich weiterhin nicht nehmen lässt am Ende einer Strophe das letzte Wort wohltuend in die Höhe zu treiben. Das nachfolgende – hier noch einmal neu aufgelegte – `Buried Alive`, bekannt von der ersten Single der Band aus dem Jahre 1981, zeigt uns die Bandmerkmale nochmal deutlich auf. So und nicht anders, wollen auch alle Liebhaber der Gruppe BLITZKRIEG hören. Und auch hernach hat die Band noch lange nicht ihr Pulver verschossen, denn äußerst klassische Songs wie `V`, `Return To The Village` und `Sleepy Hollow` werden sich in die Reihe der Band-Highlights einreihen. Mit dem midtempo Groover `Sahara` und dem fast balladesken `One Last Time` wird die Abwechslung überdies auf hohem Niveau groß geschrieben. Eine Wahnsinns Nummer ist auch `Complicated Issue`, das durch die Beteiligung von Emma Baxter am Gesang und dem leichten Tasteneinsatz am Klavier im Hintergrund einen fast avantgardistischen Eindruck hinterlässt. Den Unterschied zum aktuellen SATAN Album kann man auch in der äußersten Kurzweiligkeit, trotz der langen Spielzeit von einer Stunde, ausmachen. Da lässt es sich letztendlich sogar verschmerzen, dass die Band zum einen eine JUDAS PRIEST-Verbeugung (`Call For The Priest`) aufgenommen hat, dessen Text zwar auch wie bei all den Fun-Bands aus den Titeln von PRIEST-Songs zusammengepuzzelt wurde, aber doch nicht so primitiv, wie zu erwarten war, mit dem durchgehend im Background HALFORD-mäßig screamenden Gastsänger Martin McManus (von den überragenden Briten CHAOS ASYLUM), dargeboten wird. Zum anderen nehmen sich BLITZKRIEG noch heraus, auf die Cover-Version ihres eigenen Songs `Blitzkrieg` durch METALLICA im Jahre 1984, mit dem Cover von METALLICAs ´Seek & Destroy´ heuer zu antworten. Trotz dessen, `Back From Hell` bietet ausreichend neue imposante Songs von einer Legende. Exquisit.

(9 Points)