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IOMMI – Fused

2005/2024 (Bluefame Ltd/BMG) - Stil: Metal

Bereits im Jahre 1985 begann Tony Iommi mit den Arbeiten an seinem ersten Solo-Album und hatte Glenn Hughes als Sänger auserwählt. Doch das ´Seventh Star´ betitelte Werk wurde auf Druck der Plattenfirma unter dem Banner „BLACK SABBATH featuring Tony Iommi“ veröffentlicht.

Daher erschien erst im Jahre 2000 Tony Iommis Solo-Debüt mit dem schlichten Titel ´Iommi´ und einer großen Anzahl von Gastsängern. Es folgte 2004 die Veröffentlichung der 1996er Sessions mit Sänger Glenn Hughes unter dem Titel ´The 1996 DEP Sessions´ und 2005 das dritte Solo-Abum ´Fused´, abermals mit Glenn Hughes als Sänger.

Neben Tony Iommi (Lead-/Rhythmusgitarre) und Glenn Hughes (Gesang, Bass) waren im Dezember 2004 noch Kenny Aronoff (Schlagzeug) und Bob Marlette (Produktion, Keyboards, Bass) in den “Monnow Valley Studios” von Wales und im “BHM-Studio” in Warwickshire zugegen.

Aktuell erscheint ´Fused´ erstmals auf Vinyl, auf Translucent Cobalt Blue Vinyl, und wird mit dem Japan-Bonustrack der Erstauflage sowie zwei allein von der Ian Gillan/Tony Iommi-Compilation ´Who Cares?´ bekannten Liedern aufgewertet.

Mit Tony Iommis einmaligem Signature-Gitarren-Sound und Glenn Hughes’ unvergleichlicher Stimme sind die Grundvoraussetzungen für einen weiteren Meilenstein gegeben, doch selbst das Songmaterial zeigt auf ´Fused´ keinerlei Schwächen.

Das eingängige Eröffnungsmonster ´Dopamine´ fegt jegliche Bedenken umgehend zur Seite. Dem schließt sich das herrlich melodisch-dramatische ´Wasted Again´ an, bei dem Hughes wie so oft mit anderen als den ursprünglich von Iommi angedachten Gesangsmelodien antritt.

Die erwartete Schwere und das Schleppende legt ´Saviour Of The Real´ offen, die dunkle Halbballade ´ Resolution Song´ sogar die leichte Schrilligkeit alter Ozzy-Jahre. Doch mit der Größe von Glenn Hughes’ Stimme gehen Songs wie ´Grace´ schlicht unter die Haut.

Die Power-Ballade ´Deep Inside A Shell´ macht das Gespann Iommi/Hughes sogar äußerst mehrheitsfähig. Ein ´What You’re Living For´ möchte hingegen die Geschwindigkeit anheben, ein ´Face Your Fear´ liebt die Dynamik zwischen Schwerkraft sowie Schwerelosigkeit und ´The Spell´ ist die pure Masse in Bewegung.

Das Beste haben sich die Herren Tony Iommi und Glenn Hughes allerdings für den Schluss aufgehoben, einen neunminütigen Epic-Höhepunkt namens ´I Go Insane´ mit vielen Spannungsbögen und progressiven Einfällen.

(9 Punkte)

 

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https://www.facebook.com/glennhughesonline


Pic: John McMurtrie
VÖ: 4.10. (CD) u. 1.11.2024 (LP)

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