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SOCIAL DISORDER – Time To Rise

~ 2024 (Pride & Joy) – Stil: Hard Rock ~


Es gab eine Zeit, da waren Bands wie LION oder LEATHERWOLF auf dem Markt, die damals klassischen Hard Rock mit der Betonung auf „Hard“ ablieferten. Viele gute Gitarrenriffs und starke Melodien. Das jedoch zu einer Zeit, als die anderen Bands auf Thrash oder Speed setzten, bei wieder anderen Bands die Frisur und das Image wichtiger waren, wie die Songs oder das musikalische Können und dann gab es da noch den meist langweiligen, glattgebügelten AOR.

Warum sage ich das? Nun SOCIAL DISORDER sind nicht LION, haben auch nicht die technische Raffinesse von LEATHERWOLF, aber sie spielen einfach Hard Rock mit leichten Metal-Anleihen und folgen keinen Trends. Das dürfen die auch, denn es sind bewährte Kämpen am Start: Anders La Rönnblom (X-ROMANCE), Tracii Guns (LA GUNS), Leif Ehlin (PERFECT PLAN), Shawn Duncan (LA GUNS), David Stone (RAINBOW), Thomas Nordin und Rudy Sarzo (WHITESNAKE, OZZY Osbourne, QUIET RIOT). Ja, sie spielten fast alle bei Bands, die den ordentlichen Hard Rock und melodischen Metal bevorzugten.

´Time To Rise´ ist Album Nr. 2 nach dem 2021er Debüt ´Love 2 Be Hated´. Und der Titelsong zu Beginn zeigt gleich alle Stärken auf. Eine gesunde Härte mit feinen Riffs und einprägsame Melodien. Der größte Pluspunkt für mich: Sänger Thomas Nordin. Ein wahrer Shouter vor dem Herrn. Das hatte auch meine Assoziationen zu LION und dem Ausnahmetalent Kal Swan ausgelöst. Er ist immer präsent und ist das berühmte „Tüpfelchen auf dem i“, was SOCIAL DISORDER zu einer wirklich starken Truppe macht.

Songs wie ´Going Blind´ oder ´Forged In Fire´ sind heavy Songs mit guten Refrains und viel durchdachtem Songaufbau. Mit ´Free Your Spirit´ oder ´Dancing In The Rain´ gibt es auch Balladeskes ohne zu viel Klischees. ´Stardust In Mirrors´ integriert Blues Rock und klingt nach WHITESNAKE. ´See What You Believe´ nimmt zum Schluss noch eine Schippe Metal mit und ist ein hochkarätiger Rausschmeißer.

Da sind Profis am Werk. Doch trotz der vielen Jahre Erfahrung, die zusammenkommen, klingt alles frisch und inspiriert. Noch einmal ein Extra-Lob an Sänger Thomas Nordin. Viele solche Shouter gibt es leider nicht mehr.

(8 Punkte)

 

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