HUMAN ABYSS – Death Obsessed

~ 2024 (Independent) – Stil: Death Metal / Black Metal ~

Gleich heftig zur Sache gehen HUMAN ABYSS mit dem Opener ´Skinless´. Death Metal mit Kraft und Melodie und Gesang, der stimmlich ständig zwischen Death und Black Metal wechselt. ´Death Obsessed´ heißt das Album der 2019 in Berlin gegründeten Band. Nach einer EP und Single und dem 2022 veröffentlichten ersten Longplayer ´Anatomy Of Anxiety´ hat sich die Band für das Album von einigen Mitgliedern getrennt und neue aus Deutschland und Brasilien aufgenommen. Der Titelsong zeigt anschließend viel Abwechslung in den Breaks und in der Härte.

Das Album handelt thematisch von Todesangst im Hinblick auf die Eingriffe bei intergeschlechtlichen Menschen. Ein schwieriges, mutiges und trauriges Thema, bei dem Sänger Lynn auf autobiographische Erfahrungen verweisen kann.

Bei ´Cut´ gibt es gesangliche Verstärkung von Extrem Metal-Vocals-Spezialistin Britta Görtz (CRIPPER, CRITICAL MESS). ´Temple´ bindet auch einige Thrash-Riffs ein, klingt trotz Blastbeats etwas beliebig, aber auch sehr brutal. Besser gefällt mir wieder ´Dreadnought´, das zunächst mehr auf Heavyness denn auf Geschwindigkeit setzt, und mit tiefen Vocals eine unangenehme Unruhe entfacht. Spieltechnisch immer auf ordentlich hohem Niveau mit interessanten Breaks. Starker Song. ´Meat the Creator´ startet relativ langsam, wird dann aber schnell beschleunigt. Kann aber mit melodischen Intermezzi und kräftigem Chaos punkten. ´The Abyss II´ ist eine Fortsetzung des Openers ´Abyss´ von ´Anatomy Of Anxiety´ und ist sowas wie eine Death Metal-Brutalo-Hymne. ´Ghoul´ beendet das Album, wie es gestartet wurde: Brutal und diesem Fall hyperschnell und mit Thrash-Riffs und einem kurzen sphärischen Ende.

Produziert wurde das Album mit der Kohlekeller Studio Leitung Kai Stahlenberg genreüblich und ziemlich gnadenlos. Die Vocalproduktion wurde von Britta Görtz durchgeführt. Die ständig wechselnden extremen Vocals finde ich sehr passend, sind aber Geschmackssache. Ein sehr dunkles und hartes Album, das alle Death Metal- und Black Metal-Interessierte antesten sollten, denn die Band ist in puncto Härte und Spieltechnik auf jeden Fall im oberen Bereich angesiedelt. Aber keine „leichte Kost“. Klar.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/HumanAbyssOfficial/

(VÖ: 21.03.2024)